2022 ... Auf zu neuen Ufern und.........?

Sonntag, 30. Juli 2017

Gewitter

Spannende Überfahrt

Der Wecker schrillt und man sollte aufstehen, aber draussen hört man gerade den Beginn von Regen. Es regnet nicht nur ein wenig, es prasselt richtig herunter. Soll man da wirklich aufstehen, am Sonntag wenn es so regnet??? Wir standen auf, aber die Motivation war nicht all zu sehr da. Wir prüften nochmals die Wetterdaten und danach legten wir bald einmal ab. Das dänische Boot mit den 3 Jungs (evt. Studenten) das gab uns etwas zu denken. Haben sie gestern nach dem Einlaufen alles was feucht oder nass war zum trocknen rausgehängt. Als wir den Hafenplatz verliessen war alles tropfnass. Bis das alles wieder mal trocken ist.......und nicht mieft. 🙊
Wir konnten trocken ablegen und motorten dann zuerst mal ca. 5 Seemeilen. Der Wind war danach zum Segeln auch für Amelia gut genug. Es wurde danach wieder einmal nass und wir blieben unter Deck und wir spielten Mau Mau bis Peter soviel baden ging, dass ich an der Reihe war. Irgendwann hatten wir dann genug davon, ich wurde sehr schläfrig und musste mich etwas hinlegen. Peter war am Lesen, aber auch da senkten sich die Lider auf schläfrig. Der Wind nahm ab und die Segel wurden eingerollt. Kurze Zeit später kam das erste Gewitter. Es wurde dunkel, man hörte es donnern und Blitze sah man auch. Der Himmel war sehr speziell. Peter stellte auf den Radar so ein, dass wir die Regenzellen sehen konnten. So sahen wir, dass diese Front bald mal durch sein wird. Kurze Zeit später kam dann wieder Wind auf und die Segel flatterten erneut im Wind (natürlich segelmässig getrimmt), inkl. der dänischen Gastlandflagge. Wir segelten zwar ziemlich schräg, aber kamen gut voran bis.... eine neue Regenfront sich ca. 10 Seemeilen vor Klintholm aufbaute. Der Wind verschwand erneut, die Segel kamen rein und kurz darauf ein neues Gewitter, welches links und rechts von uns durchzog. Auf dem Radar sahen wir, dass auch dieses schnell vorbei sein wird. So war es auch.
Wir motorten weiter und am Funk hörten wir auf Kanal 16 nur noch Bremen Rescue. Die Dame von Bremen Rescue war glaub etwas genervt so waren ihre Antworten eher hässig als beruhigend. Diverse Notrufe gingen da ein. Bei Hiddensee ein Kursschiff, welches aufgelaufen ist, eine Jolle mit Leuten im Wasser etc.... Wir kamen sehr gut in Klintholm an, konnten sogar draussen essen und soeben kommt das SAR-Boot vom Rettungseinsatz zurück. Vor rund 1.5-2 Std. raste es aus dem Hafen, kam nochmals zurück und holte eine Tragbahre. Ein Zweimaster von ca. 20 m Länge sollte hinter uns noch anlegen, aber bis jetzt hat er den Hafen noch nicht angelaufen. Ein spannender Tag mit super Wolkenstimmmungen geht zu Ende. Wir sind müde und müssen ins Bett. Es ist für uns schon recht dunkel, was wir uns nicht mehr gewohnt sind.

Samstag, 29. Juli 2017

Schweden - Dänemark

Klintholm

Es gibt leider keine Fotos mehr, heute. :-( Wir haben fein gegessen und Peter hat aus den gerüsteten Erdbeeren (frische aus der Nähe von Ystad) einen feinen Dessert gezaubert. Jetzt ist abtrocknen an der Reihe und Morgen früh, werden wir Schweden wieder mal (zum letzten Mal) verlassen. Dänemark ist an der Reihe, wie die Jungs neben uns aus ursprünglich Dänemark kommend, aber der Fahnenreihe her haben sie beinahe das Gleiche hinter uns: 🇩🇪 🇵🇱 🇱🇻 🇪🇪 🇫🇮 🇸🇪 
Die letzte Fahrt, welche sie heute Abend hier beendet haben, war, so glauben wir, etwas nass, denn sind sie am Trocknen von Schlafmätteli, Fussbodenabdeckung, Schlafsack und weiteres mehr.

Auf nach Klintholm morgen früh!

