2022 ... Auf zu neuen Ufern und.........?

Montag, 9. Juli 2018

Rudertraining....


...in Norwegen, Gipfelstürmer ja oder nein?


Die restlichen Erdbeerkuchenstücke wurden in Etappen gegessen. Pavel wollte sein Stück zuerst an der gelben Boje essen, aber liess es doch bleiben und reservierte sein Stück als Anlegestück in Urke. Peter war derjenige, der es bis nach dem Abendessen aufsparte. Das war taktisch sehr klug, denn war dies das letzte Stück und wir durften zusehen. Das Küchenpersonal erfand dann einfach noch etwas Neues, was schlussendlich von Allen auch noch verspiesen wurde.
Am Sonntagmorgen nochmals ein Handschlag auf die Saskatour von Pavel. Viele Zweifel waren da, sogar das Wetter wurde noch erwähnt, dass es ab 14:30 Uhr regnen kann. Wenn man so zurückdenkt, dann ist dies eher ein geheimes Rudertraining von dem wir nicht genaues wissen:

Hausberg in Bergen: rauf und runter ca. 300 Höhenmeter
Alesund 418 Treppenstufen: rauf und runter
Valldal: Pilgertour mit Pampa bis zum Hals und Wateinsatz ohne Restaurant
Geiranger Wasserfalltour: 500 Höhenmeter rauf und runter

Saskabesteigung: von Urke rauf und runter 1045 Höhenmeter

Eine Steigerung? Hat es Pavel gemacht und wenn ja, auch geschafft und durchgezogen?

Das Schüsslersalz Nr. 3 hat bei seinen Erkältungsanzeichen geholfen, auch mit allen Zweifeln, aber da musste Pavel durch, denn immer wieder bekam er von mir solche Tabletten verabreicht. Dieses Mal gibt es vor der Tour eine gehörige Menge an Schüsslersalz Nr. 7 zur Vorbeugung. Zur Ausrüstung bekommt Pavel die Trailrunningstöcke von Peter und wir nehmen die Sonderverpflegung mit, da könnte eigentlich nichts mehr schiefgehen. Pavel der Unterländer, nicht so sportlich wie er sagt, knapp 10 Kilogramm zu viel auf den Rippen und noch nie so viele Höhenmeter erwandert, schafft er dies oder nicht?
Wir starten um 9:27 Uhr und laufen mal zum Startpunkt von wo es durch den Wald mit etlichen Steinen ansteigt. Nach ca. 330 Höhenmetern erreichen wir eine Rasthütte mit Grillstelle, Gipfelbuch und schöner Aussicht auf den Hafen und Fjord. Pavel ist immer noch guter Dinge, aber die Zweifel sind doch immer noch leicht zu spüren. Die Rast tut gut und wir verabreichen dem Ruderer etwas Sonderverpflegung. Es geht wieder weiter, leicht ansteigend dafür etwas mehr Laufmeter bis wir zu einem kleinen See kommen. Dort ist wieder eine Rast vorgesehen, denn von nun an geht es nur noch aufwärts. Von Pavels Wasser bekommt Pavel nichts mehr, ab jetzt ist isotonisches Getränk angesagt, die zweite Hälfte von dem Wunder-Energie-Protein-Marsriegel ca. 520 Höhenmeter sind geschafft.

Von nun an wird es technisch schwieriger, steiler und mit 2 kleineren Kletterpartien eher für geübte Leute. Pavel schlägt sich wacker. Als wir ca. 700 Höhenmeter erreicht haben, empfehle ich eine Pause, denn Pavels Schritte sind eher wackelig, das Gleichgewicht nicht mehr so da und der Atem ziemlich zügig. Peter sucht einen Rastplatz und die Verpflegung geht nun zu einem Farmerstengel und weiter isotonisches aus Peters Bidon.

Weiter geht’s, als wir noch ca. 160 Höhenmeter zu bewältigen haben, da habe ich nicht mehr an eine Gipfelankunft vom Ruderer gedacht, zu unsicher seine Schritte, welche ich von hinten beobachtet habe. Es gibt nochmals eine Pause und Peter verlangsamt das Tempo und schwindelt mit den Höhenmetern und sagt: Pavel es sind nur noch 100 Höhenmeter. Ein Ruderer kämpft bis ins Ziel, daher gibt er nicht auf und läuft weiter Schritt für Schritt bis er sichtlich erschöpft, aber glücklich oben beim Gipfel-Steinmannli ankommt.
Gipfelbuffet: Schokolade, Bananen, getrocknete Mangos, Riegel etc. und Schüsslersalz Nr. 7

