Wir versuchen mal was Neues
Wenn ich so an die Schwimmer denke, welche den Kanal zwischen Dover und Calais schwimmend überquerten, dann muss ich sagen lieber die als wir. Auf dem AIS sahen wir bei unserer Überquerung, dass Schiffe, Schwimmer betreuen. Unsere 4 Freunde von den Niederlanden waren vor uns und sahen die 4 Schwimmer, jeder hatte ein Betreuungsboot für sich. Daneben auch noch 2 Kontrollboote für die Traffic etc..
Das haben wir nicht versucht und wollen dies auch nie machen.
Was war denn so schön heute?
Wir haben alles geplant, die Strömungszeiten, Ebbe und Flut im Start-, wie auch im Zielhafen. Dem jungen Hafenmeister haben wir gesagt, dass wir am anderen Morgen auslaufen wollen etc... Es ist alles im grünen Bereich, die Sonne lacht.
Als wir noch am Tee trinken waren, hörten wir bereits Boote, welche den Hafen in Vlissingen verliessen. Unser Plan war, dass wir zwischen 9 - 10 Uhr ablegen wollen.
Die Brücke wird für zwei kleine Segelboote geöffnet und wir hupen dem jungen Hafenmeister, dass wir den Hafen auch verlassen wollen.
Es ist 9:40 Uhr als wir zur engen Hafeneinfahrt mit Brücke anfahren. Ich dachte mir, heute mache ich bei der Ausfahrt einen Film, den ich abrupt stoppte.
Weshalb?
In dieser Brückenschleuse sassen wir auf. Mit etwas Gerumpel kamen wir noch einen Meter weiter und danach ging nichts mehr.
Der junge Hafenmeister wusste nicht was er tun sollte, fragte nach unserem Tiefgang. Es war 75 Min. nach Ebbe, das Wasser wird kommen.
So stehen wir hier und werden von all den Touristen und anderen Leuten beobachtet. Die Brücke kann nicht geschlossen werden. Nach ca. 10 Min. bewegt sich leicht etwas, sind vor der Brücke, aber stecken da noch im Schlick fest. Die Lotsenboote, welche vom anderen Hafenbereich in schnellem Tempo raus- oder reinfahren, bremsen ab und somit sind die Wellen nicht all zu schlimm.
Skipper Peter versucht es immer wieder und nach rund 15- 20 Minuten können wir den Tag endlich starten.
Es fühlt sich ziemlich unangenehm an, wenn man da so im Dreck steht. Das Gute war, dass wir wussten, dass das Wasser ansteigt.
Nach diesem Aufsitzen in vor dem Hafen bekamen wir die Tanker und Frachter ganz nah zu Gesicht. Sie fuhren im selben Fahrwasser wie wir und dieses war nicht sehr breit. Kaum war der Eine vorbei, kam der Nächste bereits von hinten angefahren.
Ein Tanker sah von Weitem sehr gross aus und somit schaute ich auf dem AIS die Daten an.
Name: Aargau, das tönt sehr schweizerisch, Callsign HB und noch zwei Buchstaben, das ist doch ein Schweizer Frachter der da kommt!
Vorne am Bug das Wappen vom Kanton Aargau, als Aargau beschriftet, eine Schweizer Flagge und hinten drauf der Heimathafen Basel.
Peter versuchte diesen Tanker anzufunken, aber leider bekam er keine Antwort.
Spannende Tage haben wir seit Eastbourne erlebt mit all der Traffic. Es folgte noch eine Weitere am heutigen Tag.
Die Einfahrt zum Frachtterminal von Rotterdam mussten wir noch überqueren.
Für die Traffic muss man Kanal 03 anfunken und danach den Anweisungen der Trafficcontroll folgen.
Der Funkspruch ging raus, wir hatten aufs Erste mal grünes Licht. Danach funkte die Stena Line Fähre und wir wurden gebeten, der Fähre den Vortritt zu lassen. Wir drehten bei und liessen die Fähre passieren. Am Funk hörten wir ab und zu wie die Stena Line oder ein anderer Frachter von der Amalia sprachen. Es klappte alles und wir konnten diese Trafficeinfahrt vor Rotterdam gut passieren.
Die Einfahrt zu unserem Hafen Scheveningen erreichten wir kurz nach 18:20 Uhr. Der Regen setzte ein und wir machten an der Grey Pearl an. Hafenmeisterbürobesuch und das war alles, was wir hier gemacht haben, denn es regnete immer wieder einmal.
Scheveningen ist der Hafen vor der Stadt Den Haag.
Auch wenn wir von unseren Freunden aus den NL ein Fischrestauranttipp bekommen haben, blieben wir hier an Bord ohne noch einmal nass zu werden.
Niederlande neu gelernt und doch wird über Holland gesprochen
Wir sind in den Niederlanden, meine Weiterbildung über dieses Land mit den 12 Provinzen habe ich gemacht.
Meine Feststellung ist die, dass viele Segler aus den Niederlanden, welche weder von der Provinz Süd- oder Nordholland kommen uns Tipps über Holland geben wollen. Da frage ich natürlich gleich nach, weshalb sie nicht von Niederlande sprechen.
Seitdem ich Holland aus meinem Wortschatz gestrichen habe, fällt mir das Wort sofort auf. Wenn ein Niederländer mit uns über Holland spricht oder wenn man in der Presse vom Bike Event Lenzerheide lesen konnte, wer vor Nino Schurter auf dem 1. Rang war.
Jedes Land hat seine Eigenheiten, die Einen kennt man und die Anderen nicht. Was zählt ist, dass man miteinander auskommt und nette Gespräche haben kann.
Ganz viele Leute meinen es ist das selbe. Ich bin da ein wenig heikel!LG Ans
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