3.5 Tage Danzig
Seit Dienstagmittag 13. Juni sind wir in Danzig, nachdem wir angekommen waren, Amelia längsseits fest und wir etwas getrunken hatten, war der erste Gang zum Hafenmeisterbüro. Wir mussten ein Formular ausfüllen mit allen Daten der Amelia, der Aufenthaltslänge etc., dies habe ich gemacht, aber beim Ausfüllen (sitzend) schwank das Blatt vor mir hin und her. Das nennt man einen typischen Landgang, wenn alles am Land noch schwankt mit dir.So lange Schläge wie von Ronne nach Danzig gehen in die Beine, denn schlafen wir nicht am Stück. Wir haben so ein Pausenrhytmus von ca. 1-1.5 Std. bei dem immer der Andere Wache hält. Im Boot kühlt es ziemlich ab und so merkt man das kaum Schlafen und die Kälte auch und man beginnt zu frieren auch wenn man unter Deck ist. Bei Amelia ist dies nämlich wunderbar, denn müssen wir nicht draussen stehen, sondern können wir von innen nach aussen schauen (Pilotsalon), kontrollieren das Raymarine Display, wo wir alle Boote mit AIS sehen, Boote ohne AIS müssen anhand der Navigationslichter erspät werden oder dafür könnte man auch den Radar einstellen.
Vieles haben wir nicht mehr gemacht an diesem Tag, ausser definitiv mit der Reiseleiterin auf Mittwochmorgen 10 Uhr abgemacht.
Stadtführung Danzig
Danzig, eine ehemalige Hansestadt, ist sehr schön mit all den Gassen und Gebäuden, welche viele nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut wurden. Die Führung war sehr interessant und unsere Führerin hat uns bereits zu Beginn gefragt, wie viel Zeit wir denn wirklich hätten, denn wollte sie uns noch eine Ausstellung zeigen, welche mehr über das Land Polen aussagen sollte.Wir waren also bis mitte Nachmittag mit ihr unterwegs. Bis anhin dachte ich immer die DDR war hart, aber das, was wir über die Menschen in Polen hörten denke ich, war härter. Noch weniger hatten die Leute. Heutzutage sind die Menschen in Polen meistens an zwei Jobs gleichzeitig am Arbeiten, da es sonst das Geld nicht ausreichen würde. Für uns ist es sehr billig hier ein Abendessen mit Vorspeise, Hauptgang und Getränken kostete uns um die 40 Franken und dies für Beide zusammen.
Fahrradtour nach Sopot
Am Donnerstag war Fronleichnam, was wir, als nicht Katholiken, nicht wussten. Es wunderte uns bereits am frühen Morgen, weshalb es so still war. Direkt vis à vis des Hafenplatzes ist eine Baustelle und der Arbeitsbeginn ist bei ca. 5.45-6.00 Uhr, da war kein Lärm. Wir hatten eine Fahrradtour nach Sopot geplant. Dies war eine schöne Tour. An mehreren Orten sah man Prozessionen der Katholiken, viele Familien waren am Spazieren, Rad fahren oder am Strand am Sonnen und Baden.Als wir wieder in Danzig in der Hauptfussgängerzone waren, da wurde eine Bühne aufgebaut. Da wir nicht wussten, was da stattfinden wird, habe ich mal einen Pater gefragt, der da mit den Leuten am Mischpult diskutierte. Ab 19 Uhr soll es zwei Konzerte geben. Wir schlenderten später natürlich zu diesem Anlass. Ein christlicher Anlass mit viel Publikum, das erste Konzert sehr super mit 3 Frauen im Gesang und einer Band von ca. 6-7 Musikern. Christliche Lieder mit rockigem Hintergrund. Beim zweiten verliessen wir den Ort, denn so gerraptes ist nicht unser Stil.
Durch den Wetterbericht haben wir uns entschlossen noch eine Nacht länger zu bleiben, denn der Wind für Samstag soll besser werden als für Freitag.
