2022 ... Auf zu neuen Ufern und.........?

Donnerstag, 21. Juni 2018

Sportliche Leistungen


Trolltunga

Im Führer wird die Wanderung wie folgt beschrieben: Die Wanderung ist sehr anspruchsvoll; 28 km insgesamt, 10-12 Stunden, Höhenunterschied ca. 1200 Meter. Die Wanderung beginnt mit einer steilen Steigung von ca. 400 Höhenmetern (knappe 4 Kilometer)

Es ist 6:30 Uhr als wir den ersten Shuttlebus nach Skjeggedal nehmen. In diesem Bus hat es sehr viele junge Asiaten, daneben Inder, Amerikaner und sonstige Ländervölker. Bevor wir aus der Amelia steigen sind mir 4 junge Menschen aufgefallen, zwei mit roten Jacken und dann noch das junge Inderpaar (sie als eher prima Ballerina so dünn, angezogen mit pinkigem Regenmänteli und leichten Freizeitschuhen, er mit etwas festeren Schuhen und kräftig gebaut) welches schon um 6:15 Uhr zur Busstation gelaufen kamen.
Für uns war dies ein kurzer Weg, zur Amelia raus und wenige Meter hintendran war der Bus. Wir haben den ersten Bus genommen, da der Wetterbericht ab ca. 14:30 Uhr Regen ansagte. Wir wussten also, dass wir dann auf den ersten Retourbus warten müssen, denn dieser fährt erst um 17:00 Uhr nach Odda zurück. Der steile erste Aufstieg war in Kurven ca. 4 km lang. Wir kamen gut vorwärts und hatten die knapp 14 km kurz nach 10 Uhr hinter uns gebracht. Wenn man ein Foto auf dem Trolltunga wollte, dann musste man anstehen, denn einzeln posierten die Leute auf diesem Steinvorsprung, der ähnlich einer Zunge ist. Die Asiaten liessen sich da sehr viel Zeit. Es war windig und kalt da oben. Im Aufstieg hatte es auch ein paar Schneeflocken dabei.
Wir machten uns bald mal an den Abstieg und assen etwas weiter unten an einem etwas windgeschützteren Ort unsere Sandwichs. Lustig was da alles für Leute diese Wanderung auf sich nahmen. Entweder passte die Ausrüstung oder generell die Leute nicht zu dieser Wanderung. Wer macht denn im Vorfeld einfach mal so eine Wanderung von 28 km und dies über viele Steine, zum Teil über Schnee oder Bächli? Längst waren wir im Abstieg, als uns Leute vom selben Bus aufwärts begegneten. Leute, die wir bereits im Aufstieg anschauten, ob diese überhaupt nach oben kommen und wie denn wieder runter?

Oh weh, ca. kurz vor der Hälfte nach oben kam uns dieses Pinkregenmänteli mit Partner entgegen. Das wird noch lange dauern bis die wieder unten sein werden. Unsere Tour war um ca. 14:40 Uhr zu Ende und nun? Warten bis 17:00 Uhr oder jemanden fragen, der uns mit dem Auto runter fährt? Peter fragte umher. Das Paar, welches hinter uns am Parkplatz ankam war aus Paris und sie erklärten uns, dass sie nur nach Tyssedal runter fahren. Wir nahmen das Angebot an und …. so freundliche Franzosen, sie brachten uns bis nach Odda bis wenige Meter vor die Amelia. Wir bedankten uns mit Schweizer Schokolade bei ihnen, dies war seeeeeeeeeeeehhhrrrrrrr nettttttttttt!

Wir waren ca. um 15:12 Uhr auf der Amelia. Was machten wir danach noch? Rucksäcke auspacken, etwas trinken, Wäsche gewaschen und aufgehängt, Duschen an Bord, Kochen (asiatisches Essen),Essen, Muffin von Caroline u. Jörg gemacht mit Wunderkerzen, geniessend den Abend verbringen und dann das:
Der letzte Bus holte die Leute um 20:00 Uhr vom Skjeggedal Parkplatz ab. Was für Bilder wir da sehen konnten! Und dann kam eine rote Jacke an der Amelia vorbei, etwas Abstand die zweite und dann das pinkige Regenmänteli mit Partner. Auaaaa das tut weh, wenn man dieses junge Inderpaar um 20:30 Uhr so ansehen muss. Hinkend und kaum mehr die Kraft sich vorwärts zu bewegen und das noch bis irgendwo zum Hotel.

Dies ist mehr als eine sportliche Leistung, sie verdienen einen grossen Respekt!! 14 Stunden nachdem sie in den Bus eingestiegen sind so auszusteigen, auah. Wie werden sie Morgen aufstehen? Muskelkater lässt grüssen. Sportliche Leistung! Gute Erholung all denen, welche heute auf dem Trolltunga mehr als das gemacht haben, als sie je selbst absolviert haben.


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