Schlaft gut! 

Ystad

Nach der Arbeit soll man ruhn..... oder ähnlich..... oder  

Ystad haben wir nach 65.5 Stunden und 264.1 Seemeilen (davon gesegelt 228.1 Seemeilen, mit Motor 36 Seemeilen) wohl gelaunt erreicht, konnten bei wenig Wind gut im Hafen anlegen, sogar noch aussuchen, was für einen Platz wir gerne haben wollten. Die Auswahl war neben einem Deutschen oder in der Nähe eines Deutschen. Wir fragten uns gleich mal, ob wir wirklich noch in Schweden uns aufhalten 😉. Nebst vielen deutschen Booten, sah man die dänische Flagge, doch auch noch Schweden und einige holländische und sehr wenig finnische Flaggen. 

Wenn man so lange am Stück unterwegs ist, da ist man irgendwie Müde, irgendwie hungrig und doch auch etwas aufgekratzt, kaum beschreiblich. Der Gang zum Hafenmeisterbüro unternahmen wir erst nach einem kleinen Imbiss draussen an Deck. Es war sehr angenehm und sogar T-Shirt Wetter zum Sitzen. Danach ging's zum Hafenmeister für das Check-In von Amelia, nochmals zurück aufs Boot für das Anbringen des Hafenzettels an der Amelia. 
Dann checkten wir noch den Zugang zum Internet, der leider nur am PC oder Ipad geht. Bei den Telefons gings am Anfang mal und danach funktioniert dies nicht mehr.

Gestärkt, mit Stadtplan in der Hand begaben wir uns auf einen Spaziergang, der gleich nach 350 m, beim Laden Tackel o Tag, "kurz" unterbrochen wurde. Unbedingt muss ein Segler oder Seemann in diesen Laden, ansonsten hat man in Ystad etwas verpasst. Ein Laie würde sagen: in so einem Antiquariat findet man nur alten Krimskrams, denn man sowieso nicht brauchen kann. Von schönen Tauen dick und dünn, zu alten Lampen, div. Ankern, Ketten, Kleidern, Putzmitteln, Bojen, Steuerrädern, Kleinteilen, Schwimmwesten und und und...  So war es auch, dass ich viel schneller durch die Gesteller war als Peter. 😏 Peter sah etwas (ein originalverpacktes Teil), um die Mechanik dieses Leineneinfädlerhakens zu verstehen, durften wir in einem Hinterräumli auf dem PC ein YouTube Film ansehen. Peter war davon überzeugt, dass wir dies haben sollten und kauften diesen Haken (ähnlich eines Bootshaken). Ausgerüstet mit diesem Haken durchstreiften wir die lauschigen Gassen, bis wir zurück beim Hafen waren. Dort kauften wir noch geräucherten Fisch bei der Fischräucherei. Bereits im Städtchen fragten wir uns, wie der Essensplan am Abend aussehen soll. Grossen Hunger verspürten wir nicht mehr und wir beschlossen: so à la Apéro den Abend zu besiegeln nach der langen Fahrt und eher früh ins Bett zu gehen. 

Wie schon so oft geschrieben: es kommt meistens anders als man denkt, so auch heute. Kaum waren wir an Board, lief der junge Deutsche, welcher zwei Boote neben uns lag, am Steg vorbei und sagte gleich mal: Wenn ihr von Basel her kommt, dann seit ihr schon länger unterwegs. So beginnt ein Gespräch und endet bei einem langen Abend bei uns an Board. 
Peter erzählte ihm von der Vindö Marina und Alex wollte gerne diese Kontaktdaten, Peter machte eine Einladung und Alex musste Kate fragen (sie hatten 7 Uhr ablegen auf dem Plan und wollten früh schlafen gehen), kurz darauf kam Alex mit der Überseglerkarte (Übersichtskarte) einer Whiskyflasche und Kate zu uns. Kate und Alex wollen eine ähnliche Route segeln, mit dem gleichen Zeitfenster wie wir es letztes Jahr hatten. Der Götakanal soll auch wie wir 2016 in der Bestellungssaison sein und die Idee mit einer Marina in Schweden, um dort das Boot zu lassen, sei eine gute Idee. 
Für einmal konnten wir Insidertipps geben inkl. der Empfehlung was für einen Hafenführer sie sich anschaffen sollten. So hatten wir unseren Apéroabend zu viert bei interessanten, meist englischen Gesprächen, denn die Boardsprache bei Alex und Kate ist englisch! Weshalb? 
Alex wohnt Berufes wegen in England und ist Deutscher und Kate eine Engländerin. Sie meinte: zuerst will ich segeln lernen und dann deutsch! Ein sehr nettes, junges Paar welches wir bis nach Mitternacht bei uns hatten. Ihnen wünschen wir einen guten Törn und auf eine positive Antwort von Henrik von der Marina. 

