2022 ... Auf zu neuen Ufern und.........?

Donnerstag, 5. Juli 2018

Alesund, Hafengebühr

Neugotischer Stil in Alesund

In der Nacht vom 22./23. Januar 1904 brach in Alesund eine grosse Feuerkatastrophe aus bei dem ca. 850 Häuser innerhalb weniger Stunden in Brand standen. 10`000 Einwohner (ca. 85 %) der Stadt wurden obdachlos. Es folgte der Wiederaufbau und die Chance junger Architekten, die Stadt von Grund auf zu erneuern. Im Reiseführer ist Alesund so beschrieben und jetzt erstrahlt Alesund im neugotischen Stil.

Diese Stadt wollten wir nach unserem langen Segeltag, bei dem wir Alle völlig durch den Wind waren, erkunden. Beim letzten Blogg-Eintrag habe ich vor lauter Müdigkeit den falschen Starthafen aufgeschrieben, wir sind natürlich nicht von Floro gestartet, sondern von Seljevägen.
Nach dem Frühstück wollten wir gleich starten. Pavel hatte die Aufgabe sich um die Bezahlung der Hafengebühr zu kümmern. Er hat der Nummer angerufen, welche wir von der Kioskfrau am Abend erhalten haben, denn die Bezahlung am Kiosk, wie es in unserem Hafenführer stand, stimmt nicht mehr. Pavels Telefon ergab, dass es zwei Bezahlautomaten hat einer nord- und ein anderer südseitig. Von unserem längsseits Kaiplatz sahen wir, dass auf dem Schwimmsteg ein Hafengeldeinkassierer unterwegs war, aber der kam nicht bei uns vorbei. Wir klettern also vom Boot hoch (Ebbe), ausgerüstet um Alesund anzusehen und Pavel davor noch die Hafengebühr für zwei Nächte zu bezahlen. Vom Kai aus sahen wir, dass am Schwimmsteg ein längsseits Platz frei geworden ist und dort hatte es auch Wasser am Steg. Peter entschied dann, dass wir das Boot verholen an diesen Stegteil. Ich hatte die Aufgabe den Platz zu besetzen, denn war ein grosses Segelboot in der Anfahrt zum Hafen. Peter eilte zur Amelia zurück, entfernte das Stromkabel, legte ab und hängte die Leinen und Fender auf die Backbordseite um. Ich wehrte mich für diesen Platz, denn dieser Norweger wollten wirklich hier anlegen. Dies ging ohne Probleme, denn die Norweger sind sehr gelassene Leute und hatten gleich einen anderen Platz in Aussicht. Peter kam und wir befestigten Amelia am Schwimmsteg. In der Zwischenzeit sahen wir Pavel nicht mehr. Wir starteten danach auch zu unserer Tour, welche gleich mal bis Ende des Schwimmsteges dauerte, denn da hatte es zwei Fischerboote. Der eine Fischer verkaufte frisch gefangene und gekochte Riesencrevetten und der Andere Fischfilets. Da wir nicht wussten, ob nun Pavel evt. auch Fisch kauft, liessen wir es nur bei den Crevetten und kauften von denen ziemlich ein, verstauen an Bord und danach ging unsere Tour los.

