Wie feiert man den 1. August im Norden?
Ein Ausflug an den Aurlandsfjord mit Fahrt durch den längsten Fjord, dem Sognefjord, das ist unser Feiertag. Nachdem wir in Bergen das Stromproblem, wenn wir am Motoren sind, gelöst hatten, haben wir diesen Ausflug sicher verdient. Ein neuer Alternator wäre viel teurer gewesen, als dieser schöne Ausflug.Wir verlassen die Amelia um 8:15 Uhr und laufen zum Bahnhof. Der Zug steht bereits da (ein Stadler Zug), aber man darf nicht zum Perron laufen, es ist abgesperrt. Eine laaaange Kolonne an Menschen ist bereits am Warten. Leute mit Koffern, 2 mit Tourenskis auf den Rucksack gebunden, viele Asiaten und andere Nationalitäten hört und sieht man. Das Absperrband wird gelöst und die Menschenmasse kommt in Bewegung, denn Alle wollen ja einen Sitzplatz.
In einem vierer Abteil setzen wir uns ans Fenster und bald teilt ein Ehepaar mit uns dieses. Man ist sich gewohnt, dass man auf Englisch mal antwortet, aber bald stellt sich heraus, dass es ein deutsches Paar ist. In Voss verlassen viele den Zug und so hat auch der Sohn im nahegelegenen Abteil einen Sitzplatz. Diese Deutschen sind in Bergen in einer Jugendherberge quartiert und diese liegt auf dem "Hausberg" Bergens. Sie haben also bereits einiges gelaufen bis runter zu Bergens Bahnhof. Es war eine schöne Bereicherung auf dem Weg bis nach Myrdal, denn erzählten sie uns von den Ferientagen in Schweden und wir von unseren Abenteuern.
Myrdal ist Endstation mit dem Stadlerzug und wir dürfen in die Flambahn umsteigen. Diese Bahn wurde am 1. August 1940 erstmals in Betrieb genommen. Am Anfang wurde sie 20er Bahn genannt, da die Strecke 20 km lang, 20 Tunnels und 20 Kehren hat. Diese Bahnstrecke zu bauen war sehr mühsam, denn bewältigt man über 800 Höhenmeter und vieles wurde mit Pferden gemacht, da alles andere schwierig zum Bremsen war.
Die Fahrt mit dieser Bahn war sehr schön, denn hielt der Zug an diversen Haltestellen, bei einem Wasserfall und zugleich wurde immer wieder über Lautsprecher erklärt was man auf welcher Seite gerade sehen kann.
Eine schöne Fahrt erleben wir bei sonnigem Wetter. In Flam angekommen, merkt man sehr schnell, dass es voll touristisch ausgelegt ist hier. Viele Restaurants, Souvenirgeschäfte, Menschen, Fähren, Speedboote, 1 grösseres und 1 kleineres Kreuzfahrtschiff, ein Campingplatz und sonst noch dies und das. Wir besuchen das kleine Flambahnmuseum und suchen uns einen schönen Essensplatz wo wir uns eine Pizza bestellen. Die Deutschen haben wir aus den Augen verloren.
Boarding um 15:10 Uhr heisst es an der Speedfähre, die uns dann ab 15:30 Uhr - 21:00 Uhr nach Bergen fahren wird. Die Kolonne der wartenden Leute ist bereits um 15:00 Uhr sehr lang. Wir finden einen Platz in der zweitvordersten Reihe in der Mitte. Pünktlich um 15:30 Uhr legen wir ab. Die Speedfähre hält an diversen Stationen an, Leute steigen ein und Andere aus. Mit einem Höchstspeed von 32 Knoten fahren wir wie auf Schienen durch den Fjord. Der Kapitän informiert immer wieder über das Mikrofon, was man sehen kann. Ein Stopp bei einem Wasserfall liegt auch drin. Die Fahrt im Fjord geht zügig voran, obwohl der Weg lang ist. Kurz nach 19:00 Uhr legen wir beim Hafen an, den wir in Folge OpenAir auslassen mussten.
Das nächste Wegstück ist uns bekannt. Enorm, wie schnell wir da durch rasen. Für die Schärengegend nimmt der Kapitän etwas fahrt zurück und da wird es noch enger, aber auch da ist für uns das Tempo immer noch ziemlich hoch. Wir sind da viel langsamer mit der Amelia unterwegs. Uns weht es vorne an Deck beinahe weg. Zum guten Glück haben wir warme Kleider dafür mitgenommen.
Die Deutschen haben uns dann doch noch gefunden und so spricht man immer wieder mal etwas miteinander. Bis zur Hafenanfahrt in Bergen standen wir draussen, deshalb mussten wir unsere Rucksäcke noch holen, während dem bereits Leute am Aussteigen waren. Wie wenn wir abgemacht hätten, treffen wir die 3 Deutschen kurz vor dem Ausgang wieder.
Zusammen laufen wir am Kai entlang, dann durch den Fischmarkt und danach fragen wir sie noch, ob sie Amelia noch anschauen möchten. Somit laufen wir zu 5 zur Amelia und heissen sie an Bord willkommen.
Michael, Brigitte und Janosch heissen die drei. Es war sehr schön mit euch. Geniesst die restlichen Ferientage und falls ihr dann doch mal die Segel beim Faltboot setzen wollt, Peter kann euch die Fragen gerne beantworten.
Unser Nationalfeiertag war ein Spezialtag bei super Wetter. Der Sognefjord war sehr schön, aber für einen Segeltripp doch eher zu lang.
Auf Wiedersehen Bergen, wir Motoren südwärts bei trübem Wetter, nieselndem Regen und dem Wind von Vorne. Das Stromproblem ist definitiv behoben, denn lädt es wieder wie wir es gewohnt sind. Den Hafen, den wir anfahren wollten, haben wir nicht angelaufen und stoppten früher. Wie auf der Anfahrt nach Bergen Ende Juni stoppten wir im Hafen von Kleppevik / Kleppholmen.
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