2022 ... Auf zu neuen Ufern und.........?

Sonntag, 19. August 2018

Versprochener längst überfälliger Eintrag

Arendal, Lingör, Ankerbucht, Risör, Fredrikstad

Wir wollten eigentlich von Grimstad direkt nach Lingör, aber da haben uns die vielen grossen Segelboote so angelockt, dass wir in Arendal stoppten. Vom Hafenmeister wussten wir, dass eine ganze Woche lang viele Parlamentarier in Arendal sein werden.
Und so lag Amelia auch in Arendal im Gästehafen vom Montag 13. auf den 14. August. Peter war im Gespräch mit einer deutschen Frau an Deck und ich war am irgendwas machen an Bord. Als Peter kam, erzählte er mir gleich die News, welche diese Frau ihm erzählte. Es sei super, dass wir hier sind es sei ein Fest hier und viele Stände in der Stadt, am Abend ein Konzert in der Kirche etc....

Wir beschnuppern also Arendal und begeben uns auf unsere Stadttour. Gratis können wir die Statsraad Lehmkuhl, den grossen 3-Master, besichtigen. Viele alte Segelboote sind im Zentrumshafen und überall auf diesen Booten hat es auch Politker, Gespräche, Interviews etc. , wie auch an all den Ständen in der Stadt sind wohltätige Institutionen, politische oder sonstige Stände anzutreffen. Der Satz: sorry we are from Switzerland, erübrigte lange Gespräche oder Anderes.
Bei Touristenbüro wollten wir über dieses Konzert in der Kirche mehr erfahren, aber dieses war geschlossen und wurde von Securitys abgeriegelt. Ein Plakat zeigte uns, dass dies eher ein Gottesdienst mit Konzert ist und nicht nur ein Konzert.
So kauften wir noch ein und begaben uns zum Boot zurück. Kaum da, war diese deutsche Frau bei uns. Sie betitelte sich, dass sie beinahe hundert Jahre alt sei. ;-)
Ihr Mann sieht aber nach meiner Ansicht noch nicht so alt aus...., habe ich da falsch geschätzt??? Tja, man kann sich irren, wie ich dies auch tat. Mit höchsten 70 Jahren schätzte ich auf den Mann und war genau um 10 Jahre daneben. 80 Jahre und diese beinahe 100 jährige Frau ist 72 Jahre alt. Genial diese Beiden wie sie es beschreibt. Wie sie das Geld für ein Segelboot zusammenkratzten und nun immer noch unterwegs sind. Wie sie erzählte, dass viele Nachbarn, welche viel mehr Geld hätten neidisch auf sie sind, aber immer nur zu Hause sitzen, täglich, wöchentlich den gleichen Ablauf haben und nur davon leben, wie man über Andere spricht und nie was selber unternimmt, eifersüchtig sind etc.... Diese alte Dame ist sehr gesprächig und findet überall am Steg neue Leute zum Reden, denn spricht sie auch norwegisch.

