Nach einer regenreichen Nacht, lachte am frühen Morgen die Sonne und wir konnten unsere Klappitour planen, wie gewollt. In unserem Hafenführer, den der Deutsche Jan Werner verfasst hat, stand eine Tour beschrieben. Die Route zeichnete Peter auf dem Inselplan ein und danach gab er die Route im Garmin Edge 1000 ein. Es sollte eine Inselrundtour von ca. 54 km geben.
Wir starteten die Tour in unserem Hafen, der
östlich auf der Insel liegt. Zuerst fuhren wir östlich weiter, noch etwas durch
den Ort und dann durch Sand-Waldsträsschen in waldigem Gebiet. Durch den Regen
war alles ziemlich durchnässt und der Sand klebte überall an den Rädern. Es ist
herbstlich, das zeigen uns auch die vielen Pilze, welche aus dem moosigen Boden nach dem Regen
frisch gewachsen sind. Unsere Tour ist eher eine Waldtour, aber dies sind sich
die Klappis von uns gewohnt, dass es nicht immer Teerstrassen sind.
Ein Abstecher
an den Strand, ein kleiner Fussmarsch durch den Sand und weiter geht es, für
einmal nicht durch den Wald. In die Wasserlachen fuhren wir, um die Räder etwas
zu reinigen. Wir sahen einige typische Inselhäuser, welche mit Tang gedeckt
sind. Diese Häuser haben auch so etwas pilzähnliches, wenn man diese ansieht
oder es könnte aus Herr der Ringe bei den Hobbyts sein. Dort mal ein Fotostopp
und da mal ein Mirabellenablesestopp und so kurvten wir auf dieser Insel herum.
Die Insel ist
sehr flach. Hat viele Getreidefelder, ab und zu sieht man Nordmann
Tannenkulturen für Weihnachtsbäume, Wälder und ganz verstreut die Häuser.
Der
Hauptort der Insel Byrum ist auch eher klein. Es gibt ein paar Restaurants, ein
paar Läden, eine Kirche, einen kleinen Rundturm (Aussichtsturm, der Kirchturm
war eher höher als dieser) und das ist so in etwa alles. Peter fand vor dem
Einkaufsladen einen Wasserschlauch, mit dem er die Klappiräder, Naben, Ketten
etwas abspritzte. Weiter ging die Tour, entlang von Pferdehöfen, man sah
weidende Kühe in den weiten Ebenen und so fuhren wir auf der westlichen Seite
bis zum zweiten Hafen. Dort ist wesentlich mehr Betrieb, denn die Fähre
zwischen Jütland und der Insel legt hier an. Es gibt mehr Restaurants und den
Yachthafen kann man sehr gut beobachten. Wir stoppten rasch im Fischhandel und
kauften uns frische Fischfilets für das Abendessen.
Nun kam
bereits die Rückfahrt zu unserem Hafen. Nochmals bewaldete Strecken, nochmals
wenige Stellen auf Waldwegen. Ein Abstecher zur Klintplantage und ein kurzer
markierter Spaziergang unternahmen wir noch, bevor wir die letzten 4 km in
Angriff nahmen. Eine schöne Insel mit schönen Sandstränden und Wanderwegen,
super zum Fahrrad fahren und Joggen.
Nach dem
Abendessen wie gewohnt, die Wetterdaten runterholen und besprechen, wie die
Weiterreise aussehen wird. Der nördlichste Ort von Dänemark, Skagen, das soll
das nächste Ziel sein. Skipper Peter sprach weiter, dass man danach ohne
weitere Stopps, direkt in die Werft segeln kann. Das heisst, wir könnten
frühestens Morgen Abend in der Vindö Marin ankommen und in wenigen Tagen
zurück in der Schweiz sein.
Eilt es denn
jetzt so schnell, Ende August ist noch nicht da?
Eigentlich nicht, mal sehen, was uns in Skagen erwartet.
Zuerst wollen wir mal da ankommen und uns dort umschauen, danach wird wieder entschieden,
wann wir Dänemark verlassen und nach Schweden aufbrechen.
Wir haben
heute um 9:30 Uhr bei sonnigem Wetter die Leinen losgeworfen. Unser Ziel
Skagen, der nördlichste Punkt Dänemarks, bei dem sich Skagerrak und Kattegat
vereinen. Zum Schreiben geht es einigermassen, wir kommen ziemlich gut voran
bei meistens 6.8-7.5 Knoten über Grund. Der Wind ist eher zunehmend, das Wetter
immer noch trocken, aber etwas bewölkt.
Im Grosssegel haben wir seit Beginn ein Räff, dann voll
ausgefahren das Kuttersegel und die Genua. Wenn alles gut geht, sollten wir in
rund 80 Minuten im Hafen einlaufen.
Nun geht es definitiv nicht mehr mit Blog
schreiben und so gehe ich auch wieder an Deck.
Peter hat in
der Zwischenzeit geräfft. 2 Räff im Grosssegel und 2 in der Genua, denn sah man
von mehreren Seiten, dass es regnete. Unser Zielort war aber noch mit Sonne
bestückt und weit entfernt von Regenwolken. Wir haben gelernt, dass es schnell
gehen kann und der Wind zunehmen kann, wenn ein Gewitter naht, lieber die Segelfläche früher verkleinern, als zu lange
warten.
3 - 4.5 Seemeilen vor Skagen waren ca. 12-15 Tanker am Anker. Das sah
noch interessant aus, zwischen diesen Tankern und Frachtern hindurch zur
Hafeneinfahrt zu gelangen.
Ankunft in Skagen
Der
Yachthafenteil in dem wir nun liegen ist recht voll. Ein neues Anlegemanöver,
welches wir noch nie gemacht haben stand vor uns. Entweder mit Heckanker und
Bug voraus zum Pier oder mit Buganker und Heck am Pier. Buganker und Heckleinen
zur Pier so waren wir um 14:15 Uhr fest. Kaum waren alle Leinen fest, kamen die
ersten kleinen Regentropfen. Glück gehabt, dass wir nicht nass geworden sind.
Nach einem Anlegetrunk und etwas zwischen die Zähne, wollten wir nun los ins Städtchen,
aber ohh….. Donner und Blitze, hörte und sah man. Eine Front, welche auf uns
zukommt und dies sehr schnell. Wir kamen bis zum Schuhe anziehen, aufs Deck
laufen und da war gleich wieder Amelia Stube angesagt.
Die Stadt
kann warten und ich kann weiter etwas Blog schreiben. Fotos laden bis der Regen
weg ist, denn auf die Seite, woher die grossen Gewittertropfen kamen, hat es
bereits wieder hellblaue Flecken. Nun sind die Zeilen im Blog drin und die Sonne scheint erneut, so werden wir auf unsere Stadttour gehen, bevor es erneut zu pissen beginnt!
In Skagen
wird der Skipper nicht darum herum kommen, einen kurzen Beitrag für den Blog zu
verfassen. Dies gehört sich, denn der Skipper hat immer das letzte Wort, das
ist auf einem Boot so und soll auch im Blog endlich mal sein :-) !
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