Als wir gestern Freitag die Wetteraussichten nochmals anschauten, machte es keinen Sinn uns nach Klintholm zu begeben, denn der Wind kommt von Vorne und das brauchen wir nicht. Bei schönstem Wetter begaben wir uns nochmals auf ein Städtchentour, welche dann um 15:30 Uhr bei einem Thairestaurant draussen bei Sonnenschein und vorbeiziehenden Leuten endete. Das Essen war sehr gut und die Portion auch recht gross. Wir genossen das Nichts tun und die wärmeren Temperaturen. Nachdem wir wieder bei Amelia waren, testete Peter diesen Haken und bald war seine Werkzeugkiste auf dem Boden und Peter schraubte an diesem Teil rum. Der Haken funktioniert leider nicht wie er sollte. Zurückbringen, umtauschen ist da angesagt. Die Öffnungszeiten habe ich im Internet geprüft, denn hatten wir etwas Verrücktes auf dem Plan für Samstag. 
Da der Wind für unsere weitere Fahrt erst am Sonntag gut ist, sind wir nämlich nochmals einen Tag in Ystad. Man konnte es drehen, wie man wollte der Haken änderte das verrückte Programm. Peter wollte doch so gerne mit dem schnellen Bornholmkatamaran mal fahren, ich machte den Vorschlag man könnte ja nach Bornholm mit dem Katamaran. Auf dem AIS sahen wir, dass dieser mit ca. 38 Knoten unterwegs ist (Höchstgeschwindigkeit 40 Knoten = 74 km/h) in nur 80 Min. fährt man von Ystad nach Rønne Bornholm. Da der Laden um 10 Uhr öffnet und die nächste Fähre um 10:30 Uhr losfährt, ist dies zu knapp und so liessen wir dies fallen. 
Den Haken brachten wir zurück ohne Umtausch, denn es war der Letzte. Wir bezahlten beim Hafenmeisterbüro für nochmals eine Nacht, dieses Mal in bar und da wurde uns gesagt, dass diese Note und diese nicht mehr gültig seien. Wir fragten wo wir tauschen könnten und ob diese Bank am Samstag auch offen habe. Wir hatten in Trosa mit schwedischen Münzen auch das gleiche Problem, aber es hatte dort keine "solche Spezial-Chashbank" oder wie man das nennen soll. Der Weg führte danach ins Städtchen auf die Suche nach dieser Bank. In Schweden wechseln sie sehr schnell und oft das Geld. Über den Markt kamen wir zurück und fanden noch etwas Gemüse und Früchte. Das Wetter war immer leicht am "Rägele", das Wetterbild im Internet zeigte mir, dass der Regen von 14-15 Uhr einsetzen soll und auf den Abend wieder sonnig wird. Nach unserem Stadtgang assen wir etwas und starteten um 13:20 Uhr seit langem wieder einmal eine Joggingtour entlang des Strandes. Es war windig, das Getröpfel von oben hörte auf und der Weg war im Naturschutzgebiet mit viel Büschen, Bäumen etc.. Soooo viele Kilometer waren wir schon lange nicht mehr unterwegs!!! 15 km das war super und kurz nach unserer Rückkehr kam der Regen für ca. 2 h. Wohlig warm haben wir es in der Amelia, tranken Tee und verrichteten eben solches wie Blog oder E-Mail schreiben, Fotos rüberladen.... 
Nun scheint erneut die Sonne, aber es ist sehr windig und unruhig draussen. Bald wird gekocht und Peter hat die Fotos aufs Laptop geladen, was heisst; ich könnte danach gleich weiter machen. Mal sehen. 