Arendal verlassen wir einen Tag später und fahren durch das Innenfahrwasser nach Lingör. Diesen Tipp haben wir von Grimstadshafenmeister bekommen. Ein wirklich sehr schöner Ort den wir anlaufen. Ein uns bekanntes, grosses, holländisches Boot liegt bereits am kleinen, privaten Gästesteg. 56 Fuss gross ist dieses Boot und der Eigner nimmt mir freundlich die Leinen ab.
Lingör, eine Insel auf 2-3 Inseln verteilt, ca. 70 Leute wohnen dort das ganze Jahr. Der Hafenplatz ist für uns mit 400 NOK der teuerste Hafenplatz, aber dies spiel keine Rolle, als wir erfahren, dass sie vom Staat Norwegen für alles kein Geld bekommen. Strassen, Leitungen, etc. alles aus eigener Hand aufgebaut.
Wir machen einen Natursti-weg-Spaziergang auf der Insel. Um die Häuser rum wächst beinahe alles, vom Peperoni, Paprika, Mirabellen, Apfel, Birne, Pfirisich, Tomaten.
Nach dem Rundgang wissen wir noch nicht richtig, was wir kochen wollen oder ob wir ins kleine Restaurant gehen wollen. Unser Entscheid liegt bei: wir gehen in den kleine Laden und kaufen uns ein gutes Stück Fleisch. Tja,,, unser Spaziergang war zu lang und der Laden hat zu. Doch ins Resti???? Die Auswahl ist nicht das, was wir wollten, aber landeten wir dann doch dort.
Eine kleine und eine grosse Fischsuppe bestellen wir uns, welche mega fein war. Dann kamen diese Holländer und setzen sich an einen anderen Tisch. Das Gespräch ist nur zaghaft, aber man spricht miteinander und wir erfahren, dass das Boot nun 10 Jahre alt ist, dass sie die Welt auch in Etappen umsegelt haben, noch verrücktere als Anne und Alain, denn haben sie das Kapp Horn von der anderen Seite passiert und gleich noch dort an Land gegangen. Diese zwei Holländer mit diesem enorm grossen Boot für zwei Personen, das Alter ist schwierig zu schätzen, aber sicher sind beide nicht älter als 63 Jahre. Schon lange Zeit immer und immer wieder unterwegs.
Tja und dann..... NORWEGEN DAS KLEINE LAND! 4 Personen setzen sich an einen anderen Tisch und die Frau sagt gleich zu mir: da sieht man sich wieder, wir sind die aus Fedje! Da starte ich gleich mal meinen Hirncomputer und weiss nur von den beiden netten Herren, welche mir beim ersten Anlegemanöver die Leinen abgenommen haben. Dann sahen wir diese zwei zusammen mit ihren Frauen noch auf der gelben Fähre, wo sie sagten, dass sie von Bergen seien und nachher noch zurückfahren wollen. Beide Paare haben je einen Katamaran, der Eine mit Hund, die Anderen mit einer Katze on Bord. Diese vier Gesichter hier in diesem Restaurant stimmen nicht mit Fedje in meinem Computer überein. Es ergibt sich zum Schluss, dass der "Katzenkatamaran" mit seiner Frau hier in Lingör Freunde besuchen. Erneut ein lustiges Gespräch, aber dieses Mal über 3 Tische, denn auch die Holländer sind rege im Gespräch mit diesen Menschen. Norwegen ist doch nicht sooo gross, man kennt sich auch nach nur einem Kurztreff, oder eben nur unsere SchweizerFlagge und Amelïa.

Bei schönstem Wetter verlassen wir Lingör mit dem Ziel Ankerbucht in der Nähe von Risör. Nicht weit von Lingör entfernt, liegt diese Bucht, von wo man super eine Wanderung machen könnte. Der Anker ist unten, in mir ist nicht so ein super Gefühl, dass dieser hält, Peter spricht zwar von Dinghi Landgang, Sauna etc. aber lässt sich Zeit, denn will er noch schauen, wohin wir noch alles gehen könnten in Südnorwegen. Wenn er im Kartenstudium ist, dann mache ich einen Brotteig und bereite die Hacktätschlimasse zu. Draussen windet es immer mehr, der Wind drückt in diese Bucht hinein. Wir laden einen neuen Wetterbericht herunter und danach verlassen wir diese Bucht und fahren die ca. 4 Seemeilen nach Risör in den Hafen. Angelegt, Hafenmeisterbüro suchen (nicht gefunden), Spaziergang im Ort, zurück im Hafen, Wetterstudium und danach der Entscheid auf direktem Weg nach Fredrikstad um den Zollstempel zu holen.
Wann soll dies nun sein? Am Donnerstag bei viel Wind und Böen oder eher am Freitag mit weniger von dem und eher sonnigem Wetter? Wir entscheiden uns für Freitag, damit wir einen Ruhe-Wettertag in Risör einnehmen können. Dann fällt mir ein, dass der Freitag nichts bringt, da wir zu spät in Fredrikstad eintreffen, somit müssen wir am Donnerstag in der Früh los. Wir schlagen das Kutersegel am späten Abend noch an und begiessen dies noch in der Peterhead Bar. Kurz war die Nacht und kurz nach 5 Uhr war ein Boot am Anlegen beschäftigt. Die Bug-und Heckstrahlrudertöne waren so laut, dass ich so wach war, dass ich aufstand, den noch neueren Wetterbericht herunter lud und früher als geplant stehen wir auf. Es beginnt mit Nieselregen und der Wind tönt kräftig von draussen. Wenn das nur gut kommt....!
Wir legen kurz vor 07:00 Uhr ab und verräumen alles bis wir aus dem Hafen raus sind. Ein älteres Schwedenpaar ist auch damit beschäftigt, denn guten Wind zu nutzen und abzulegen.