Gleich hinter dem Schwimmsteg war das Touristenbüro bei dem wir uns erkundigten was wir hier alles tun sollen. Vom Hausberg Aksla hat man einen schönen Rundblick auf die Stadt und diesen sollten wir sicher besteigen mit 418 Stufen ein Kinderspiel für uns, ein Touristenfilm über Alesund und die Gegend und die Zeitreise zurück auf diese Brandkatastophe, dies sei das, was wir sicher besuchen sollten. Wir schlenderten also mal los, schnupperten in dem und diesem Laden. Liessen uns in einem Outdoor-Aktivitäten Verkausladen noch etwas über den Geirangerfjord inspirieren,  bevor wir diesen Touristenfilm uns anschauen wollten. Beim Weiterlaufen ging unser Weg an einem Auto-Pulloververkäufer vorbei, der norwegische Pullover und Jacken zu guten Preisen verkaufte. Während dem ich den einen und anderen Pullover probierte, sprach Peter mit diesem Norweger, der Fussball liebt und sich wünschte, dass die Schweiz- Schweden schlägt, denn diese seien so überheblich. Für die Schweizer sei das jedoch schwierig, da zwei Spieler verletzt seien. Nach Fussball war das Thema dann über den Geirangerfjord, dass wir besser zum Hjorundfjorden gehen sollen. Dieser sei viel schöner und nicht so überlaufen wie der Geirangerfjord mit all den Kreuzfahrtschiffen. Tipps von Insidern sind immer gut, wohin es dann gehen wird, werden wir sehen. Während wir am Bezahlen des Pullovers sind, steht der Schweizer Tourist Pavel da. Er erklärt uns, dass er die Hafengebühr immer noch nicht bezahlen konnte. Beim Touristenbüro hätte er nachgefragt und diese meinten, dass es keine Automaten habe für die Hafengebühr. Die Einkassierer kämen zweimal am Tag am Steg vorbei. Unsere Wege trennten sich erneut. Touristenfilm, der gleich begann, kurz nach dem Bezahlen, danach schlenderten wir zu diesem Museum mit der Zeitreise, welches zum Teil gratis und zum Teil bezahlpflichtig war. Interessante Dinge über Alesund haben wir gesehen und gehört. Weiter gings mit unserer Tour vom Bootszubehörladen, Antiquitätenladen mit super Fjordbildern, einer allerwelts Brockenstube mit Café, Aussichtspunkt in der Nähe der Kirche, die grosse Steinkirche welche auch auf den Ruinen der abgebrannten neu gebaut wurde, danach beim Alesund Museum vorbei und über Wanderwege von hinten hoch auf diesen Hausberg hoch. Heidelbeerstauden mit reifen Beeren zum Naschen zwischendurch und bald genossen wir die Aussicht auf Alesund bei einem Kaffee von oben. Die 418 Treppenstufen liefen wir runter und Peter hatte eine Idee. Wir könnten doch mit einer Schnellfähre zum Geirangerfjord fahren. So betraten wir kurz vor halb vier nochmals das Touristenbüro. Die Frage nach einer Fähre wurde mit NEIN beantwortet, dies gäbe es nicht, eine Alternative wäre mit dem Hurtigschiff, welches um 9:30 Uhr ablegt und um 18:15 Uhr wieder zurück sei. Das wäre natürlich auch etwas Spezielles. Die Buchung, müssten wir bis spätestens 17:30 Uhr im Touristenbüro erledigen, denn es sei nicht gewiss, dass bei Ankunft des Schiffes noch Tickets zu kaufen seien. Also müssen wir schauen, was Pavel zu dem meint und ob wir dies machen wollen.
Wir fragten dann auch noch, wie wir die Hafengebühr bezahlen müssen. Der junge Herr telefonierte dem Hafenbüro und erklärte uns danach, dass jemand um 8:30 Uhr am Steg vorbeikommt.

Zurück bei der Amelia, Pavel war an Deck und er erklärte uns, dass er die Hafengebühr immer noch nicht bezahlen konnte.
Die Idee Hurtigrutenschiff / Geirangerfjord fand Pavel sehr gut, einmal mit diesem Schiff unterwegs zu sein töne super. Gesagt getan wir laufen erneut zum Touristenbüro um unsere Buchung zu tätigen. Leider war das Schiff bereits ausgebucht und nicht mehr buchbar, schade. Einkaufen und weiter planen, vor allem wollte Pavel auch wissen, ab wo er einen Flug buchen kann/soll. Der Rückflug ist nun gebucht und bis dahin wollen wir noch Schönes sehen und erleben. Wo, wie, wann und bis wohin dies gehen wird….. werden wir sehen.