Wie ich leider feststellen musste, ist das mit dem Blog wieder so eine Programmsache für sich. Habe ich nach unserem Alex/Katebesuch dem Peter meine letzten Blogbeiträge, welche ich vom Word ins Programm kopiert habe, vorgelesen. Da ich den Blog wieder mal aus der Blog Lesersicht haben wollte, las ich den Inhalt von der Lesersicht vor. Oh Schreck, oh Graus, welch ein Datenchaos mit den Formatierungen etc... Das liebe ich überhaupt nicht! Im Programm war dies nicht ersichtlich nach dem Kopieren, sorry. Ärgerlich und wenn ich dann mal wirklich nichts mehr besseres zu machen weiss, schaue ich das dann genauer an.

Es ist immer sehr lustig zu hören, wenn wieder neue Leser uns eine Nachricht senden. Es ist schön zu hören, wenn das Verfasste auch ankommt! Am Hoffen bin ich immer noch, dass auch der Skipper Peter mal einen Beitrag verfasst.

Liebe Grüsse an die Bernhard Crew und wär weiss Bernhard: Nauticat Fans treffen sich immer auf irgend eine Weise nicht nur einmal!!!

 


Donnerstag, 27. Juli 2017

Diverses von unterwegs



Langschlag

Am Dienstag kurz vor 16:30 Uhr haben wir Trosa verlassen. Zuerst wollte Peter in Trosa bei der Tankstelle den einen Dieseltank auffüllen (Amelia hat zwei von ca. 350 l), wir blieben aber auf halber Strecke vom Hafenplatz zur Tankstelle im Sand stecken. Das zeigt, dass unsere Tiefenanzeige stimmt, bei 1.9 m wirbelte der Sand herauf und wir strichen diese Übung.
Wir haben lange diskutiert, wohin die Reise gehen soll. Am Montag als Peter die Wetterdaten vom Netz holte, meinte er nur, dass bis Donnerstag ein guter Wind  sei, um nach Westen zu segeln. Danach fällt er zusammen. Da sollten wir dieses Zeitfenster ausnützen. Mir war eher nach zwei Nächten in Trosa bleiben um die Umgebung joggend oder mit dem Klappvelo noch etwas zu erkunden, was ich aber selber weiss ist, dass man den Wind ausnützen soll, solange dieser gut da ist.
Am Dienstagmorgen holten wir nochmals die Wetterdaten und dem Skipper war auf einmal zum Schwedenschären Südosten noch erkunden. Was ist da mit dem Wind und segeln?
Wir erfassten in unserem WetterWelt Programm die verschiedensten Streckenpläne um zu sehen, wie das nun aussieht mit diesen Wetterdaten auf der Strecke. In diesem Wettertool wird alles hochgerechnet und wie das Wetter dann auf der eingegebenen Route sein wird. Wind - und Böenstärke, Windrichtung, Wellenhöhe, genauer Ort, absolvierte Seemeilen, Wettersymbole (Regen, Sonne, bewölkt..), Temperatur, wenn die Angaben in rot erscheinen, dann steht motoren an. Das ist in etwa dann auf unserem Streckenwetterbericht ersichtlich.
Für einen Langschlag standen: Byxelkrok, Kalmar, Sandhamn (Südenosten Schweden), Ronne Borgholm, Klintholm (Dänemark)
Wir haben uns entschlossen, dass wir nochmals nach Ronne segeln und falls unsere Kräfte vorher am Ende sein sollten oder der Wind nicht mehr stimmt, dann werden wir ein früheres Ziel anlaufen.

Teil 1
Unser Langschlag ist nun so eingeplant, dass wir Ystad in Südschweden ansteuern. Es ist jetzt Mittwochabend 22:10 Uhr und ich habe Wache. Auf der Steuerbordseite ist die Abendstimmung nach dem Sonnenuntergang in orange Tönen mit der beleuchteten Mondsichel, einem Frachter in weiter Ferne und die hellbeleuchtete  StenaLine Fähre wird uns in ca. 7 Min., ungefähr 800 m vor unserer Nase vorbei fahren. Auf der Backbordseite ist es dunkel, obwohl gerade eben noch heftiger Frachtverkehr durchgefahren ist. Die Verkehrsstrasse der Frachter, wenn ich die AIS Signale auf dem Raymarine Plotter ansehe, werden bald neue Frachter, Fähren und Kreuzfahrtschiffe an uns vorbei ziehen. Der Wind hat etwas nachgelassen es geht gut zum Schreiben, kein grosses Geschaukel. Ich werde nun so lange schreiben, wie es geht.
Ystad werden wir am Donnerstag um den Mittag oder ja nach Wind erst am Nachmittag anlaufen. Unser WetterWelt Streckenwetterplan haben wir für Ronne ausgedruckt. Bis jetzt haben wir 187 Seemeilen hinter uns. Durch die Nacht wechseln wir uns mit dem Schlafen ab. So bekommt jeder, sofern man kann, etwas zum Schlafen.

