Neugotischer
Stil in Alesund
In der Nacht
vom 22./23. Januar 1904 brach in Alesund eine grosse Feuerkatastrophe aus bei
dem ca. 850 Häuser innerhalb weniger Stunden in Brand standen. 10`000 Einwohner
(ca. 85 %) der Stadt wurden obdachlos. Es folgte der Wiederaufbau und die
Chance junger Architekten, die Stadt von Grund auf zu erneuern. Im Reiseführer
ist Alesund so beschrieben und jetzt erstrahlt Alesund im neugotischen Stil.
Diese Stadt wollten
wir nach unserem langen Segeltag, bei dem wir Alle völlig durch den Wind waren,
erkunden. Beim letzten Blogg-Eintrag habe ich vor lauter Müdigkeit den falschen
Starthafen aufgeschrieben, wir sind natürlich nicht von Floro gestartet,
sondern von Seljevägen.
Nach dem
Frühstück wollten wir gleich starten. Pavel hatte die Aufgabe sich um die
Bezahlung der Hafengebühr zu kümmern. Er hat der Nummer angerufen, welche wir
von der Kioskfrau am Abend erhalten haben, denn die Bezahlung am Kiosk, wie es
in unserem Hafenführer stand, stimmt nicht mehr. Pavels Telefon ergab, dass es
zwei Bezahlautomaten hat einer nord- und ein anderer südseitig. Von unserem
längsseits Kaiplatz sahen wir, dass auf dem Schwimmsteg ein
Hafengeldeinkassierer unterwegs war, aber der kam nicht bei uns vorbei. Wir
klettern also vom Boot hoch (Ebbe), ausgerüstet um Alesund anzusehen und Pavel
davor noch die Hafengebühr für zwei Nächte zu bezahlen. Vom Kai aus sahen wir,
dass am Schwimmsteg ein längsseits Platz frei geworden ist und dort hatte es
auch Wasser am Steg. Peter entschied dann, dass wir das Boot verholen an diesen
Stegteil. Ich hatte die Aufgabe den Platz zu besetzen, denn war ein grosses
Segelboot in der Anfahrt zum Hafen. Peter eilte zur Amelia zurück, entfernte
das Stromkabel, legte ab und hängte die Leinen und Fender auf die Backbordseite
um. Ich wehrte mich für diesen Platz, denn dieser Norweger wollten wirklich
hier anlegen. Dies ging ohne Probleme, denn die Norweger sind sehr gelassene
Leute und hatten gleich einen anderen Platz in Aussicht. Peter kam und wir
befestigten Amelia am Schwimmsteg. In der Zwischenzeit sahen wir Pavel nicht
mehr. Wir starteten danach auch zu unserer Tour, welche gleich mal bis Ende des
Schwimmsteges dauerte, denn da hatte es zwei Fischerboote. Der eine Fischer
verkaufte frisch gefangene und gekochte Riesencrevetten und der Andere
Fischfilets. Da wir nicht wussten, ob nun Pavel evt. auch Fisch kauft, liessen
wir es nur bei den Crevetten und kauften von denen ziemlich ein, verstauen an
Bord und danach ging unsere Tour los.
