…. lauten die Themen dieses Eintrags
Es ist Samstagnachmittag hier bei uns 15:00 Uhr, die Sonne scheint, jedoch hier im Hafen ist es windig. Ich habe ein Plätzli auf dem Vordeck gefunden, bei dem ich überhaupt draussen sitzen und etwas schreiben kann. Sommer ist es ja und da will man nicht immer drinnen sitzen, weil zu kalt oder nass ist. Wir sind nun in Südwestwales in Milford Haven, der Hafen gilt als zweitgrösster, natürlichen Hafen der Welt mit 20 m Tiefe. Hier sind wir gestern Morgen 07:00 Uhr bei totalem Wähwetter und einigen turbulenten Meilen angekommen. Beide waren wir sehr müde und der strömende Regen war super, um zuerst mal eine Runde zu schlafen. Unseren Zmorge assen wir gegen halb 3 am Nachmittag ;-) .
Nun wisst ihr, wo wir sind und nun spulen wir nochmals zurück.
Howth
Der Ort ist auf einer Halbinsel vor Dublin. Ein grosser Fischerhafen und daneben die Marina, welche einen engagierten Yachtclub hat. Viele Races werden bestritten und viele Kurse finden hier statt. Die Kinder jeglichen Alters sind täglich im Neopren und Schwimmweste in Segelkursen (Optimisten oder höhere Klassen). Energisch und voll konzentriert sind die am Segeln. Die Marina selber ist zwar von Hafenmeistern betreut, aber wartet man viel, bis jemand an der Marinaoffice ist. Entweder ist diese Person am Kranen von Booten, Segelbooten am Abspritzen, an der Tankstelle oder wenn Ebbe ist, kann es auch vorkommen, dass Boote mit zu grossem Tiefgang im Schlick festsitzen, denn hat es Untiefen in der Einfahrt (auf Karte 50 cm tief) so kommt der Hafenmeister mit dem Boot.
Howth hat viele kleine Fischrestaurants oder Fischverkaufsstellen. Eine schöne Quaianlage und 4 verschiedene Wanderwege auf der Halbinsel. Unsere Joggingtour, welche wir kurz nach halb 5 noch unternehmen ist die längste Tour von ca. 12 km. Alles oberhalb der Klippe rundherum auf dieser Halbinsel. Eine wunderschöne Tour mit vielen Natureindrücken von Heidekraut, Efeu, Wachholder, bis zu mediterranen Bildern auf der Südseite, zugleich das Fahrwasser nach Dublin rein. Schön zu sehen sind die vielen Frachtkräne, Kamine etc. von Dublin. Unsere Tour geht quer durch die Insel zurück nach Howth, es sieht bergig aus und erneut andere Eindrücke der Natur begleiten uns. Der Weg geht durch einen Golfplatz hindurch, bei dem die Golfer eine schöne Aussicht auf den Damm, der Howth mit Dublin verbindet, haben. Diese Schönheit werden sie bestimmt nicht so sehen wie wir beim Joggen. Eine wunderschöne Tour war das.
Da wir noch eine Karte von unseren Nauticatfreunden haben, welche für die Dusch- und sonstigen Tore etc. sind, bringen wir diese vor dem Duschen noch zurück und wir werden gleich zu ihnen eingeladen. Innerhalb 80 Min. wird geduscht, gekocht, gegessen und abgewaschen und danach stehen wir vor der kleineren blauen Nauticat. Es wird ein langer Abend mit interessanten Gesprächen.