Wenn wir in Ystad sind, werden wir die Wetterdaten wieder prüfen, denn soll der Wind in den kommenden Tagen nachlassen und wenn er da ist, wird er von der falschen Seite blasen.

Wir werden uns dann zuerst mal etwas von diesen knapp 2 Tagen segeln am Stück erholen. Dänemarks Inselwelt und die Schären von Westschweden wollen wir noch geniessen, bevor es zurück zur Vindö Marina geht. Vor einem Jahr waren wir im gleichen Gebiet auch unterwegs, aber deutlich bei wärmeren Temperaturen. Unsere Hoffnung ist natürlich da, dass wir für die letzten Wochen die Wärme bis zu uns kommen wird.


Aufgefallen und Vergleiche

Egal ob Estland, Finnland, Aland oder Schweden überall sprechen die Einheimischen von kaltem Sommer. In Finnland sprachen sie, dass das Wetter, welches wir im Juli hatten, Juni Wetter sei und dass man hoffe, der August bringe die Sommertemperaturen vom Juli.

Wenn die Nacht zum Tage wird, das ist in Estland, Finnland und Aland sehr gut zu spüren gewesen. Bis Mitternacht war es hell und man konnte noch ohne Licht lesen. Dunkel wurde es nie richtig, denn bereits kurz nach 2:30 Uhr hellte der Himmel wieder auf und die Sonne ging auf. Lange Tage, bei denen man nicht so ins Bett gehen will. Als wir am Samstag Aland verlassen haben und in unserer Ankerbucht vor Trosa ankamen, merkten wir sichtlich, dass die Tage nur wenig südlich, kürzer sind und die Nacht früher da ist. Mit der Schweiz kann man dies aber noch lange nicht vergleichen.

Was uns aufgefallen ist, ist die Trockenheit auf Schwedens Ostseite, welche uns bei der Anfahrt nach Trosa bereits an den herbstfarbenen Blättern der Bäume uns erahnen liess. Der Spaziergang auf der Ankerbuchtinsel bestätigte es. Die Heidelbeeren sind so vertrocknet, wenn es überhaupt Beeren an den Stauden hat. Vieles sah halb verdorrt aus. In Trosa selber waren viele Rosenbüsche, Stockrosen richtig verstaubt von den Sandwegen. Vertrocknete braune Rasenflächen und Caharina sagte uns, dass ein Verbot aufgestellt wurde, den Rasen zu bewässern oder sonst Trinkwasser zu verschwenden. Das Grundwasser sei arg knapp, denn im Winter hätte es kaum Schnee gegeben und nun schon länger auch keinen Regen.

Die Seekarten sind in Aland / Finnland noch nicht alle vermessen, da gibt es noch viele Stellen, welche einfach schraffiert auf der Karte angezeigt werden. Die Schwedenkarten sind viel genauer, als die Aland / Finnlandkarten, was die Tiefenbezeichnungen angehen.

Wassertemperatur ist natürlich in Aland, Finnland kühl, aber sichtlich klar. Letztes Jahr hatten wir in Schweden häufig Quallen. Auf der Fahrt von Aland nach Schweden sah das Wasser unreiner aus, viele winzig kleine Partikel schwammen herum.

Egal welches Land wir besucht haben, die Freundlichkeit hier oben ist überall zu spüren. Der Norden ist immer eine Reise wert. Naturliebenden kann es schwer fallen, wohin man gehen soll. Die Auswahl und die Vielseitigkeit ist enorm gross.


