Bergpreis
geschafft?
Das Wetter
zeigte sich am Sonntagmorgen von der besseren Seite, als die Prognosen sagten.
Es war trocken und die Sonne drückte etwas in die Jondal Hafenbucht hinein. Wir
wollen es wirklich zu unserer Bergpreisfahrt wie an der Tour de Suisse oder
Tour de France wagen. Im Touristenbüro sagte uns die junge Frau, dass dies denn
doch sehr steil hoch gehe. 19 km lang und ca. 1200 Höhenmeter. Abschrecken konnte
sie uns nicht und so fuhren wir gemütlich zuerst dem Fluss entlang nicht steil,
etwas eng und danach kamen diverse Talöffnungen mit breitem
Landwirtschaftsgebiert und immer wieder Siedlungen oder auch ein Dorf namens
Espeland. Die nahegelegenen Berge waren dicht bewaldet und in der Weite sah man
den Schnee. Verschiedene Seen waren entlang der Strasse und nach ca. 8 km kamen
wir an die Schranke, wo Autofahrer bezahlen müssen und danach wurde es steiler,
steiniger, nicht mehr so bewaldet. Die Vegetation änderte sich in eine
Passstrasse. Links und rechts massive Steine, kurvig die Strasse, ab und zu
wieder ein Schneefleck. Die Fotos machte ich zum Teil während der Fahrt damit
ich nicht absteigen musste, da die Strasse zum erneuten Anfahren zu steil war.
Wenn es wieder flacher wurde so hielt ich an und somit hatte ich immer wieder
mal ein Intervalltraining, denn musste ich dem Peter danach wieder nacheilen.
Wir haben uns gesagt, dass wir so weit es geht hochfahren je nach Wetter oder
den eigenen Kräften. Ungefähr 3.5 km vor unserem Ziel war ein Auto mit
Zürchernummer in der Kurve parkiert und nicht weit davon waren zwei Frauen am
Picknicken. Ich wünschte denen EN GUETE und sie antworteten mit super und top
und Daumen hoch. Die Zielankunft war dann zugleich für die Skifahrer der
Startort. Wir kamen oben im Schnee an, dort wo viele junge Skicracks aus div.
Ländern das Sommertraining auf dem Gletscherschnee absolvieren. Peter fuhr
natürlich direkt zum Schnee, denn er war sichtlich stolz dass wir das geschafft
haben und eben auf einem Segeltörn zum Skifahren zu fahren ist lustig. Skie
könnte man mieten.
Nach einigen
Bergpreisfotos zur Belohnung noch den Aprésski in der kleinen Hütte. Peter
gönnte sich einen Hamburger mit Kaffee und für mich gab es eine warme Waffel
und Kaffee. Unsere Kleider waren durchgeschwitzt und für die Abfahrt kleideten
wir uns mit dem, was wir noch an Kleidern dabei hatten. Wie dem so ist, man
soll nie zu lange im Aprésski sitzen, in der Zwischenzeit hat das Wetter auf
leichten Regen umgestellt. Es regnete dann wirklich im oberen Teil unserer
Abfahrt und wir wurden ziemlich nass und kalt hatten wir auch. Die ca. 2 Std.
29 Min. für den Aufstieg inkl. aller Stopps, machten mit 44 Min. Abfahrt die
Tour komplett. In Jondal selber war es noch trocken geblieben. Nach einer
heissen Dusche an Bord und warmen Tee wurden die Lebensgeister wieder auf Wärme
eingestellt.
Peter putzte
noch die Fahrräder, ich bestückte noch den Blogg mit weiteren Bildern, danach
Räder verstauen und Abendessen kochen.
Jondal
auf Wiedersehen, Fischen
Wie geplant
ging unsere Tour am Montag weiter. Das Wetter war trüb ohne viel Wind. Wir
legten ziemlich spät ab. Das Frühstück nahmen wir während der Fahrt ein, denn
ist hier kaum ein Boot zu sehen und wir sind ausser den Fährbooten alleine auf
dem Fjord. Unser Ziel ist Odda zu hinterst am Hardangerfjord. Nach ca. 22
Seemeilen kam ein leichter Wind auf und wir konnten die Genua setzen. Wir kamen
gut vorwärts bis dann eben kaum mehr ein
Windchen mehr da war. Peter unternahm eine gute Tat und schraubte die
Fischerrute zusammen. Da wir so langsam unterwegs waren schleppten wir die Rute
hinter uns her. Peter sagte dann mal, wir schiften noch das Vorsegel und
schauen ob es auf der anderen Seite noch steht, ansonsten motoren wir da Vorne
hat es kaum Wind mehr. Kaum war das Segel auf der anderen Seite kam Wind auf
und wir waren mit 4 Knoten mehr Wind unterwegs als zuvor. Die Angelrute immer
noch draussen. Nach einer gewissen Zeit schlief der Wind erneut ein. Peter zog
die Rute ein und wechselte den Köder, denn wollte er noch einen Angelstopp
einlegen. Wir waren nur noch mit 1.3 Knoten unterwegs ich forderte Peter auf er
soll doch die Rute nochmals werfen, denn die Fischerboote fahren auch nicht
viel schneller. Gemacht getan und die Rute war draussen, was danach
geschah…..es kamen so Fallböen von den Hügeln runter. Amelia war auf einmal mit
guten 6.5-7 Knoten unterwegs. Wenn die Böen vorbei waren wurden wir langsamer,
jedoch sah man bereits die Neuen vor uns. Ein Auf und Ab-Spiel bis wir kaum
Wind mehr hatten. Der Angelstopp legten wir noch ohne Segel ein, aber wir
wollten doch eher nach Odda kommen als vergeblich auf einen Fisch zu hoffen.