Von Peter für Pavel extra hochgetragen: Seil und Pickel für das Gipfelfoto
Gipfelbucheintrag, Gipfelfotos und danach der Abstieg mit der Hoffnung, dass alles gut geht!
Einen Gipfel hat man erst erfolgreich bestiegen, wenn man gesund und munter wieder unten ankommt. Peter schnallt Pavels Rucksack auf den Rücken und so marschieren wir runter. Immer wieder kommen uns einheimische Norweger entgegen, welche sich Zeit nehmen um mit uns zu sprechen, Freude an ihrem Hjorundfjord und den vielen Berggipfeln haben. Sehr nette Wegbegebenheiten und alle heiklen Stellen werden von Pavel gut gemeistert. Beim Rasthüttli wird nochmals eine Rast eingelegt, vor der Hütte war der deutsche Angler, den ich natürlich noch fragen musste, ob der Fisch gut gewesen ist. Die Frau bejat dies und er meint nur: der heutige Fang innerhalb 2 Stunden vom gleichen Platz wie am Vortag sei noch besser ausgefallen. Da müssen wir wohl oder übel nach der Wanderung noch einen Fischfangversuch starten.

Pavel schafft diesen Saska mit 1045 Höhenmetern, durchgeschwitzt, sandig-salzig, aber wahrhaftig glücklich, herzliche Gratulation zu diesem Erfolg!!!! Er lädt uns zum Gipfelbier ins Hafnhuset ein, von wo man den Gipfel schön im Blick von unten bestaunen kann. Das Menu für das Abendessen wird bestimmt, es soll Kartoffelgratin, Fleisch vom Grill, Salat und zum Dessert Valldal Erdbeeren mit Schlagrahm geben.
Die ersten Tropfen fallen und wir müssen uns leicht beeilen, dass wir nicht zu nass bei der Amelia ankommen. Am Steg hat gerade der Norweger Vater mit Töchterchen und Sohn das Boot angelegt. Ein grosser Kübel gefüllt mit frisch gefangenem Fisch hebt er aus dem Boot heraus. Wow!!!! Der Vater sagt uns, dass wir einen Fisch nehmen sollen, es sei eh zu viel für sie. Den grössten hält Pavel in der Hand und der Vater sucht noch eine Makrele heraus und so hält Pavel schlussendlich diese zwei Fische. Der Norweger Vater wollte kein Geld dafür. Pavel sagt sofort: die Kinder sollen Schokolade erhalten. So eile ich zur Amelia hole zwei Tafeln Schweizer-Schokolade und 2 Schoggistängeli aus unserem Schweizervorrat heraus, eile zurück und die zwei Kleinen waren bereits auf dem Weg nach Hause. Die Übergabe dieser Schokolade und Schoggistängeli war eine Augenweide, denn diese zwei Augenpaare strahlten wie wenn sie einen Lottosechser gewonnen hatten.

Unser Gipfelstürmer Pavel schleppte diese Fische zur Amelia. Welch ein Genuss, denn unser Menu wurde auf Fisch anstatt Fleisch abgeändert. Peter machte aus dem Prachtsstück Filets und das Küchenpersonal bereitete diese Fische zu einem Sonntagsfestschmaus zu.
Pavel der Gipfelstürmer war bereits in der Regeneration Cola wurde zuerst mal verabreicht und sicher war er in sich gekehrt nochmals auf der Saska Route. Ein heimliches Training von einem Ruderer auf Segeltörn. Der Regen tropfte und der Wind kam in starken Böen daher. Wie startet unser Bronzemedaillengewinner in die neue Woche? Muskelkater oder sonstige Probleme? Falls muskuläre Probleme auftreten sollten bin ich ebenso gewappnet mit Blackrollmaterial oder Massagegriffen.

Mentales Training oder nicht als Versager der Ameliacrew dazustehen, wer weiss was Pavel bewogen hat, einen solchen Berg zu bewältigen. Er hat es mehr als nur super gemacht. Zusammen ist man immer stärker als Alleine. Ein Handschlag war vor vielen Jahrzehnten eine Abmachung und diese hält man und hilft einander bis zum Schluss. Ein Wort ist ein Wort, eine Hilfe eine Hilfe und füreinander da sein und alles geben was man kann, das andere. Egal wo man sich aufhält oder was man im Leben macht, Ehrlichkeit, Hilfe und Kommunikation bringt Freude auch wenn man nicht daran glaubt.
Der Muskelkater ist gering, die Freude immer noch sehr gross und so etwas miteinander zu teilen ist das Grösste für mich persönlich.

Bravo Pavel!!!!

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