Dublin
Es wurde spät und als Nächstes wollten wir nach Dublin. Das mit dem Fahrrad und Dublin strichen wir, denn es regnete am frühen Morgen und die Wetteraussichten für den Tag waren auch regnerisch und trüb. Wir fahren mit dem Zug in 25 Min. nach Dublin, leider gibt es da keinen Schnellzug, kaum angefahren kommt schon die nächste Haltestelle. Was wollen wir in Dublin tun oder anschauen, war mal die Frage. Irgendwie waren beide nicht so auf Gebäude, Museen oder so was eingestellt und so unternahmen wir eine Stadtrundfahrt mit dem Bus (inkl. Guide bei dem alles erklärt wurde). Der Vorteil daran ist, man kann bei den markanten Gebäuden, Parks etc. aussteigen wenn man will und wir sahen etwas mehr, als nur zu Fuss. Das Guiness Bier wird hier gebraut, nicht mal hier stiegen wir aus, um das Museum anzuschauen. Das Wetter war trüb und immer wieder mal nass.
Nach dieser Tour schlenderten wir durch die Gassen von Dublin, assen mal etwas und was sicher nicht fehlen durfte, war der Besuch in Pubs mit irischer Livemusik. Sehr bekannt ist die Tempelbar, da findet man kaum einen Sitzplatz. In der selben Strasse waren 3 Franzosen an einem Gassenkonzert, sie sammelten für die Weiterreise auf Irland oder für Food. Eine grosse Menschenmenge war um sie versammelt, denn sangen sie wirklich super. Nebst den Rucksäcken, hatten sie diverse Instrumente auf ihrer Reise und ihre Stimmen waren fantastisch.
Als wir zurück in Howth waren, mussten wir wieder "arbeiten", denn unsere Weiterfahrt sollten wir anhand des Wetterberichtes planen. Wir wussten, was uns unsere Freunde am Vorabend erzählt hatten, wohin sie am Donnerstag hin wollen und dies prüften wir nun auch. Wetter, Tide und Einfahrtszeit in diesen Hafen mussten geprüft werden. Bei einem Zeitfenster von 2 Stunden ist das Lock offen und es muss nicht geschleust werden und dieses wollen wir erreichen. Wir planen, dass wir um 09:00 Uhr ablegen.
Am anderen Morgen erklärt uns einer der Marinabetreuer tja mit 2 m Tiefgang sollen wir bei der Ausfahrt einfach vorsichtig fahren, ansonsten komme er mit dem Boot und ziehe uns raus ;-) .
Wir sind dann später dran. Von Simon und Jenny, welche in Folge eines Arztbesuchs heute nicht ablegen können, erfahren wir, dass sie das nächste Wetterfenster am Samstag, also heute nehmen wollen. Sie werden Morgen hier eintreffen, unterwegs sind sie, das haben wir gesehen. So können wir dann Hafenmeister bei ihnen spielen ;-) .
Nachtfahrt
Bei schönem Wetter legen wir kurz nach 10 Uhr in Howth ab. Die Segel werden gesetzt und wir segeln dahin. Bald ist es nur so ein tümpeln und wir schalten den Motor dazu. Dann müssen wir auch das Vorsegel einziehen und fahren nur noch mit dem Gross und Motor. Weiter geht die Fahrt und es frischt erneut auf und wir können segeln. Wir setzen die Segel, wenig später müssen wir raffen, 10 Min. danach wird die Genua wieder ausgeräfft und dies geht eine Zeitlang so weiter. Auch mal mussten wir den Motor dazuschalten. Komisch drehende Winde und doofe Wellen. Als dies vorbei war, kam dann die Gegenströmung und so kamen wir nur noch langsam voran, denn 2 Knoten waren gegen uns gerichtet. Der Wind war auch nicht mehr so da, der Motor lief erneut mit den Segeln.
Die Nacht war dunkel, da der volle Mond hinter den Wolken sich versteckte. Bei meinen Wachen war nichts dramatisches und immer wollte ich, dass der Skipper länger schlafen kann.