Letzter Danzig Tag
Der Morgen war bedeckt und eher trüb. Wir wollten am frühen Morgen zuerst mal eine Runde joggen gehen. Diese Runde drehten wir in einem Aussenquartier von Danzig. Es begann bald mal mit ein paar Regentropfen. Duschen und Zmörgele und da war der Regen wirklich recht stark da. Bis zum Mittag erledigten wir noch dies und das im Boot. Nach dem Mittag wurde das Wetter wieder besser und wir konnten ohne nass zu werden in die Stadt laufen. Was sehr auffällig ist, es hat zig Strassenmusiker/innen, welche sich etwas Zusatzgeld verdienen möchten. Da hat es die Einen, welche mehr aus Mitleid etwas hinklimpern oder die Anderen, welche konzertmässig klassische Musik oder andere Stilrichtungen ertönen lassen. Da bleibt man dann oft viel länger einfach mal stehen und hört zu.In einem Vorort von Danzig haben zwei Kreuzfahrtschiffe (eines davon die Aida) angelegt und so kamen rund 50 Busse gefüllt mit Menschen in die Stadt. Die Gassen waren voll mit vielen Deutschen, welche den verschiedenen AIDA Stadtführern nachliefen.
Unser Ziel war nochmals auf den Markt zu gehen. Umgerechnet hatten wir noch ca. 70 Fr. in Sloty der polnischen Währung. Knapp 10 Fr. haben wir einem Strassenmusiktrio in den Geigenkoffer gelegt. Auf dem Markt kauften wir:
1 kg Erdbeeren, 1 kg Kirschen, 1 kg Aprikosen, 2 Kopfsalate, 1 Kohlrabi, 1 grosser Kabis, ca. 2 kg Tomaten, 1 Bund grüne Spargel, 1 Bund Radiesli, 1 Bund Frühlingszwiebeln, 1 grosser Blumenkohl, 950 g Rindfilet, 1 Fisch (Markele) geräucht, 1 Brot das war denke ich alles.
Wir hatten immer noch Restgeld und damit gab es noch im Hotel Dsank noch 0.5 l Bier und ein Caypirinha inkl. Trinkgeld und wir haben immer noch ca. 2 Fr. übrig.
Es ist wirklich nicht teuer hier.
Amelia mussten wir auch noch Abreisefertig machen. Als wir am Dienstag ankamen, haben wir den erstbesten Hafenplatz genommen. Dies stellte sich bis am Abend als schlecht heraus, denn von der Baustelle und dem Wind, sah man richtige Sandwolken, welche nach Osten verflogen. Am Mittwochmorgen früh kam der Regen, was eigentlich gut war, aber der Sand klebte enorm auf dem Deck der Amelia. Vor der Stadtführung verholten wir Amelia noch an einen anderen Platz, aber eben bis zum heutigen Tag haben wir Amelia nicht geputzt.
Man könnte meinen, wir hätten Amelia in der Sahara platziert und nicht im Wasser. Überall Sand und überall hat es sicher noch mehr. Wir hoffen, dass uns die Wellen Morgen noch etwas Amelia reinigen werden.
Wassertänke sind gefüllt, die Wäsche gewaschen, die Navigation abgeschlossen und... wohin geht die nächste Reise?
Klaipeda, Littauen
Wir werden Morgen Samstag ca. um 8 Uhr Danzig verlassen und segeln nach Littauen. In Seemeilen ausgedrückt ca. 120, Ankunft am Sonntagmorgen ca. 5-5.30 Uhr.Bei dieser Fahrt müssen wir genau aufpassen, dass wir das russische Gewässer gross umfahren. Der Abstand zum Land muss 12 Seemeilen sein (ca. 22.2 km), lieber etwas mehr als zu wenig. Wir wollen ja nicht von den Russen noch abgefangen werden, ohne Visum etc. und noch mit einem Boot....kann das mehr als nur negativ werden.
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