Dieser Tag ist nicht mein Tag. Kaum geschlafen, es ist mir halb schlecht und deswegen könnte ich nur schlafen. Wir segeln mit viel Wind und starken Böen nach Fredrikstad, wo wir kurz vor 16 Uhr ankommen. Es dreht sich alles an Land. Wir laufen, aber es läuft rauf und runter. Das stehen an Ort wird zur Qual, denn ist es enorm unangenehm.
Die Essensgelüste meinerseits sind bei einer Suppe und Peter schwankt noch von dem zu dem hin und her. Es gibt was zu essen und beide sind wir hundemüde. Früh ins Bett und laaange schlafen ohne Wecker ist angesagt.
Am Freitag müssen wir fit für unseren Zollgang sein. Peter druckt sein Formular vom letzten Jahr aus (natürlich abgeändert) und so laufen wir kurz vor 11 Uhr zum Zollbüro. Diese erklären uns, dass sie so etwas nicht mehr machen dürfen, es gäbe seit diesem Jahr ein neues Formular. Gut ein Formular tönt mehr als nur gut. Es dauert nicht lange und das Formular bekommen wir gratis, abgestempelt und sonstigen Tipps zurück. Ein super gutes Gefühl umgibt uns, als wir zurück zur Amelia kommen. Kurze Zeit später laufen wir noch zur Altstadt von Fredikstad, nehmen die Fähre für die Flussüberquerung, schlendern in der Altstadt herum, besuchen das Museum, nehmen die Fähre zurück zum Zentrum, sehen dass am Samstag ein Triathlon stattfinden wird, wissen, dass wir am Samstag den Tag hier abwettern müssen, wollen dem Triathlon zuschauen und am Sonntag dann von Fredikstad auslaufen wollen.
Wir genehmigen heute eine Pizza (so hat die Küchencrew heute frei) und danach schlendern wir vis a Rema 1000 zur Amela zurück.

Ich goolge nach diesem Triathlon und finde heraus, dass der Start um 10 Uhr erfolgen wird. Wir sehen die Wechselzone vom Schwimmen zum Rad, begeben uns auf die Radstrecke, sehen dass da noch etwas Anderes sein wird, fragen nach und … ein Damenradrennen Worldtour wird um 11:45 Uhr hier gestartet. Wir sehen kurz nach 10:20 Uhr lauter Veloteam Fahrzeuge eintreffen, Begleitfahrzeuge, Motorräder etc. und natürlich all die jungen athletischen Velofahrerinnen.
All dies an einem windig, verregneten Samstag, eine spannende Sache hier in Fredrikstad.
Beim Triathlon sehen wir einen Herren im Schweizerdress, dem wir zujubeln mit Hopp Schwiiz, beim Wechsel auf die Laufstrecke sehen wir den erneut, aber keine Reaktion. Auf der Rangliste stelle ich fest: es war ein Norweger mit Schweizer Radshirt, so kann man sich täuschen. Wir sehen einen Sturz beim Velo und wir sehen den Sieger ins Ziel laufen (ein Schwede). Danach sehen wir uns noch den Velorennstart an und zurück geht es an die Ameliawärme, wo wir uns mit Schläuchen etc. auseinandersetzen.

Fredikstad beenden wir mit einem Raclette mit norwegischem Käse. Wir wissen, dass die Brücke um 09:00 Uhr aufgeht und wir dann auch durchfahren wollen.
Fredikstad unser Zollhafen wie im letzen Jahr.


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