Am
Dienstagabend hatten wir von Henrik alle Zolldokumente etc. es könnte also
losgehen. Wie es bei einem Segeltörn so ist, wird zuerst mal das Wetter
gecheckt und das sah nicht so super aus für uns. Entweder von West oder Süd und
wir sollten ja in diese Richtung aufbrechen. Wir gingen ins Bett mit der
Aussicht, dass wir evt. noch ein paar Tage in der Vindö bleiben werden.
Mittwochmorgen
kaum Wind in der Werft. Irgendwie wollte Peter doch starten, nichts mehr von:
das könnten wir und das. Nachdem Jimmy bei uns etwas kontrolliert hatte, war
das Skipperwort und wir gehen das Ziel heisst Skagen. Auch wenn der Wind häufig
auf die Nase peitschen wird er ist nicht all zu heftig…. hat er da etwas
übersehen im Wetterbericht, fragte ich mich?.... Wir haben ja einen starken
Motor. So legten wir ab, besser gesagt ich sollte ablegen und Peter war für die
Leinen zuständig. Amelia fuhr los, wie wenn sie alles kannte. Dies war eine
ziemlich heftige Fahrt. Der Wind drehte ziemlich später als angesagt, dass wir
Segel setzen konnten. Mir war schon vorher etwas flau im Magen und so kaute ich
einen Spezialkaugummi. Peter nahm prophylaktisch, wie er es nennte auch einen.
Wie in den zwei vorangehenden Törns, spukt Peter gerne mal etwas über Bord.
Dieses Mal war es aber ziemlich arg und ich musste zusehen. Ob das gut kommt?
Wir setzen später das Grosssegel. Ich wintschte und mit jeder Umdrehung war
mein Magengefühl unangenehmer. Kaum fertig damit suchte ich den Weg nach Lee um
….. einfach etwas heftiger als Peter. Diese Skagenfahrt geht in die Bücher,
denn waren beide danach etwas erleichtert und dennoch war es eine Plage. Der
Weg war noch weit, die Wellen heftig, der Wind immer stärker und dazu noch eine
Gegenströmung, welche den Skagenhafen einfach nicht näher kommen liess. Ca. 10
Seemeilen vor Skagen flog auf einmal ein kleiner Vogel ins Cockpit, direkt auf
Peter zu und da dachte er sicher: was ist denn das für ein komischer Vogel zu
dem will ich nicht und so flog er direkt ins Schiff rein, wo er ziemlich
verstört herumflatterte. Wir liessen ihn und auf einmal war er nicht mehr zu
sehen. Nach geraumer Zeit kam er dann wieder zu uns hoch und verliess die
Amelia. Da kann man wohl sagen, was dachte sich dieser Vogel, als er uns sah? Spät
aber erfreut erreichten wir den Hafen, den wir bereits kannten.
Der
Wetterbericht für den zweiten Tag war vom Wind her nicht viel besser. Wir
wollen südwärts und der Wind kommt von…..? Was soll ich tun, ich das
Ablegemanöver fahren mit Wind schräg vom Heck nach vorne laufen und vor uns die
Quaimauer? Mit viel Überzeugung und guter Besprechung kam ich mal weg vom Steg,
aber zum Drehen war dann Skipperhilfe notwendig. Es war windig im Hafen und
Peter wollte, dass ich weiter fahre, damit er die Leinen und Fender wegstauen
kann. Der Fischerhafen war da eine Alternative um runden zu fahren. Mir war es
aber dort auch unangenehm windig und aufpassen muss man da überall. Als es zu
unangenehm war gab’s dann Jobwechsel. Kaum aus dem Hafen, die Segel oben,
segelten wir mal los. Strömung und Wind nicht zu unserem Besten. Wenden und
nochmals wenden und eben diese Strömung gegen uns. Die letzten Meilen machten
wir dann mit Motorstrom, damit es nicht wieder all zu spät zum Ankommen wird. Fahr
du mal in diesen Hafen Saeby rein. Es brauchte einiges, bis ich mir dies
zutraute, wir kamen dann auch gut in den Hafen rein und da sah Peter gleich
einen Platz zum Anlegen und das sollte ich tun. Da war Panik angesagt, denn war
nicht alles so klar und ich sah nur noch das Boot davor und den Holzsteg. Das
war zuviel für mich, Peter fuhr dann und ich ging zu meinen lieben Leinen. Da
der Weg bis zum Hafenmeisterbüro so weit war von der Amelia, wollte Peter das
Schiff noch neu verholen. Dies machten wir dann auch noch und so gab es danach
spät zu essen. Für den heutigen Freitag war auf den Morgen Regen und Südwind
angesagt und ab ca. 14 Uhr sollte ein Winddreher auf West erfolgen. So sagten
wir uns, dass der Weg nach Hals nicht zu weit ist und dass wir erst nach dem
Mittag ablegen werden.
