Touristenmekka Geirangerfjord
Wie der Name des Fjordes heisst das letzte Dorf im Fjord Geiranger. Wir liegen längsseits auf der Steuerbordseite am Schwimmsteg. Das Anlegemanöver ging problemlos und schnell kurz vor 10:00 Uhr. Im Fjordbecken liegt das Kreuzfahrtschiff Costa Pacifica, bei dem noch die letzten Schwimmleinen zu den zwei Tonnen (Bug und Heck) ausgefahren und befestigt werden. Das Schiff legte wenige Minuten vor uns dort an und bereits wurden die ersten Passagiere mit den zig Tenderbooten an Land gefahren. Dort standen die Ausflugscare bereit, um die Gäste zu den gebuchten Landtouren zu fahren. Diesem Spiel mit den gelben Booten dauerte sicher eine Stunde oder länger, denn nicht alle Passagiere liessen sich chauffieren und wollten etwas von Geiranger sehen. Schnurstracks liefen etliche direkt auf das Touristenbüro oder die Souvenirshops zu. Wir konnten einem lustigen Spiel zuschauen, hin und her und immer wieder hörte man den Lautsprecher von der Costa. Die Menschenmenge auf dem obersten Deck wurde immer kleiner, was langsam heisst, dass die meisten Passagiere von Bord gegangen sind.
Was machen denn die Passagiere der Costa Amelia? Etwas Warmes braucht der Mensch die beiden Skipper wünschen Tee und Kaffee. Dazu offeriert das Küchenpersonal Spiegeleier mit Speck, was die Beiden sehr gerne annehmen. Es wird also gebruncht auf der Costa Amelia. Frisch gestärkt zu neuen Taten wird das Ausflugsprogramm gebucht, das gehört sich auf einer Costa. Der Skipper P 1 buchte die Wanderung zum Wasserfall und der Skipper P 2 konnte sich auch dafür begeistern, denn im Führer stand geschrieben, dass es in halber Wegdistanz eine Bauernhofgastronomie hat. Eine Wanderung ist kein pilgern und da gehört doch eine Stärkung mit Aussicht dazu. Das Küchenpersonal hat auch Landurlaub bekommen und schliesst sich der Wasserfallwanderung mit Skipper P 1 an. P 2 wollte sich sicherheitshalber noch den Rat des Touristenbüros holen. Da bei diesem Büro bereits Passagiere von der Costa Pacifica anstanden, liess er es bleiben und folgte dem Beschrieb im Reiseführer. P 1 und das Küchenpersonal waren da längst im Aufstieg zum Wasserfall. Wir treffen uns dann irgendwo haben wir uns gesagt, aber dies war anders und wir sahen den P 2 nicht. Weshalb wohl?
Im Aufstieg dachte ich so, ob P 2 dies überhaupt in Angriff nimmt oder bis zum Wasserfall durchzieht. Es hatte viele Steine, Wurzeln und es ging ca. 500 Höhenmeter rauf zu diesem Wasserfall. Wir dagegen sind berggängig, also kein Problem für diese 4 km lange Wasserfalltour bei der 500 Höhenmeter zu bewältigen sind. Kurz vor der Abzweigung zum Wasserfall, sagte P 1 dort vorne läuft ein Engländer. Ich fragte ihn, weshalb er denke, dass dies ein Engländer sei. Er hatte auch ein rotes Olympiasäckchen (London 2012, GB und die 5 olympischen Ringe) am Rücken, wie es der eine Deutsche hatte, der auf dem deutschen Boot in Bergen an der Amelia im Päckchen war. Solche Säckchen gibt es sicher viele und muss nicht zwingend von einem Engländer getragen werden. Peter überholte diesen Herrn und ich kam danach, schaute in sein Gesicht und siehe da; diese markante blaue Brille erstrahlte in diesem Gesicht. Sofort sprach ich ihn an, aber er erkannte mich nicht, denn war es genau dieser Deutsche von diesem deutschen Boot in Bergen. Er war bis Alesund auf dem Schiff und dort bekam der Skipper neue Crewmitglieder. Nun trampt und campt er noch zwei Monate in Norwegen herum, per Autostopp sei er nach Geiranger gekommen, auf dem Campingplatz wohne er im kleinsten Zelt ganz vorne. Lustig wie man sich trifft, Norwegen ist ja recht gross.