Gleich hinter
dem Schwimmsteg war das Touristenbüro bei dem wir uns erkundigten was wir hier
alles tun sollen. Vom Hausberg Aksla hat man einen schönen Rundblick auf die
Stadt und diesen sollten wir sicher besteigen mit 418 Stufen ein Kinderspiel
für uns, ein Touristenfilm über Alesund und die Gegend und die Zeitreise zurück
auf diese Brandkatastophe, dies sei das, was wir sicher besuchen sollten. Wir
schlenderten also mal los, schnupperten in dem und diesem Laden. Liessen uns in
einem Outdoor-Aktivitäten Verkausladen noch etwas über den Geirangerfjord
inspirieren, bevor wir diesen
Touristenfilm uns anschauen wollten. Beim Weiterlaufen ging unser Weg an einem
Auto-Pulloververkäufer vorbei, der norwegische Pullover und Jacken zu guten
Preisen verkaufte. Während dem ich den einen und anderen Pullover probierte,
sprach Peter mit diesem Norweger, der Fussball liebt und sich wünschte, dass
die Schweiz- Schweden schlägt, denn diese seien so überheblich. Für die
Schweizer sei das jedoch schwierig, da zwei Spieler verletzt seien. Nach
Fussball war das Thema dann über den Geirangerfjord, dass wir besser zum
Hjorundfjorden gehen sollen. Dieser sei viel schöner und nicht so überlaufen
wie der Geirangerfjord mit all den Kreuzfahrtschiffen. Tipps von Insidern sind
immer gut, wohin es dann gehen wird, werden wir sehen. Während wir am Bezahlen
des Pullovers sind, steht der Schweizer Tourist Pavel da. Er erklärt uns, dass
er die Hafengebühr immer noch nicht bezahlen konnte. Beim Touristenbüro hätte er
nachgefragt und diese meinten, dass es keine Automaten habe für die
Hafengebühr. Die Einkassierer kämen zweimal am Tag am Steg vorbei. Unsere Wege
trennten sich erneut. Touristenfilm, der gleich begann, kurz nach dem Bezahlen,
danach schlenderten wir zu diesem Museum mit der Zeitreise, welches zum Teil
gratis und zum Teil bezahlpflichtig war. Interessante Dinge über Alesund haben
wir gesehen und gehört. Weiter gings mit unserer Tour vom Bootszubehörladen,
Antiquitätenladen mit super Fjordbildern, einer allerwelts Brockenstube mit
Café, Aussichtspunkt in der Nähe der Kirche, die grosse Steinkirche welche auch
auf den Ruinen der abgebrannten neu gebaut wurde, danach beim Alesund Museum
vorbei und über Wanderwege von hinten hoch auf diesen Hausberg hoch. Heidelbeerstauden
mit reifen Beeren zum Naschen zwischendurch und bald genossen wir die Aussicht
auf Alesund bei einem Kaffee von oben. Die 418 Treppenstufen liefen wir runter
und Peter hatte eine Idee. Wir könnten doch mit einer Schnellfähre zum
Geirangerfjord fahren. So betraten wir kurz vor halb vier nochmals das
Touristenbüro. Die Frage nach einer Fähre wurde mit NEIN beantwortet, dies gäbe
es nicht, eine Alternative wäre mit dem Hurtigschiff, welches um 9:30 Uhr
ablegt und um 18:15 Uhr wieder zurück sei. Das wäre natürlich auch etwas
Spezielles. Die Buchung, müssten wir bis spätestens 17:30 Uhr im Touristenbüro
erledigen, denn es sei nicht gewiss, dass bei Ankunft des Schiffes noch Tickets
zu kaufen seien. Also müssen wir schauen, was Pavel zu dem meint und ob wir
dies machen wollen.
Wir fragten
dann auch noch, wie wir die Hafengebühr bezahlen müssen. Der junge Herr
telefonierte dem Hafenbüro und erklärte uns danach, dass jemand um 8:30 Uhr am
Steg vorbeikommt.
Zurück bei
der Amelia, Pavel war an Deck und er erklärte uns, dass er die Hafengebühr
immer noch nicht bezahlen konnte.
Die Idee
Hurtigrutenschiff / Geirangerfjord fand Pavel sehr gut, einmal mit diesem
Schiff unterwegs zu sein töne super. Gesagt getan wir laufen erneut zum
Touristenbüro um unsere Buchung zu tätigen. Leider war das Schiff bereits
ausgebucht und nicht mehr buchbar, schade. Einkaufen und weiter planen, vor
allem wollte Pavel auch wissen, ab wo er einen Flug buchen kann/soll. Der
Rückflug ist nun gebucht und bis dahin wollen wir noch Schönes sehen und
erleben. Wo, wie, wann und bis wohin dies gehen wird….. werden wir sehen.
Am späten
Mittwochabend nach 22 Uhr kamen die deutschen Segler in Alesund angefahren. Ob
sie uns gesehen haben wissen wir nicht, denn haben sie an einem anderen Ort im
Hafen angelegt. Sie kamen sicher nach Alesund, da sie wussten, dass die
Schweizer Fussballer verloren haben, um uns zu trösten.
