2022 ... Auf zu neuen Ufern und.........?

Samstag, 5. August 2017

Agerso bis Faaborg


Blogpause (könnte man meinen)


Man könnte wirklich meinen es ist ein Stillstand im Blog eingetreten. Alles geht einfach nicht und jetzt ist es gleich noch schwierig sich wieder zu erinnern, was geschehen ist ;-) in dieser Zeit.

Am 2.August hoben wir den Anker um 9:50 Uhr und welch ein Wunder, die Kette war kaum schmutzig, was das Abspritzen meinerseits nicht brauchte. Der Anker war voll mit Lehm geladen und da gab es dann doch noch etwas Seewasser. Fest eingefahren hat Peter den Anker, beim ersten Versuch hielt der Anker nämlich nicht. Gefüllt mit Seegras kam er beim Raufziehen an die Wasseroberfläche. Eine schnelle Sache war dies mit dem Anker und um 10 Uhr waren die Segel schon oben und wir segelten in Richtung Agerso. Kurz vor der Hafeneinfahrt kamen die Segel runter, Einfahrt in den kleinen, engen Hafen. Der Hafenmeister empfang uns gleich auf der Backbordseite der Einfahrt und zeigte uns gleich einen längsseits Platz im Fischerhafen und so waren wir kaum drin auch schon fest. Der Hafenmeister kurvte dann mit dem Fahrrad zu uns und erklärte uns alles und war gleich noch Touristen-Inselführer. Agerso eine Insel von 7 km Länge und 2 km Breite, super zum Wandern und Radfahren.

Wir unternahmen eine Joggingtour und absolvierten eine beinahe Inselumrundung auf der Strasse, am Strand entlang, über Feldwege und wieder zurück. Einen schönen Einblick über diese Insel bekamen wir auf dieser Tour.

Am 3. August planten wir unsere Weiterfahrt. Am Morgen kurz bevor wir loslegen wollten regnete es, dann wurde es wieder etwas besser und so konnten wir trocken ablegen, bei ziemlich viel Wind. Es war trübe und wie wir gekommen sind, waren die Segel auch wieder schnell oben. Das Gross und die Genua jeweils mit einem Reff drin. Amelia stampfte voll hart am Wind durch das Wasser. Ein deutsches Boot (lief gleich hinter uns zum Hafen raus und überholte uns gleich mal unter Motor), sie setzten die Meilar/Kefflar Genua (Highend Rennbootsegel) und segelten schnell los. Amelia hatte da was dagegen und so überholte sie mit ihren 20 Tonnen plus, das kleinere Boot. Der Abstand wurde immer grösser, das freute den Skipper Peter natürlich sehr, wie seine Amelia hart am Wind einfach super schnell läuft.

Unser Ziel haben wir noch nicht genau definiert. Eigentlich wollte Peter einen kleinen Hafen auf der Ostseite von Fünen ansteuern, aber da die Wetterprognosen für den nächsten Tag mit starkem Wind angesagt war, brachte ich mal den Vorschlag von Svendborg. Wenn das Wetter dann wirklich so nass und böig werden soll, dann bin ich nicht der Fan von segeln am anderen Tag.

Svendborg steuerten wir an und kurz vor dem Sund mussten wir schnellstens die Segel einholen, denn ein Gewitter nahte. Der Regen war auch sofort da, kaum waren die Segel eingerollt. Es wurde bereits um 16 Uhr dunkel wie wenn es bereits Abend wäre. Dann wieder etwas heller, dann nochmals Regen und so ging es weiter bis wir im Hafen waren. Im Sund hatten wir zum Teil die Strömung bis ca. 2.5 Knoten gegen uns. Das ober Highlight folgte erst noch im Hafen, der war nämlich mehr als nur voll. Viele Segler liefen bereits an diesem Tag nicht aus. Dreier Päckchen war keine Seltenheit. Nur die www.marinabooking.com Plätze waren zum Teil noch frei, aber eben diese zu einem sündhaft teuren Preis 400 dänische Kronen für den Platz und 75 als Buchungsgebühr. Wir legten uns dann mal an so einen Platz und vom Hafen kam eine junge Frau und erklärte uns, dass wir im Internet buchen müssen. All dies haben wir gemacht bei sehr lahmem Internet. Lieber ein guter Platz wenn Starkwind naht, als keinen.

Wir verbrachten dann zwei Nächte hier und für die zweite Nacht entfiel dann die Buchungsgebühr. Der Platz wird per Platzgrösse bezahlt und nicht nach Bootsgrösse. Wir lagen ruhig und angenehm. In der Zwischenzeit könnte man meinen man sei in Holland, so viele Holländer sind mit den Booten unterwegs.

In Svendborg schauten wir uns das Städtchen an und sahen, dass gleich mehrere Konzerte stattfinden. Ein Glockenspiel zusammen mit einem Bassgitarristen, kaum war dies fertig sollte ein Rock – Blues – Konzert stattfinden unweit dahinter, aber auf Grund eines Regenschauers, verzögerte sich dies bis es wieder trocken wurde. Wir hörten kurze Zeit zu, bis wir zum Orgel-Cellokonzert in der nahegelegenen Kirche eilten.

Wenn man so unterwegs ist und nicht an Board, so bleibt alles liegen. Die Weiterplanung, die Navigation für den nächsten Tag etc…… Unser Weg führt uns noch rund um Fünen, bevor wir in Richtung Norden Schweden ansteuern werden.

So planten wir gestern Abend noch die Weiterreise auch wenn der Wind von Westen kommt, fahren wir nach Westen. Faaborg ist unser nächstes Ziel, 16 Seemeilen von Svendborg entfernt.

Wir sitzen nun in Faaborg im alten Handelshafen, längsseits schön ruhig. Die Fahrt war alles unter Motor, denn der Wind kam voll von Vorne. Zuerst wollten wir noch etwas Kreuzen, aber liessen es dann doch bleiben.
Vor rund einer Stunde sind wir von der Nachtwächterführung zur Amelia zurückgekehrt. Ein 75 Minütiger Spaziergang durch die lauschigen Gassen, geführt vom Nachtwächter mit einem Morgenstern, einer Kerzenlaterne, Uniform, Schlüsselbund am Gurt. Er erzählte vieles über die Häuser, Faaborgs Geschichte etc., aber eben nur auf dänisch. Einige Brocken verstand man dazwischen, aber nicht sehr viel davon. Dazwischen sang er von einer Station zur Nächsten. Zweimal bekam er auch Bier, welches er gleich Ex runter trank. Nachtwächter on Tour eben.


Das Wetter ist auch heute erneut sehr wechselhaft oft mit einem Regengruss von oben. Das ist so mal wieder etwas Neues, Altes von uns.

Kühle Grüsse aus Dänemark Mopet‘s

 

Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, ist die Bordküche auch wieder mal mit Bildern geglückt worden.

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