Schärenwelt, Sommer, Sonne und so blöd mit Fotos laden
Wir sind noch in Kasnäs und seit gut 90 Min. ärgere ich mich mit dem Hochladen von Bildern. Nun sind ein paar im Blog, aber das schöne Wetter und unsere Weiterfahrt wollen wir nicht versäumen mit lästigem Hochladen von Bildern, abstürzendem Internet oder dem Programm, welches mit der Beschriftung auch nicht das macht, was es machen soll. So lassen wir es mit den Bildern, es kann sein, dass es seeeeehr lange dauern wird, denn nun kommt die Schärenwelt, was heisst... Ankern und tuckerln und ab und zu mal in einen Hafen einlaufen. Wir werden also abtauchen in der Natur pur!Was wir alles erleben hier ist fantastisch. Der finnische Nauticat Club hat uns gestern sogar eingeladen, Amelia zu ihren reservierten Plätzen zu verholen. Also Nauticat an Nauticat zu liegen, wir machten das natürlich, denn der Skipper Peter freute dies insbesondere auch unter denen zu sein. Wir durften nochmals das Flaggen-ABC befestigen. Dieses mal haben wir eine andere Befestigungstechnik angewendet welche A: schneller ging und B: viel schöner aussah.
Wir gingen dann noch mit den Klappis auf eine Tour und als wir zurück kamen, wurden wir von diesem Club eingeladen. Eingeladen zu einem finnischen Reisevortrag von Finnland nach Griechenland, danach Essen im Restaurant (Buffet für 23.5 Euro, inkl. Kaffee und Kuchen und soooo viieeeel man wollte), danach noch Sauna für welche die wollten, danach um 21 Uhr pünktlich! Herunterholen der Flaggenparade, danach gemütliches Beisammensein. Jeder Nauticatbesitzer erzählte dann seine Geschichte von der Nauticat natürlich auch auf finnisch und Peter als Letzter kam mit der Schweizer Nauticat Geschichte. Sie waren uns auch noch behilflich uns noch schöne Ankerplätze auf der Karte zu zeigen, es waren zwei Gitarristen unter denen und..... auf einmal zeigte uns einer ein Bild auf seinem Handy und sagte: it this your boat, from last year? Tatsächlich... für diejenigen, welche die Geschichte hörten bei unseren Reisevorträgen mit dem finnischen älteren Herrn, welcher uns mit seinem Beiboot ein Dessert brachte. Dieser Mann hat ein Foto von Amelia gemacht und es eben diesem Nauticat Besitzer und Clubmitglied gesendet. Die Welt ist doch manchmal sehr klein!
Wir besitzen nun auch eine finnische Nauticat Clubflagge, welche Amelia nun stolz trägt.
Eine Einladung für das nächste Nauticat Treffen im 2018 werden wir erhalten.
Arbeiten an der Amelia haben wir auch erledigt, wie Peter auf dem Mast am Schmieren, Boot putzen, sonstige Arbeiten.
1195,89 Seemeilen haben wir bis Kasnäs hinter uns gebracht.
Die ersten Beeren haben wir auch schon gefunden: Walderdbeeren und die ersten Heidelbeeren.
Ein paar Laufkilometer haben wir auch gemacht, die Klappis kommen voll auf Touren.
Wie geht es einer Nichtseglerin bis jetzt? Fazitgedanken vor dieser Reise bis jetzt, was hat sich verändert?