Mittwochmorgen
bei dem die Hafengebühr entrichtet werden soll um 8:30 Uhr am Steg. Peter will
nochmals zum Touristenbüro zwecks Busverbindungen zum Flughafen für Pavel, falls
wir nicht bis dorthin ankommen und danach direkt noch beim Hurtigrutenschiff
anfragen zwecks Tickets Geirangerfjord. Es ist 8:24 Uhr und das Büro öffnet in
6 Minuten. Der freundliche Herr öffnet
die Tür für uns sofort. Im Internet schaut er alle Verbindungen an und druckt
uns diese aus. Peter fragt danach noch weiter, wohin wir mit dem Segelboot
gehen sollen. Dieser Herr (auch ein Segler) kommt gleich mit einer Gegenfrage,
ob wir von ihm noch Tipps (persönliche) haben möchten und diese waren erneut
umfangreich bestückt und in keinem Führer zu lesen. Wie der Pullovermann kommt
als Erstes dieser Hjorundfjorden, Nordgalsfjorden mit Valldal wo die vielen
Erdbeeren her kommen und den Geirangerfjord nur als Tagesabstecher, um mal dort
gewesen zu sein. Der Nordgalsfjorden ist ein Seitenarm nördlich vom
Geirangerfjord und eben sehr schön für viele Aktivitäten in der Umgebung.
In all der
Zeit im Touristenbüro mit diesen und noch mehr Tipps von diesem Herrn, der
selber segelt, hörte man das Horn des Hurtigrutenschiffs noch nicht. Die Idee
noch beim Schiff zu fragen liessen wir bleiben, denn der Entscheid ist
gefallen, dass Amelia in dieser Region in den nächsten Tagen selber sein wird.
Kurz vor 9:00 Uhr waren wir wieder bei Amelia und Pavel und immer noch kein
Kassierer in Sicht. Wie bezahlen wir nun diese Hafengebühr? Peter telefoniert
nun und erneut kam eine andere Antwort, als alle vorher bekommenen. Pavel hat
gestern bei einem Gebäude das eigentliche Büro gesehen, aber dieses sei
abgeschlossen gewesen. Sie gehen auf die Suche, während dem ich noch fertig
Schiff abspritze etc. und falls jemand kommen würde, wäre ich wenigstens da. Wenig
später kommt ein junger Mann und wollte einkassieren. Da beide P’s die Telefone
nicht mitgenommen hatten, war mein Telefonversuch zum einen P im Boot hörbar.
Der junge Mann kontrollierte in der Zwischenzeit alle anderen Boote und kam
dann wieder zu mir zurück. Er erklärte mir, dass er das Geld Cash benötige mit
Card ginge das nicht, erneut etwas Neues. Als ich die zwei P’s auf der anderen
Hafenseite erblickte, pfiff ich laut und winkte und Peter antwortete, dass sie
bezahlen konnten. Somit konnten wir das mit dem Cash auch umgehen und der junge
Mann konnte ich weiterziehen lassen.
Weshalb ist
dies so ein Problem oder weshalb haben wir so ein Problem? An den Tafeln stand
überall, dass man mit einem App bezahlen oder das Büro anrufen soll. Per App
wollen wir nicht bezahlen und somit wurde alles so kompliziert. Das Hafengeld
für eine Nacht für unsere Bootsgrösse beträgt 350 NOK, bezahlt haben die zwei
P’s heute für zwei Nächte 350 NOK. Somit hat sich die Fragerei doch gelohnt,
wenn wir 175 NOK pro Nacht weniger bezahlen mussten.
Wir sind nun
unterwegs in Richtung dieser empfohlenen Fjorde. Die Sonne scheint, Peter
rechnet die Segel- und Motormeilen nach, denn es stimmt nicht, Pavel spielt mit
den Segeln, denn ändert immer mal der Wind oder die Windrichtung.
Nun ist meine
Schreiberei zu Ende, Peter hat vor knapp 10 Min. seinen Fehler gefunden und die
5 Minuten Seglerregel ist zu Ende. Segelende, Motor läuft und ich schliesse das
Laptop, denn wollen die zwei P’s sicher etwas zu essen. Es ist nämlich 13:30
Uhr. Dies alles war gestern Mittwoch.
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