Das Wetter
ist nass, aber gut um Amelia von der Salzkruste einzuweichen. Wir putzten das
Boot mit Wasser, denn in den vergangenen Tagen wurde Amelia klebrigsalzig. Ein
kleine Dorfspazierrunde wollten wir auch noch machen und dann mal ablegen. Immer
wieder kam ein Regenfall dazwischen. Wir waren startklar für unsere Dorfrunde,
aber da pisste es in groben Zügen. Das Boot, welches vor uns lag legte wenige
Minuten davor ab….die werden wohl extrem nass geworden sein. Nach ca. 15
Minuten war es wieder besser und trockenen Fusses konnten wir unsere Runde
machen. Kurz nach 13 Uhr legten wir ab und kurz nach der Hafenausfahrt wurden
die Segel gesetzt. Es hatte Wind und guten Wind um anfangs mit Halbwind zu
segeln. Die Strömung war am Anfang kaum da und wir es ging zügig vorwärts. Hals
war unser Ziel, der erste Hafen am Limfjord auf der Ostseite Jütlands
(Dänemark). Den Hafen steuerten wir kurz nach 18 Uhr an und suchten einen Platz
für Amelia. Der 71 jährige Hafenmeister zeigte uns in welche Richtung wir
Amelia fahren sollen. Einer der besten Plätze (Privatkai steht da) und er kam
noch mit einem anderen Dänen zum Helfen. Peter am Steuer in diesem windigen
Hafen. Sehr nette Herren diese Beiden.
Fazit dieser
3 Segeltage:
Der
Wetterbericht ist nicht zu unseren Gunsten, die Daten stimmten bis jetzt nicht
mit der Voraussage überrein. Viel mehr Wind trafen wir an. Das Wetter ist kühl,
die Mägen flau, die Route noch nicht genau definiert. Es ist wirklich anders
als bis anhin. Wir sind noch nicht bordstabil. Das AIS funktioniert nun auch
wieder unter Marine Traffic, irgendwie haben die uns immer noch in der Vindö
Marin gewünscht die letzten beiden Tage, die Verbindung zu denen war unterbrochen. Hier bei uns an Bord hat alles
funktioniert. Aus diesem Grunde habe ich noch einen zweiten Link angefügt auf der Standortseite der in den letzten Tagen stimmte. (jetzt stimmt er aber nicht, denn sind wir noch nicht hier in Hals). Technik eben. Deswegen immer der Hinweis von mir persönlich geschrieben auf dieser Seite.
Die nächsten
Tage werden wir im Limfjord verbringen. Das Wetter wird weiter von Westen her
windig kommen, es soll nass werden und wir wollen nach Westen. Wann wir dann
auf der Westseite runter fahren werden….. erst dann, wenn sich das
Wetterfenster zu unseren Gunsten abhält und sich unsere Mägen an diese ruppige
Angelegenheiten gewohnt haben.
Schweizer
Boote in der Vindö:
Wir wünschen
der Matarikicrew bereits jetzt, ein gutes Ankommen in der Vindö Marin. Dem
Schwersternschiff Poema Basilea durften wir zusehen, wie sie ins Wasser kam.
Wie der Mast gestellt, aufgeriggt wurde zur Probefahrt fuhr und am Steg
angemacht wurde. Matariki sahen wir nicht. Amelia hatte ihren Platz in diesem
Jahr direkt hinter Matariki’s Platz vom letzten Jahr J .
Paul’s SY
Thaani, welches er verkauft hat, steht noch am selben Platz wie im letzten
Jahr.
Nun seid ihr
wieder auf dem neuesten Stand.
Liebe Ameliacrew
AntwortenLöschenDa habt ihr ja einen "fulminanten" Start hingelegt, wir wünschen Euch bald besseres Wetter und verlässlichere Prognosen. Wir sind an den letzten Landvorbereitungen und werden nächste Woche Matariki einrichten, um dann nach Pfingsten zu den südnorwegischen Ufern aufzubrechen - genug interessante Inputs haben wir von Euch ja erhalten und wollen da Einiges davon umsetzen!
Herzliche Grüsse und immer mindestens eine Handbreit, Eure Matarikicrew