Jetzt kommt noch unsere Schockgeschichte aus Alands Schärenwelt

Wir waren im Fahrwasser von Aland unterwegs. Viele kleine Inselchen zuerst nur steinig und immer mehr auch mit wenig bis vielen Bäumen. Das Fahrwasser schlängelte sich durch die Inseln durch und war nicht betont oder nur dann, wenn es wirklich sehr untief wurde. Peter hatte wie bis gewohnt die Route auf dem Kartenplotter mit Wegpunkten eingegeben. Manchmal fuhren wir nach Routentrack von Wegpunkt zu Wegpunkt und manchmal per Autopilot oder von Hand gesteuert. In solchen Fahrwassern sind wir meistens unter Motor unterwegs, so auch an diesem Tag. Anfangs war das Wetter blau, als wir in Utö abgefahren sind, dann in Alands Fahrwasser wurde es trüb und nass, dann wieder blau und schön.
Ich machte uns ein Knapperplättli mit Käse, Salami, Gurken etc. und wir sassen an Deck und alles war gut.
Auf einmal schossen, wie Peter sie nennte: die Bösen im James Bond Film, 4 Jetski Fahrer/in in super Tempo an uns vorbei. Weit vor uns sah man ein Segelboot, welches von einem anderen, betonten Fahrwasser segelnd in unserem Fahrwasser dahingleitete. Ein anderes Segelboot kam von Vorne uns entgegen, wir kreuzten uns und ich schaute dem Finnenboot noch nach, denn diese bogen in dieses andere Fahrwasser ab. Mit dem Plättli in der Hand schaute ich auf der Karte, wohin dieses Fahrwasser geht und da gab es einen Knall und noch einen. Wir sind mit ca. 5.5 Knoten Fahrt auf einen Fels gefahren. Weshalb und wieso, das weiss selbst Peter nicht mehr. Auf alle Fälle ist es so, dass wir einen Quadranten auf der falschen Seite passiert haben. (ein Quadrant steht immer am Ender der untiefen Stelle, Süd-, Ost-, Nord- , oder Westquardrant)
Peter konnte Amelia sofort befreien und schaute noch lange diesen Quadranten an. Aber der Fehler ist auf unserer Seite zu suchen. Ob Peter diesen Quadranten auf Grund des Gegenverkehrs mit dem finnischen Boot nicht gesehen hat oder weiss ich was. Der Schlag war so heftig, dass mir mein Plättli aus der Hand geflogen ist. Das Schälchen mit den Oliven flog sogar über Bord.
Nach diesem Aufprall sollte ich das Steuer übernehmen und weiterfahren, während dem Peter unten alles kontrollierte ob kein Wasser ins Boot eingebrochen ist.
Das finnische Boot hat sogar gestoppt und das Boot gewendet, obwohl sie bereits ca. 100 m weiter waren. Der Knall war in dem Fall auch bei ihnen hörbar gewesen.
Langsam und recht ängstlich fuhr ich weiter, Peter war auch blass und still. Er konnte aber Entwarnung von Wassereinbruch geben, als er wieder zurück an Deck kam.
Als wir in der Sandvik Hafebucht vor Anker lagen montierte Peter seinen Shorty mit der Kette, tauchte runter und prüfte Amelias Unterschiff. Amelia ist so gut gebaut und hat bis auf eine ca. Faustgrosse Beule im Bleikiel alles gut überlebt. Was wir unabhängig voneinander festgestellt haben ist, dass der Mast komische Geräusche macht. Es kann gut möglich sein, dass er durch den Schlag nicht mehr so steht wie er stehen soll.

Nichts passiert, aber der Schock sass noch lange tief in den Knochen. Es ist und bleibt so, beim Segeln muss man immer konzentriert sein, wenn man in den Fahrwassern oder sonst zwischen den Inseln unterwegs ist mit all den vielen Untiefen, Inseln etc.. Von Auge sieht man nur Wasser, aber den Untergrund kennt man nicht. Wie bei den Eisbergen, die Spitze ragt aus dem Wasser, aber unterhalb der Wasserlinie kann sich der eisige Berg weit ausdehnen.


Langschlag Teil 2
Die letzten Zeilen habe ich um 23.40 Uhr geschrieben. Draussen war es auf der Verkehrsstrasse immer wieder interessant was da an uns vorbeizog. Immer wieder schaute ich mal die AIS Signale der Schiffe an. Ein hell beleuchtetes Kreuzfahrtschiff sieht schon noch sehr schön aus in der dunklen Nacht. Der Himmel war voll mit Sternen bestückt. Der grosse Wagen gleich oberhalb von uns. Einen solchen Nachthimmel haben wir während all unseren Nachtschlägen keine gehabt, da eben die Nacht bald zum Tag wechselte und nur vereinzelt Sterne sichtbar waren.
Kurz vor 1 Uhr weckte ich Peter, denn der Wind liess weiter nach und das Grosssegel war noch geräfft. So haben wir das Grosssegel ganz ausgelassen. Als ich kurz danach schlafen ging, hatten wir gerade 200 Seemeilen auf unserem Logstand seit dem Start in Trosa. Um 5 Uhr erwachte ich und so war Peter wieder an der Reihe mit schlafen. Ich machte mir eine Kanne Tee und ass etwas Käse, Brot und als Dessert einen saftigen Apfel.