Die grosse Angst vor diesen langen Strecken im Vorfeld unseres Törns war bei mir sehr gross. Schaffe ich das überhaupt, wie überwinde ich meine Angst und wie kann dies gehen, denn bis anhin waren wir bei unserer letzten Reise auf sehr langen Überfahrten nicht alleine oder wenn es mal länger war, dann kaum Wind oder eben nicht so viele Seemeilen. Wie ich das hinkriege und wie ich da bei einem Nachttörn eine Wache schieben soll, das konnte ich im Vorfeld nicht wissen. Meine Vorbereitung generell war auf meine Art und für mich gut, denn konnte ich mich nicht zu stark mit dem Thema Törn befassen. Die Angst in mir war zu gross. Nun wie waren diese langen Schläge und der starke Wind? Wir hatten bei den grossen Überfahrten gleich zu Beginn, nicht die besten Voraussetzungen wie der Wind kam. Es waren anstrengende Tage, nicht immer einfach, aber ich konnte es durchstehen und so Vertrauen gewinnen und Angst abbauen. Die Tage waren sehr lange und wir waren wirklich wie auf der Durchreise. Viel Zeit an den Stationen hatten wir nicht und als es mir dann gut ging, da waren auch die Reiseführer bei Überfahrten bei mir das Thema und zugleich immer aktuell noch im Kopf, was wo gesehen werden sollte. Einiges, was wir auf unserem Richtplan hatten, haben wir nicht angelaufen. Es ist wirklich so, ein Segeltörn kann man nicht im Vorfeld so planen. Wind und Wetter zeigen einem den Weg oder manchmal auch ein ungünstiger Hafen.Bis jetzt kann ich sagen, ich habe aus meiner Schwäche und Angst einen Weg gefunden und nun kommt ja das, was mir sowieso seeeeehr gefällt. Das Tuckern in der Schärenwelt. Die Sonne und die Wärme ist nun endlich auch bei uns etwas eingetroffen. Wir reden da von ca. 18 Grad aber dies ist Freude pur.
Auch der Skipper Peter hat erzählt, wovor er etwas ungewiss oder ängstlich war. Wie es gehen soll und weshalb er Helsinki nicht anlaufen wollte. Auch er hatte schon lange keine solch langen Überfahrten mehr gemacht, mit der Amelia noch nie und auch er nahm ab und zu Medis. Schön zu wissen, dass wir Beide Schwächen hatten.
Arztgeschichte
Wenn ein Arzt an Bord ist, der eine schweizerische Arztkarte besitzt, denkt man, dass man überall rezeptpflichtige Medis bekommt.Dem ist leider nicht so, wie wir in Estland feststellen mussten.
Ich bin enorm Blasenentzündung anfällig, etwas kalte Füsse oder Zug am Rücken und schon ist sie da und sofort ziemlich schlimm. Wir haben an Bord Antibiotika, welche ich vor ca. 3 Wochen nehmen musste und gleich alle aufgebraucht habe. In Estland suchten wir eine Apotheke auf, Peter zeigte die Arztkarte und der Apotheker erklärte er könne ihm dies nicht geben. Er benötige eine Inscription von einem Arzt. Peter war sehr hartnäckig und war schon ziemlich genervt. Er meinte, der hätte ihn doch nur halb verstanden, sei sein Englisch doch soo schlecht.
Wir versuchten es in Tallinn in eine Apotheke, da war eine Apothekerin und die sprach von der gleichen Inscription. Eine finnische Kundin meinte nur zu mir: die Esten seien da etwas anders.
Wir hätten in Estland also zuerst zu einem Arzt gehen sollen, diese Inscription holen und dann zur Apotheke gehen.
In Helsinki Finnland versuchten wir es dann erfolgreich und haben nun wieder Antibiotika an Bord.
Andere Länder, andere Vorschriften und nicht immer verständlich.
Nun hat Peter das Flaggen ABC wieder zusammengefaltet und so werden wir hier in Kasnäs bald Abschied nehmen.
Wir freuen uns Beide auf die Schärenwelt, Schärenzeit, Dinghie, Kajak, Fischen, Beeren, Wälder warten auf uns.
Denjenigen, welche jetzt Ferien haben, wünschen wir schöne erholsame Tage und Wochen. Für die Gigathleten, sonstigen Wettkampfleute gutes Gelingen und Erholen danach (wir denken an euch), für alle Anderen macht's Guet und bis zum nächsten Mal.
Irgendwann, irgendwie, irgendwo....!!!! Tschau zäme.
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