22:20 Uhr und Alle sind etwas durch den Wind
Wir haben
heute kurz vor 19 Uhr in Alesund angelegt. Anlegetrunk, Kochen wäre angesagt
gewesen, wenn nicht der Skipper erneut auf komische Ideen kommt. Er wollte noch
auf den Mast, um dort oben die Rollgenua noch etwas zu schmieren. Pavel erneut
nochmals raus, obwohl er heute beinahe den ganzen Tag frieren musste. Danach
der Anlegetrunk, ich zwischendurch am Kochen und der Skipper wollte umgehend
noch das Hafengeld beim Kiosk entrichten. Alle laufen wir zu diesem Kiosk und
Fehlalarm, das war einmal, heute bezahlt man hier via Handy oder telefoniert
dem Hafenmeister und fragt nach. Zurück zum Boot und weiterkochen ist für mich
angesagt und das Fleisch wird vom Skipper zubereitet auf meinen Wunsch.
Tja, was war
denn heute so aufregend speziell? Oder was haben wir gestern gemacht? Das von
gestern lassen wir weg, denn wir sind jetzt 22:25 Uhr vollkommen durch den
Wind. Es läuft auf Pavels Wunsch Blues.
Die beiden Herren sitztend/liegend um den Esstisch rum, es hat Wein auf dem
Tisch, eine Büchse (angeschrieben mit Salbisan Halspastillen), Pavel hat eine
Cocktail Ananas in den Fingern, ein kleiner Teller von MEINEM Cake und noch
etwas Wein und Mineralwasser.
Wir haben
heute das gefährliche Westkapp (vor dem bei Sturm fest abgeraten wird)
umsegelt. Sind über 40, irgendetwas gesegelt und nur ca. 19, irgendetwas mit
dem Motor unterwegs gewesen. Ablegezeit 08:00 Uhr in Floro, nach 2 Seemeilen
Segel hoch. Es war kühl bis kalt und der Skipper immer mit seinen Wünschen.
Pavel hat es nicht immer einfach, obwohl ich ihn als sehr erfahrenen Segler
einschätze. Es ist nicht einfach neben dem Skipper, ein hartes Wort fällt
schnell mal, wenn jemand etwas nicht so macht, wie er es will oder eine andere Idee hat. Da
schweigt man besser und sagt nichts 😉, oder wartet auf Skipperanweisung. Wir machen das Beste, was wir können oder lassen den Skipper machen.
Pavel und ich kurierten uns heute
mit Salbisan oder eben dem, was in dieser Büchse drin ist 😄😄😄 nämlich Schüsslersalz Nr. 3. Doping
pur, denn wollen wir uns nicht erkälten, denn irgendetwas liegt in der Luft um erkältet zu werden.
Nun liegen
die Herren halbtod hier um den Tisch und hören Blues, das gäbe ein Foto (aber lasse ich lieber bleiben). Als ich mich heute
Nachmittag mal aufwärmen musste, habe ich einen Cake gemacht. 14:50 Uhr
wanderte der in den Ofen um 15:45 Uhr nahm ich den heraus und um 16:00 Uhr
bekamen die zwei Herren je ein Stück davon. Ein kleines und dann noch ein
grosses oder wie man das nennen will. Noch halbheiss wollten sie den, früher
sagte man; das gibt Bauchschmerzen, aber diese Segelherren vertragen alles ob
kalt, heiss oder lauwarm. Sie hatten auf alle Fälle sehr Freude daran.
Das Westkapp
ist wie in den Führern beschrieben recht gefährlich bei Sturm. Eindrücklich zu
sehen wie es dort aussieht. Danach wieder durch fjordähnliche Landschaft und
immer noch Wind. Viele Wolken am Himmel, oft sehr bedrohlich ausschauend und
manchmal nahe dem Regenwetter. Alesund war unser heutiges Ziel, es wird das Venedig
des Nordens genannt. Nun sind wir hier und die Hafengebühr (obwohl wir diese
noch nicht bezahlt haben) ist bei 350 NOK, also höher als in Bergen. Morgen ist
ein Segler-Freitag, Alesund lässt grüssen, etwas länger schlafen und wieder mal
etwas plampen und die Füsse vertreten.
Heute hatten
wir nicht einmal Zeit für Kaviar, denn etwas Warmes wurde bevorzugt. Kurzes
Frühstück, eine Suppe um den Mittag herum, warmen Cake für die Herren am Nami, Entrecote,
Reismix mit Wildreis Pilzen Frühlingszwiebeln und etwas Rahm gemixt und dazu
Salat zum Abendessen und für mich ganz ALLEIN 1.5 Stück Cake und für die Herren
Blues zum Einschlafen.
Kühle Grüsse
aus Alesund mit schöner Abendstimmung, die müde Crew von der Amelia, welche die
Hafengebühr noch nicht bezahlt hat um 22:53 Uhr und das Westkapp erfolgreich umrundet hat.
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