Die Wasserfalltour war sehr eindrücklich, denn konnten wir runtersteigen und hinter dem Fall das fallende Wasser beobachten. 30 Meter frei fallendes Wasser, welches da runterspritzt. 14 Uhr und was nun? Wir liefen noch etwas weiter und bald standen wir an neuen Wegweisern. Entweder weiter ins Tal oder links hoch. Bevor wir abgelaufen sind, habe ich einen Wanderplan fotografiert, damit wir in etwa wissen, welche Wegbezeichnungen wohin führen. Was ich noch wusste war das, dass der Weg links hoch 3 km lang und 900 Höhenmeter zu bewältigen sind. Unsere Tour war natürlich nach links. Die blauen Heidelbeeren waren super süss und P 1 hat mich gewarnt, dass ich keine Tour mit Heidelbeeren – Essen gebucht hätte! Ein grobes Vergehen von diesen Heidelbeeren zu essen und ein Säckchen hatte ich nicht dabei. Der Weg war zu Beginn angenehm, dies änderte sich schnell, den ging dieser Sandpfad direkt in der Falllinie einfach nur hoch. Die kleinen Birkenbüsche dienten als Handlauf, denn war es steil und mit dem Sand auch etwas rutschig. Auf der linken Seite plätscherte auch Wasser in kleinen Fällen runter. Wir kamen immer näher an diesen Wasserfallbach, überquerten diesen und so verlief der Wanderweg weiter auf der linken Seite. Zum Laufen ging es immer besser, denn war es weniger steil und kaum noch sandig. Die Vegetation veränderte sich, die Büsche verschwanden und wir kamen wie so auf ein Hochplateau, bei dem es immer noch anstieg.
Zu Beginn dieser 2. Wanderroute sagten wir uns, wir laufen 30 Minuten mal hoch, danach hatten wir Wegpunkte, welche wir noch erlaufen wollten, dann war es die Zahl 1000 auf dem Höhenmeter, weiter ging es mit noch bis 15:15 Uhr laufen, dort wollte Peter nochmals etwas weiter, dann änderte sich das Gelände und es hatte nur noch Plattensteine jeglicher Grössen; dort dachte ich, jetzt drehen wir um, danach sahen wir, dass wir auf der Uhr nur noch ca. 150 Höhenmeter zu bewältigen haben, somit liefen wir weiter bis wir endlich die Aussicht auf den Fjord hatten und auch das Gipfel Steinmannli unweit davon sahen. Um 15:40 Uhr waren wir auf dem Laushornet 1413 Höhenmeter oben. Gipfelbucheintrag wie gewohnt, Fotos runter zum Fjord, der Costa Pacifica und der Costa Amelia; danach der Abstieg. 17:40 Uhr waren wir mit einem Glacekaufstop wieder unten bei der Amelia und P 2.
Hat P 2 diese Wasserfalltour geschafft? Er als Baselbieter, Flachländer, erprobter Pilgerer, Broncemedaillengewinner im Rudern hat er diese 500 Höhenmeter hinter sich gebracht? Wandern ja, aber erneut am Berg?
Die Costa
Amelia Passagiere waren wieder vollständig an Bord. Bei der Costa Pacifica
wurden immer noch Passagiere zurück aufs Schiff gefahren. Das Horn ertönte um
18 Uhr, aber immer noch standen Leute am Steg und warteten auf die Überfahrt
zum Schiff. Auf der Costa Amelia war bei P 2 Apèrotime mit Bier und
Pistaziennüssli, P 1 erfreute sich gleich auch an einem Bier und das Küchenpersonal
bekam Martini Rosato mit Mineralwasser. Wir waren noch staubig und klebrig von
unserer Tour. P 2 bereits frisch geduscht und voller Stolz erzählte er von
seiner Tour mit den 500 Höhenmetern rauf und wieder runter. Seine Leistung ist
und kann man mit unserer nicht vergleichen, aber für P 2 stand gleich das ganz
vorne, dass wir 3 mal soviel geleistet haben als er, 500 zu 1413 Höhenmeter. P
1 beschrieb es anders: 2000 Höhenmeter haben wir gemacht. Die Costa Amelia
Passagiere sind sportlich!
Was kocht denn
das Küchenpersonal heute? Die zwei Höhenwanderer hatten sich im Abstieg etwas
ausgedacht für den Wasserfallwanderer und Pilgerer. Dieser Erdbeerkuchen, den
wir am Vortrag in der Jordbaerstova gegessen haben war mega fein. Diese Augen
von unserem Pilgerer, der das Foto sah und nichts davon hatte, waren sehr
beeindruckend. Die Freude auf Erdbeer mit Schlagrahm hat er bereits vor dieser
Wanderung angetönt. Somit war eine Erdbeertorte im Dessertplan drin, ohne
Erdbeer mit Schlagrahm, dies war jedoch für P 2 geheim.Das Küchenpersonal fragte mal nach den Essenswünschen und gab gleich mal so einige Vorschläge bekannt. Ein bereits mal erwähnter Vorschlag (diesen gab es bereits 2 Tage davor mal) Chili con Wurst wurde von P 2 gewünscht. Gesagt getan, aber davor gingen die Höhenwanderer noch duschen und kauften im Laden noch einiges ein. Das Küchenpersonal war danach wieder frisch und munter zum Arbeiten im gewohnten Revier, die Freizeit war vorbei.
Unser Menu
war:
„Guaccamole“ mit Nacchos, Chili con Wurst
Erdbeertorte
Samstag
7.7.
Die Costa
Amelia verlässt den Geiranger Hafensteg wenige Minuten vor 07:00 Uhr und ist
unterwegs zum nächsten Fjord. Pavel ist müde und schläft etwas (müde von den
langen Tagen und anstrengenden Touren), der Motor läuft, draussen ist es frisch
deshalb wärmen wir uns unten auf. Wir haben jetzt 17 Seemeilen hinter uns, ca.
40 sind es noch und die Uhr zeigt 09:40 Uhr. Es ist nun Zeit, das Laptop zu
schliessen.
„Guaccamole“ mit Nacchos, Chili con Wurst
Erdbeertorte
P 1 bearbeitete
in dieser Zeit ein Teil unserer vielen Fotos und P 2 hatte Küchenverbot (wegen
der Torte), das Küchenpersonal war am Werken.
Das
Abendessen wurde gelobt und es wurde gegessen bis die sportlichen Costa Amelia
Passagiere beinahe platzten. Wie es wohl bei den Costa Pacifica Passagieren aussieht?
Hat es auch etwas Gutes zum Essen gegeben? Das Schiff ist längst weggefahren
zum neuen Ort, wo die Passagiere wieder an Land dürfen.
Samstag
7.7.
Die Costa
Amelia verlässt den Geiranger Hafensteg wenige Minuten vor 07:00 Uhr und ist
unterwegs zum nächsten Fjord. Pavel ist müde und schläft etwas (müde von den
langen Tagen und anstrengenden Touren), der Motor läuft, draussen ist es frisch
deshalb wärmen wir uns unten auf. Wir haben jetzt 17 Seemeilen hinter uns, ca.
40 sind es noch und die Uhr zeigt 09:40 Uhr. Es ist nun Zeit, das Laptop zu
schliessen.
Wir waren
weiter unterwegs und es wurde bald einmal Mittag, Nachmittag und für die Herren
die Nachfrage ob hunger vorhanden oder nicht. Die Beiden vertilgten die Resten,
der Eine das Curry und der Andere die Chili con Wurst und für mich gab es etwas
Salat und mein Erdbeerkuchenstück.
Unser
Tagesziel stand noch offen. Es sollte im Hjorundfjorden sein, aber der Hafen
noch ungewiss. Beim ersten Hafen telefonierten wir, da wir nicht wussten, ob
Amelia Platz hat. Der Hafenmeister erklärte wir sollen doch selber schauen,
denn sei der Hafen ziemlich voll, denn das Bluesfestival finde statt. Der
Trandalhafen war wirklich klein und voll, ein Motorbötler sagte, dass wir
längsseits bei ihm anlegen dürfen. Dies haben wir versucht, aber war nicht
ideal mit dem aufkommenden Wind und Amelias Gewicht schwankte alles recht hin
und her. Wir legten gleich wieder ab und bekamen den Hinweis, dass wir die
grosse gelbe Boje ausserhalb nehmen sollen. Auch dies probierten wir, aber war
auch nicht gut, denn die Hafenmole war ziemlich nah. Also legten wir gleich
wieder los und segelten mit dem Vorsegel weiter. Der nächste Hafen war in
unserem Hafenführer beschrieben, aber von weitem sah der eher voller aus und
auch da drückte der Wind voll in die Hafenbucht rein. Der Touristenbüromann von
Alesund hat uns den Tipp von Urke gegeben einem Seitenarm des Fjordes. Wir
entschieden uns für diesen Ort, denn hier war es ruhig, sonnig und sehr
zufrieden. Vor allen Dingen von hier aus kann man auf den Saska wandern (1045
Höhenmeter). Wir essen etwas Einfaches an Deck mit Sonnenschein und
entschliessen, dass wir Pavel auf diesen Berg mitnehmen. Er hat noch selten
oder nie so einen Berg und so viele Höhenmeter gemacht. Er ist sich aber noch
nicht sicher, ob er dies wirklich schaffen kann. Unsere Angelrute war auch
wieder mal im Wasser, aber leider beissen keine Fische bei uns an, bei allen
3-en. Der deutsche Angler, kaum da, ein Wurf und schon ein Fisch. Kaum zu
glauben für uns.
Sonntag 8.7.2018
Wie es uns
heute ergangen ist, kommt im nächsten Eintrag.
Hei ihr 3, dieser Berg würde mich aber auch reizen!! und dann die Menü-Fotos....leeecker! Ich habe mir soeben angeschaut, in welchem Fjord ihr mit Amelia "eingeklemmt"seid ;-). Cool, dass man euch tracken kann! Ich freue mich auf bald!
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