Kaum waren die Angelutensilien verstaut, fuhren wir mit Motor die letzten 2.5
Seemeilen erneut sehr windig und spritzig Odda zu. Kurz nach 18:30 Uhr legten
wir längsseits an und spazierten noch schnell ins Touristenbüro, da wir nicht
wussten, wo das Hafenmeisterbüro ist. Ob wir nun bezahlen müssen oder auch
nicht, wissen wir nicht so genau. Im Touristenbüro können wir bezahlen, aber
sie wissen auch nicht viel wieviel es genau kostet. Wir haben kein Strom, kein
Wasser und kein Wlan, Duschen könnte man im Touristenbüro bei deren
Öffnungszeiten und angeklopft hat bis jetzt auch niemand, dass wir Hafengeld
schuldig sind.
Tyssedal
Kraftwerkmuseum
Am Dienstag
war es wirklich nass und kalt. Wir beschlossen das Tyssedal Kraftwerk zu
besichtigen. Eine interessante Sache dieses Kraftwerk mit all den Turbinen
Generatoren etc.. Von der Firma Escher Wyss Zürich und einer Firma aus Genf
standen Geräte, welche original im Jahre ca. 1906 nach Tyssedal bei Odda
geliefert wurden. Die Geschichte wie hier alles begonnen hat ist sehr
interessant. Bei Regenwetter sind solche Dinge immer reizvoll. Wanderungen
könnte man hier machen, aber bei solchem Wetter lässt man dies lieber denn die
Aussicht fehlt.
Wie
lange oder was machen wir noch in Odda?
Wohin geht die Reise weiter?
Bergen ist
unser nächstes Ziel. Alle wollen dort hin, der meist genannte Name unter den Seglern
mit denen wir gesprochen haben. Unser Zielort ist der abgemachte Ort, wo wir Pavel auf der Amelia begrüssen werden. Pavel
ist ein Segler und wird als Gast mit uns unterwegs sein. Die Karten werden in
Bergen dann neu gemischt, wohin es uns verschlägt wissen wir jetzt noch nicht.
Das Wetter
ist nicht so der Hit, aber es sollte besser werden, eigentlich zuerst sollte es
heute Mittwoch sonniger sein. Dem ist jedoch nicht so, am Donnerstag wird nun
gesagt. Weshalb wir noch hier sind ist das, wenn das Wetter wirklich besser
werden soll, dann wäre die Trolltunga Wanderung dies Wanderung, welche von hier
aus gemacht werden sollte. Trolltunga ist erneut so ein Highlight, viele
Geschäfte haben Trolltunga als Geschäftssymbol oder Teil des Geschäftsnamens.
Eine Wanderung von 10-12 Stunden, welche man selber oder mit einem Guide
unternehmen kann. Wir wollten heute gehen, aber das Wetter ist trüb und auf den
nahegelegenen Bergen sieht man neuen Schnee. Wir vertagen dies auf Donnerstag
und schauen dann, ob sich das Wetter heller zeigt oder auch nicht. Die
geplanten Wanderungen, welche wir unternehmen wollten, vielen auf Grund des
Wetters ins Wasser. Peters Ausrüstung für eine Gleschterwanderung ist jedoch
noch ein Muss auf diesem Törn. Er findet das aussergewöhnlich, eine solche
Ausrüstung an Bord zu haben und dies auf einem Segeltörn. Unbedingt will er auf
einen Gletscher, hier am Hardangerfjord kamen wir am Gletscher oben an ohne
Tour, es gibt noch andere hoffentlich mit besserem Wetter!
Wohin geht die Reise weiter?
Mehr zu Pavel
werde ich in einem Extraeintrag schreiben. Auf alle Fälle wird es sicher lustig
werden, zwei langjährige Segler und ich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen