2022 ... Auf zu neuen Ufern und.........?

Mittwoch, 20. Juni 2018

Gletscher, Schnee, Fallböen, Fischen, Museum

Bergpreis geschafft?

Das Wetter zeigte sich am Sonntagmorgen von der besseren Seite, als die Prognosen sagten. Es war trocken und die Sonne drückte etwas in die Jondal Hafenbucht hinein. Wir wollen es wirklich zu unserer Bergpreisfahrt wie an der Tour de Suisse oder Tour de France wagen. Im Touristenbüro sagte uns die junge Frau, dass dies denn doch sehr steil hoch gehe. 19 km lang und ca. 1200 Höhenmeter. Abschrecken konnte sie uns nicht und so fuhren wir gemütlich zuerst dem Fluss entlang nicht steil, etwas eng und danach kamen diverse Talöffnungen mit breitem Landwirtschaftsgebiert und immer wieder Siedlungen oder auch ein Dorf namens Espeland. Die nahegelegenen Berge waren dicht bewaldet und in der Weite sah man den Schnee. Verschiedene Seen waren entlang der Strasse und nach ca. 8 km kamen wir an die Schranke, wo Autofahrer bezahlen müssen und danach wurde es steiler, steiniger, nicht mehr so bewaldet. Die Vegetation änderte sich in eine Passstrasse. Links und rechts massive Steine, kurvig die Strasse, ab und zu wieder ein Schneefleck. Die Fotos machte ich zum Teil während der Fahrt damit ich nicht absteigen musste, da die Strasse zum erneuten Anfahren zu steil war. Wenn es wieder flacher wurde so hielt ich an und somit hatte ich immer wieder mal ein Intervalltraining, denn musste ich dem Peter danach wieder nacheilen. Wir haben uns gesagt, dass wir so weit es geht hochfahren je nach Wetter oder den eigenen Kräften. Ungefähr 3.5 km vor unserem Ziel war ein Auto mit Zürchernummer in der Kurve parkiert und nicht weit davon waren zwei Frauen am Picknicken. Ich wünschte denen EN GUETE und sie antworteten mit super und top und Daumen hoch. Die Zielankunft war dann zugleich für die Skifahrer der Startort. Wir kamen oben im Schnee an, dort wo viele junge Skicracks aus div. Ländern das Sommertraining auf dem Gletscherschnee absolvieren. Peter fuhr natürlich direkt zum Schnee, denn er war sichtlich stolz dass wir das geschafft haben und eben auf einem Segeltörn zum Skifahren zu fahren ist lustig. Skie könnte man mieten.

Nach einigen Bergpreisfotos zur Belohnung noch den Aprésski in der kleinen Hütte. Peter gönnte sich einen Hamburger mit Kaffee und für mich gab es eine warme Waffel und Kaffee. Unsere Kleider waren durchgeschwitzt und für die Abfahrt kleideten wir uns mit dem, was wir noch an Kleidern dabei hatten. Wie dem so ist, man soll nie zu lange im Aprésski sitzen, in der Zwischenzeit hat das Wetter auf leichten Regen umgestellt. Es regnete dann wirklich im oberen Teil unserer Abfahrt und wir wurden ziemlich nass und kalt hatten wir auch. Die ca. 2 Std. 29 Min. für den Aufstieg inkl. aller Stopps, machten mit 44 Min. Abfahrt die Tour komplett. In Jondal selber war es noch trocken geblieben. Nach einer heissen Dusche an Bord und warmen Tee wurden die Lebensgeister wieder auf Wärme eingestellt.
Peter putzte noch die Fahrräder, ich bestückte noch den Blogg mit weiteren Bildern, danach Räder verstauen und Abendessen kochen.

 
Jondal auf Wiedersehen, Fischen
Wie geplant ging unsere Tour am Montag weiter. Das Wetter war trüb ohne viel Wind. Wir legten ziemlich spät ab. Das Frühstück nahmen wir während der Fahrt ein, denn ist hier kaum ein Boot zu sehen und wir sind ausser den Fährbooten alleine auf dem Fjord. Unser Ziel ist Odda zu hinterst am Hardangerfjord. Nach ca. 22 Seemeilen kam ein leichter Wind auf und wir konnten die Genua setzen. Wir kamen  gut vorwärts bis dann eben kaum mehr ein Windchen mehr da war. Peter unternahm eine gute Tat und schraubte die Fischerrute zusammen. Da wir so langsam unterwegs waren schleppten wir die Rute hinter uns her. Peter sagte dann mal, wir schiften noch das Vorsegel und schauen ob es auf der anderen Seite noch steht, ansonsten motoren wir da Vorne hat es kaum Wind mehr. Kaum war das Segel auf der anderen Seite kam Wind auf und wir waren mit 4 Knoten mehr Wind unterwegs als zuvor. Die Angelrute immer noch draussen. Nach einer gewissen Zeit schlief der Wind erneut ein. Peter zog die Rute ein und wechselte den Köder, denn wollte er noch einen Angelstopp einlegen. Wir waren nur noch mit 1.3 Knoten unterwegs ich forderte Peter auf er soll doch die Rute nochmals werfen, denn die Fischerboote fahren auch nicht viel schneller. Gemacht getan und die Rute war draussen, was danach geschah…..es kamen so Fallböen von den Hügeln runter. Amelia war auf einmal mit guten 6.5-7 Knoten unterwegs. Wenn die Böen vorbei waren wurden wir langsamer, jedoch sah man bereits die Neuen vor uns. Ein Auf und Ab-Spiel bis wir kaum Wind mehr hatten. Der Angelstopp legten wir noch ohne Segel ein, aber wir wollten doch eher nach Odda kommen als vergeblich auf einen Fisch zu hoffen. Kaum waren die Angelutensilien verstaut, fuhren wir mit Motor die letzten 2.5 Seemeilen erneut sehr windig und spritzig Odda zu. Kurz nach 18:30 Uhr legten wir längsseits an und spazierten noch schnell ins Touristenbüro, da wir nicht wussten, wo das Hafenmeisterbüro ist. Ob wir nun bezahlen müssen oder auch nicht, wissen wir nicht so genau. Im Touristenbüro können wir bezahlen, aber sie wissen auch nicht viel wieviel es genau kostet. Wir haben kein Strom, kein Wasser und kein Wlan, Duschen könnte man im Touristenbüro bei deren Öffnungszeiten und angeklopft hat bis jetzt auch niemand, dass wir Hafengeld schuldig sind.

Tyssedal Kraftwerkmuseum
Am Dienstag war es wirklich nass und kalt. Wir beschlossen das Tyssedal Kraftwerk zu besichtigen. Eine interessante Sache dieses Kraftwerk mit all den Turbinen Generatoren etc.. Von der Firma Escher Wyss Zürich und einer Firma aus Genf standen Geräte, welche original im Jahre ca. 1906 nach Tyssedal bei Odda geliefert wurden. Die Geschichte wie hier alles begonnen hat ist sehr interessant. Bei Regenwetter sind solche Dinge immer reizvoll. Wanderungen könnte man hier machen, aber bei solchem Wetter lässt man dies lieber denn die Aussicht fehlt.

Wie lange oder was machen wir noch in Odda?

Das Wetter ist nicht so der Hit, aber es sollte besser werden, eigentlich zuerst sollte es heute Mittwoch sonniger sein. Dem ist jedoch nicht so, am Donnerstag wird nun gesagt. Weshalb wir noch hier sind ist das, wenn das Wetter wirklich besser werden soll, dann wäre die Trolltunga Wanderung dies Wanderung, welche von hier aus gemacht werden sollte. Trolltunga ist erneut so ein Highlight, viele Geschäfte haben Trolltunga als Geschäftssymbol oder Teil des Geschäftsnamens. Eine Wanderung von 10-12 Stunden, welche man selber oder mit einem Guide unternehmen kann. Wir wollten heute gehen, aber das Wetter ist trüb und auf den nahegelegenen Bergen sieht man neuen Schnee. Wir vertagen dies auf Donnerstag und schauen dann, ob sich das Wetter heller zeigt oder auch nicht. Die geplanten Wanderungen, welche wir unternehmen wollten, vielen auf Grund des Wetters ins Wasser. Peters Ausrüstung für eine Gleschterwanderung ist jedoch noch ein Muss auf diesem Törn. Er findet das aussergewöhnlich, eine solche Ausrüstung an Bord zu haben und dies auf einem Segeltörn. Unbedingt will er auf einen Gletscher, hier am Hardangerfjord kamen wir am Gletscher oben an ohne Tour, es gibt noch andere hoffentlich mit besserem Wetter!

Wohin geht die Reise weiter?
Bergen ist unser nächstes Ziel. Alle wollen dort hin, der meist genannte Name unter den Seglern mit denen wir gesprochen haben. Unser Zielort ist der abgemachte Ort, wo wir Pavel auf der Amelia begrüssen werden. Pavel ist ein Segler und wird als Gast mit uns unterwegs sein. Die Karten werden in Bergen dann neu gemischt, wohin es uns verschlägt wissen wir jetzt noch nicht.

Mehr zu Pavel werde ich in einem Extraeintrag schreiben. Auf alle Fälle wird es sicher lustig werden, zwei langjährige Segler und ich.

 Trübe, aber trockene Grüsse aus Odda. Ganz am einen Ende des Hardangerfjordes und siehe da, als wir von unserer kurzen Wanderung zurückgekommen sind, wer liegt vor uns längsseits am Steg? Man könnte sagen wir treffen uns jeweils am Ende der Fjorde bei trübem Wetter J.



Welcome to the United States of America, James and Susan with the sailingboat Lisken

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