2022 ... Auf zu neuen Ufern und.........?

Samstag, 19. August 2017

Nordwärts, immer noch Dänemark

Insel Læsø

Nach einer regenreichen Nacht, lachte am frühen Morgen die Sonne und wir konnten unsere Klappitour planen, wie gewollt. In unserem Hafenführer, den der Deutsche Jan Werner verfasst hat, stand eine Tour beschrieben. Die Route zeichnete Peter auf dem Inselplan ein und danach gab er die Route im Garmin Edge 1000 ein. Es sollte eine Inselrundtour von ca. 54 km geben. 
Wir starteten die Tour in unserem Hafen, der östlich auf der Insel liegt. Zuerst fuhren wir östlich weiter, noch etwas durch den Ort und dann durch Sand-Waldsträsschen in waldigem Gebiet. Durch den Regen war alles ziemlich durchnässt und der Sand klebte überall an den Rädern. Es ist herbstlich, das zeigen uns auch die vielen Pilze, welche aus dem moosigen Boden nach dem Regen frisch gewachsen sind. Unsere Tour ist eher eine Waldtour, aber dies sind sich die Klappis von uns gewohnt, dass es nicht immer Teerstrassen sind.

Ein Abstecher an den Strand, ein kleiner Fussmarsch durch den Sand und weiter geht es, für einmal nicht durch den Wald. In die Wasserlachen fuhren wir, um die Räder etwas zu reinigen. Wir sahen einige typische Inselhäuser, welche mit Tang gedeckt sind. Diese Häuser haben auch so etwas pilzähnliches, wenn man diese ansieht oder es könnte aus Herr der Ringe bei den Hobbyts sein. Dort mal ein Fotostopp und da mal ein Mirabellenablesestopp und so kurvten wir auf dieser Insel herum.


Die Insel ist sehr flach. Hat viele Getreidefelder, ab und zu sieht man Nordmann Tannenkulturen für Weihnachtsbäume, Wälder und ganz verstreut die Häuser. 
Der Hauptort der Insel Byrum ist auch eher klein. Es gibt ein paar Restaurants, ein paar Läden, eine Kirche, einen kleinen Rundturm (Aussichtsturm, der Kirchturm war eher höher als dieser) und das ist so in etwa alles. Peter fand vor dem Einkaufsladen einen Wasserschlauch, mit dem er die Klappiräder, Naben, Ketten etwas abspritzte. Weiter ging die Tour, entlang von Pferdehöfen, man sah weidende Kühe in den weiten Ebenen und so fuhren wir auf der westlichen Seite bis zum zweiten Hafen. Dort ist wesentlich mehr Betrieb, denn die Fähre zwischen Jütland und der Insel legt hier an. Es gibt mehr Restaurants und den Yachthafen kann man sehr gut beobachten. Wir stoppten rasch im Fischhandel und kauften uns frische Fischfilets für das Abendessen.


Nun kam bereits die Rückfahrt zu unserem Hafen. Nochmals bewaldete Strecken, nochmals wenige Stellen auf Waldwegen. Ein Abstecher zur Klintplantage und ein kurzer markierter Spaziergang unternahmen wir noch, bevor wir die letzten 4 km in Angriff nahmen. Eine schöne Insel mit schönen Sandstränden und Wanderwegen, super zum Fahrrad fahren und Joggen.


Nach dem Abendessen wie gewohnt, die Wetterdaten runterholen und besprechen, wie die Weiterreise aussehen wird. Der nördlichste Ort von Dänemark, Skagen, das soll das nächste Ziel sein. Skipper Peter sprach weiter, dass man danach ohne weitere Stopps, direkt in die Werft segeln kann. Das heisst, wir könnten frühestens Morgen Abend in der Vindö Marin ankommen und in wenigen Tagen zurück in der Schweiz sein.
Eilt es denn jetzt so schnell, Ende August ist noch nicht da?

Eigentlich nicht, mal sehen, was uns in Skagen erwartet. Zuerst wollen wir mal da ankommen und uns dort umschauen, danach wird wieder entschieden, wann wir Dänemark verlassen und nach Schweden aufbrechen. 


Wir haben heute um 9:30 Uhr bei sonnigem Wetter die Leinen losgeworfen. Unser Ziel Skagen, der nördlichste Punkt Dänemarks, bei dem sich Skagerrak und Kattegat vereinen. Zum Schreiben geht es einigermassen, wir kommen ziemlich gut voran bei meistens 6.8-7.5 Knoten über Grund. Der Wind ist eher zunehmend, das Wetter immer noch trocken, aber etwas bewölkt. 
Im Grosssegel haben wir seit Beginn ein Räff, dann voll ausgefahren das Kuttersegel und die Genua. Wenn alles gut geht, sollten wir in rund 80 Minuten im Hafen einlaufen. 
Nun geht es definitiv nicht mehr mit Blog schreiben und so gehe ich auch wieder an Deck.



Peter hat in der Zwischenzeit geräfft. 2 Räff im Grosssegel und 2 in der Genua, denn sah man von mehreren Seiten, dass es regnete. Unser Zielort war aber noch mit Sonne bestückt und weit entfernt von Regenwolken. Wir haben gelernt, dass es schnell gehen kann und der Wind zunehmen kann, wenn ein Gewitter naht, lieber die Segelfläche früher verkleinern, als zu lange warten. 
3 - 4.5 Seemeilen vor Skagen waren ca. 12-15 Tanker am Anker. Das sah noch interessant aus, zwischen diesen Tankern und Frachtern hindurch zur Hafeneinfahrt zu gelangen.

Ankunft in Skagen

Der Yachthafenteil in dem wir nun liegen ist recht voll. Ein neues Anlegemanöver, welches wir noch nie gemacht haben stand vor uns. Entweder mit Heckanker und Bug voraus zum Pier oder mit Buganker und Heck am Pier. Buganker und Heckleinen zur Pier so waren wir um 14:15 Uhr fest. Kaum waren alle Leinen fest, kamen die ersten kleinen Regentropfen. Glück gehabt, dass wir nicht nass geworden sind. 
Nach einem Anlegetrunk und etwas zwischen die Zähne, wollten wir nun los ins Städtchen, aber ohh….. Donner und Blitze, hörte und sah man. Eine Front, welche auf uns zukommt und dies sehr schnell. Wir kamen bis zum Schuhe anziehen, aufs Deck laufen und da war gleich wieder Amelia Stube angesagt.


Die Stadt kann warten und ich kann weiter etwas Blog schreiben. Fotos laden bis der Regen weg ist, denn auf die Seite, woher die grossen Gewittertropfen kamen, hat es bereits wieder hellblaue Flecken. Nun sind die Zeilen im Blog drin und die Sonne scheint erneut, so werden wir auf unsere Stadttour gehen, bevor es erneut zu pissen beginnt!




In Skagen wird der Skipper nicht darum herum kommen, einen kurzen Beitrag für den Blog zu verfassen. Dies gehört sich, denn der Skipper hat immer das letzte Wort, das ist auf einem Boot so und soll auch im Blog endlich mal sein :-) !

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