In der Nacht davor hatte ich eher Probleme mit dem Magen, denn der Kurs war recht schauklig und windig. Peter war da nach einer Wachablösung am Kaugummi kauen gegen Übelkeit. Es kann jeden treffen und wie wir herausgefunden haben, muss jeder für sich schauen mit dem Essen. Auf einem Nachtschlag mit der Müdigkeit in den Gliedern reagiert jeder Körper anders.

Heute um 8 Uhr stand Peter auf und da der Wind so stark nachgelassen hatte, sind wir seit 8:30 Uhr mit Motorantrieb unterwegs. Unser aktueller Logstand 243.3 Seemeilen, bis zum Ziel in Ystad sind es noch ca. 22 Seemeilen, was eine Zeit von 3.5-4 Stunden bedeutet.

Aktuell von unterwegs 10:20 Uhr, Südschweden, senden wir sonnig leicht bewölkte Grüsse!


Dienstag, 25. Juli 2017

Fotos von Rödhamn - Trosa inkl. CH-Besuch an Bord

Cote Zero unser Leichtwindsegel

Cote Zero mit dem Grosssegel

nicht  viel Wind, aber wir segeln mit über 4.5 Knoten

Nun schliesst sich der Kreis und die Schwedenflagge, welche wir anfangs gesetzt hatten, kommt wieder an die Reihe

Welcome in Sweden

Sonnenuntergang mit Kurs auf Visby


Sonnenaufgang mit Kurs auf Trosa



Die Sonne kommt

die Stimmung etwas später

Schäreninsel von Schwedens Westseite Nähe von Landsort


Insel Fifang, Bucht Norrviken, Heckanker Nummer 2, dieses Mal ohne Hilfe an Land

Leine am Fels Steuerbord

Leine Backbord

Bugleine

Noch wenig Boote in der Bucht

Inselspaziergang

Amelia ganz alleine



Bauernhof mit rostigen Maschinen





Was sehr auffällt auf der Inseltour: es ist sehr trocken, die Heidelbeeren sind eingetrocknet, wenn es überhaupt hat.

Peter versteckt sich hinter dem Bäumli 😎



Dinghisegeln vom Skipper




die Bucht am Abend


Im Handgepäck dabei für Weihnachtsdeko




Leinen legen für Trosa's Hafen


Neubauten am Fahrwasser von Trosa

Rundfahrt mit Läufer Daniel

Kanal von Trosa



Kanal mit Brücken


Besuch! Von links nach rechts: Daniela, Bernhard (Daniels Vater), Nicole (Danielas Tochter), Skipper Peter, Daniel, Catherina (Mutter von Daniel)  
Das zweite Foto, welches Nicole gemacht hat gibt es leider nicht auf dem Fotoapparat und so kein Foto mit der Schreibenden 😃
 
Seemänner unter sich

Lättöl = Leichtbier

Der Besuch geht, denn haben sie selber noch Schweizer Besuch zu Hause, welche Hunger haben 😏

Wir folgten dem Insider Tipp und bestellten das, was uns empfohlen wurde im gesagten Restaurant.


Es war mega fein!!!! Danke für den Tipp.

unsere Rückkehr zu Amelia

Amelia im Abendlicht! Etwas schwierig zu fotographieren, denn wird sie von Passanten ziemlich begutachtet.


Das waren nun die Fotos bis Trosa. Die Bordküche wird erst zu einem späteren Zeitpunkt geladen, wenn wir .... dort oder dort sind.
Blogbeitrag wird von unterwegs dann wieder mal hochgeladen, denn dies hat das letzte Mal sehr gut geklappt.

Wir machen uns jetzt nochmals auf einen Trosarundgang. Eine gute Zeit euch Allen, welche uns per Blog verfolgen. 

Es ist sehr interessant auf der Statistik von wo man unsere Seite anschaut und wie viele diese bereits besucht haben. Wann die Seite besucht wird und die vielen Kommentare auf welche Art auch immer. Herzlichen Dank!!!