Eine nächste Ablösung erfolgte um ca. 3:00 Uhr und Peter hatte Wache. Der Wind kam immer mehr von Vorne und so wurde das Grosssegel auch eingerollt. Eine wellige Fahrt war vor uns, aber Amelia brachte alles super über die Runden. Wir waren schräg und wurden durchgeschüttelt. Vor uns lag eine Regenfront mit uns die Tidenströmung. Das Fahrwasser nach Milford Haven lag im Nebel. Vor der Schleuse wurde gefunkt, ein Hafenplatz wurde uns zugeteilt und da wir genau in diesen 2 Stunden ankamen, wo das Schleusentor offen ist, konnten wir einfach passieren und unseren Hafenplatz beziehen. Bei leichtem Regen machen wir Amelia am Steg fest und bei strömendem Regen laufen wir gegen 7:30 Uhr zum Hafenmeisterbüro. Ein Gewitterregen platzte gerade herunter. Da muss man nicht studieren, was man danach machen wird. Wir legen uns aufs Ohr und stehen erst um 13:30 Uhr auf. Es ist immer noch trüb, aber das spielt keine Rolle, wir haben nichts verpasst. Zmorge essen und danach auf eine Orterkundungstour zu Fuss, kochen, essen und der Tag neigt sich dem Ende entgegen.
Nachrichten von Freunden, Segelbekanntschaften
Wenn man so lange unterwegs war, kommen natürlich auch diverse Nachrichten, welche beantwortet oder gelesen werden.
Unsere Segelfreunde aus Frankreich mit der Uhambo sind nun vor dem Götakanal, sie haben Bilder von Stockholm gesendet. SchoMo's sind seit dem 30. Juni unterwegs, bereits kamen mal 2 Reiseberichte (noch nicht gelesen) und der dritte war da, somit war unser Schlumidrink mit Melfinageschichten bestückt worden. Schorsch schreibt immer sehr lustig und interessant. Die Farörleute sind wieder zurück auf ihrer Insel. Bei den Matariki's bin ich noch nicht auf dem neusten Stand wo sie in Norwegen gerade sind. Die Zeit vergeht schnell und alles nachsehen kann man nicht.
Es ist immer schön, wenn man in Kontakt bleibt und Nachrichten bekommt. Wir freuen uns immer sehr darüber.
Nähzeit für den Skipper
Es gibt erneut etwas zu nähen und der Skipper freute sich schon lange darauf. Das Wetter ist heute nicht schlecht und ich finde, dass es zu schade ist, um nur an Bord im Hafen zu sitzen. Der Skipper bekommt seine Nähzeit (er ist immer noch damit beschäftigt) und ich erkunde die nahe Umgebung mit Joggen, auf diese Art konnte ich einiges herausfinden, was wir gestern bei unserer Ortstour nicht sahen.
Wie geht es weiter?
Heute haben wir erneut das Wetter geprüft und es ist so, dass der Wind hauptsächlich von Süden kommen wird. Am Dienstag ist ein kleines Wetterfenster um südwärts zu ziehen. Unsere Planung von heute zeigte uns, dass wir am Montagabend die freie Schleusenzeit nehmen werden. Die ersten 5-6 Std. mit Motor gegen einen leichten Wind motoren werden und danach einen Segelwind bekommen, der uns begleiten wird. Mal sehen wie sich das entwickeln wird und wo wir am 24. Juli landen werden.
Morgen werden die Engländer hier eintreffen und wir wollen eine Fahrradtour unternehmen.
Dies die News vom sonnig-windigen Vordeck von der Amelia.
letztes Jahr war ich in Cornwall und habe auf dem South West Coast Path gewandert. Besonders gut haben mir St. Ives,
AntwortenLöschender Mount St. Michel, der Leuchtturm von Virginia Woolf, das Minack Theater und die schönen Gärten gefallen.
Lands End war mir zu touristisch und somit war ich enttäuscht.
Ich wünsche Euch weiterhin gute Fahrt und immer genug Wasser unter dem Kiel.
LG Ans
Vielen Dank für den Tipp. Die Windrichtungen in den nächsten Tagen stimmen leider nicht für St. Ives. Haben Tipp von Engländern auch bekommen. Wir schauen wie es Morgen bis Übermorgen geht.
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