Am späten Mittwochabend nach 22 Uhr kamen die deutschen Segler in Alesund angefahren. Ob sie uns gesehen haben wissen wir nicht, denn haben sie an einem anderen Ort im Hafen angelegt. Sie kamen sicher nach Alesund, da sie wussten, dass die Schweizer Fussballer verloren haben, um uns zu trösten.
Mittwochmorgen bei dem die Hafengebühr entrichtet werden soll um 8:30 Uhr am Steg. Peter will nochmals zum Touristenbüro zwecks Busverbindungen zum Flughafen für Pavel, falls wir nicht bis dorthin ankommen und danach direkt noch beim Hurtigrutenschiff anfragen zwecks Tickets Geirangerfjord. Es ist 8:24 Uhr und das Büro öffnet in 6  Minuten. Der freundliche Herr öffnet die Tür für uns sofort. Im Internet schaut er alle Verbindungen an und druckt uns diese aus. Peter fragt danach noch weiter, wohin wir mit dem Segelboot gehen sollen. Dieser Herr (auch ein Segler) kommt gleich mit einer Gegenfrage, ob wir von ihm noch Tipps (persönliche) haben möchten und diese waren erneut umfangreich bestückt und in keinem Führer zu lesen. Wie der Pullovermann kommt als Erstes dieser Hjorundfjorden, Nordgalsfjorden mit Valldal wo die vielen Erdbeeren her kommen und den Geirangerfjord nur als Tagesabstecher, um mal dort gewesen zu sein. Der Nordgalsfjorden ist ein Seitenarm nördlich vom Geirangerfjord und eben sehr schön für viele Aktivitäten in der Umgebung.

In all der Zeit im Touristenbüro mit diesen und noch mehr Tipps von diesem Herrn, der selber segelt, hörte man das Horn des Hurtigrutenschiffs noch nicht. Die Idee noch beim Schiff zu fragen liessen wir bleiben, denn der Entscheid ist gefallen, dass Amelia in dieser Region in den nächsten Tagen selber sein wird. Kurz vor 9:00 Uhr waren wir wieder bei Amelia und Pavel und immer noch kein Kassierer in Sicht. Wie bezahlen wir nun diese Hafengebühr? Peter telefoniert nun und erneut kam eine andere Antwort, als alle vorher bekommenen. Pavel hat gestern bei einem Gebäude das eigentliche Büro gesehen, aber dieses sei abgeschlossen gewesen. Sie gehen auf die Suche, während dem ich noch fertig Schiff abspritze etc. und falls jemand kommen würde, wäre ich wenigstens da. Wenig später kommt ein junger Mann und wollte einkassieren. Da beide P’s die Telefone nicht mitgenommen hatten, war mein Telefonversuch zum einen P im Boot hörbar. Der junge Mann kontrollierte in der Zwischenzeit alle anderen Boote und kam dann wieder zu mir zurück. Er erklärte mir, dass er das Geld Cash benötige mit Card ginge das nicht, erneut etwas Neues. Als ich die zwei P’s auf der anderen Hafenseite erblickte, pfiff ich laut und winkte und Peter antwortete, dass sie bezahlen konnten. Somit konnten wir das mit dem Cash auch umgehen und der junge Mann konnte ich weiterziehen lassen.
Weshalb ist dies so ein Problem oder weshalb haben wir so ein Problem? An den Tafeln stand überall, dass man mit einem App bezahlen oder das Büro anrufen soll. Per App wollen wir nicht bezahlen und somit wurde alles so kompliziert. Das Hafengeld für eine Nacht für unsere Bootsgrösse beträgt 350 NOK, bezahlt haben die zwei P’s heute für zwei Nächte 350 NOK. Somit hat sich die Fragerei doch gelohnt, wenn wir 175 NOK pro Nacht weniger bezahlen mussten.

Wir sind nun unterwegs in Richtung dieser empfohlenen Fjorde. Die Sonne scheint, Peter rechnet die Segel- und Motormeilen nach, denn es stimmt nicht, Pavel spielt mit den Segeln, denn ändert immer mal der Wind oder die Windrichtung.
Nun ist meine Schreiberei zu Ende, Peter hat vor knapp 10 Min. seinen Fehler gefunden und die 5 Minuten Seglerregel ist zu Ende. Segelende, Motor läuft und ich schliesse das Laptop, denn wollen die zwei P’s sicher etwas zu essen. Es ist nämlich 13:30 Uhr. Dies alles war gestern Mittwoch.

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