...in
Norwegen, Gipfelstürmer ja oder nein?
Die
restlichen Erdbeerkuchenstücke wurden in Etappen gegessen. Pavel wollte sein
Stück zuerst an der gelben Boje essen, aber liess es doch bleiben und
reservierte sein Stück als Anlegestück in Urke. Peter war derjenige, der es bis
nach dem Abendessen aufsparte. Das war taktisch sehr klug, denn war dies das
letzte Stück und wir durften zusehen. Das Küchenpersonal erfand dann einfach
noch etwas Neues, was schlussendlich von Allen auch noch verspiesen wurde.
Am
Sonntagmorgen nochmals ein Handschlag auf die Saskatour von Pavel. Viele
Zweifel waren da, sogar das Wetter wurde noch erwähnt, dass es ab 14:30 Uhr
regnen kann. Wenn man so zurückdenkt, dann ist dies eher ein geheimes
Rudertraining von dem wir nicht genaues wissen:
Hausberg in Bergen: rauf und runter ca. 300
Höhenmeter
Alesund 418
Treppenstufen: rauf und runter
Valldal:
Pilgertour mit Pampa bis zum Hals und Wateinsatz ohne Restaurant
Geiranger
Wasserfalltour: 500 Höhenmeter rauf und runterSaskabesteigung: von Urke rauf und runter 1045 Höhenmeter
Eine
Steigerung? Hat es Pavel gemacht und wenn ja, auch geschafft und durchgezogen?
Das
Schüsslersalz Nr. 3 hat bei seinen Erkältungsanzeichen geholfen, auch mit allen
Zweifeln, aber da musste Pavel durch, denn immer wieder bekam er von mir solche
Tabletten verabreicht. Dieses Mal gibt es vor der Tour eine gehörige Menge an
Schüsslersalz Nr. 7 zur Vorbeugung. Zur Ausrüstung bekommt Pavel die
Trailrunningstöcke von Peter und wir nehmen die Sonderverpflegung mit, da
könnte eigentlich nichts mehr schiefgehen. Pavel der Unterländer, nicht so
sportlich wie er sagt, knapp 10 Kilogramm zu viel auf den Rippen und noch nie
so viele Höhenmeter erwandert, schafft er dies oder nicht?
Wir starten
um 9:27 Uhr und laufen mal zum Startpunkt von wo es durch den Wald mit etlichen
Steinen ansteigt. Nach ca. 330 Höhenmetern erreichen wir eine Rasthütte mit
Grillstelle, Gipfelbuch und schöner Aussicht auf den Hafen und Fjord. Pavel ist
immer noch guter Dinge, aber die Zweifel sind doch immer noch leicht zu spüren.
Die Rast tut gut und wir verabreichen dem Ruderer etwas Sonderverpflegung. Es
geht wieder weiter, leicht ansteigend dafür etwas mehr Laufmeter bis wir zu
einem kleinen See kommen. Dort ist wieder eine Rast vorgesehen, denn von nun an
geht es nur noch aufwärts. Von Pavels Wasser bekommt Pavel nichts mehr, ab
jetzt ist isotonisches Getränk angesagt, die zweite Hälfte von dem
Wunder-Energie-Protein-Marsriegel ca. 520 Höhenmeter sind geschafft.
Von nun an
wird es technisch schwieriger, steiler und mit 2 kleineren Kletterpartien eher
für geübte Leute. Pavel schlägt sich wacker. Als wir ca. 700 Höhenmeter
erreicht haben, empfehle ich eine Pause, denn Pavels Schritte sind eher
wackelig, das Gleichgewicht nicht mehr so da und der Atem ziemlich zügig. Peter
sucht einen Rastplatz und die Verpflegung geht nun zu einem Farmerstengel und
weiter isotonisches aus Peters Bidon.
Weiter
geht’s, als wir noch ca. 160 Höhenmeter zu bewältigen haben, da habe ich nicht
mehr an eine Gipfelankunft vom Ruderer gedacht, zu unsicher seine Schritte,
welche ich von hinten beobachtet habe. Es gibt nochmals eine Pause und Peter
verlangsamt das Tempo und schwindelt mit den Höhenmetern und sagt: Pavel es
sind nur noch 100 Höhenmeter. Ein Ruderer kämpft bis ins Ziel, daher gibt er
nicht auf und läuft weiter Schritt für Schritt bis er sichtlich erschöpft, aber
glücklich oben beim Gipfel-Steinmannli ankommt.
Gipfelbuffet:
Schokolade, Bananen, getrocknete Mangos, Riegel etc. und Schüsslersalz Nr. 7
Von Peter für Pavel
extra hochgetragen: Seil und Pickel für das Gipfelfoto
Gipfelbucheintrag,
Gipfelfotos und danach der Abstieg mit der Hoffnung, dass alles gut geht!
Einen Gipfel
hat man erst erfolgreich bestiegen, wenn man gesund und munter wieder unten
ankommt. Peter schnallt Pavels Rucksack auf den Rücken und so marschieren wir
runter. Immer wieder kommen uns einheimische Norweger entgegen, welche sich
Zeit nehmen um mit uns zu sprechen, Freude an ihrem Hjorundfjord und den vielen
Berggipfeln haben. Sehr nette Wegbegebenheiten und alle heiklen Stellen werden
von Pavel gut gemeistert. Beim Rasthüttli wird nochmals eine Rast eingelegt,
vor der Hütte war der deutsche Angler, den ich natürlich noch fragen musste, ob
der Fisch gut gewesen ist. Die Frau bejat dies und er meint nur: der heutige
Fang innerhalb 2 Stunden vom gleichen Platz wie am Vortag sei noch besser
ausgefallen. Da müssen wir wohl oder übel nach der Wanderung noch einen
Fischfangversuch starten.
Pavel schafft
diesen Saska mit 1045 Höhenmetern, durchgeschwitzt, sandig-salzig, aber
wahrhaftig glücklich, herzliche Gratulation zu diesem Erfolg!!!! Er lädt uns
zum Gipfelbier ins Hafnhuset ein, von wo man den Gipfel schön im Blick von
unten bestaunen kann. Das Menu für das Abendessen wird bestimmt, es soll
Kartoffelgratin, Fleisch vom Grill, Salat und zum Dessert Valldal Erdbeeren mit
Schlagrahm geben.
Die ersten
Tropfen fallen und wir müssen uns leicht beeilen, dass wir nicht zu nass bei
der Amelia ankommen. Am Steg hat gerade der Norweger Vater mit Töchterchen und
Sohn das Boot angelegt. Ein grosser Kübel gefüllt mit frisch gefangenem Fisch
hebt er aus dem Boot heraus. Wow!!!! Der Vater sagt uns, dass wir einen Fisch
nehmen sollen, es sei eh zu viel für sie. Den grössten hält Pavel in der Hand
und der Vater sucht noch eine Makrele heraus und so hält Pavel schlussendlich
diese zwei Fische. Der Norweger Vater wollte kein Geld dafür. Pavel sagt
sofort: die Kinder sollen Schokolade erhalten. So eile ich zur Amelia hole zwei
Tafeln Schweizer-Schokolade und 2 Schoggistängeli aus unserem Schweizervorrat
heraus, eile zurück und die zwei Kleinen waren bereits auf dem Weg nach Hause.
Die Übergabe dieser Schokolade und Schoggistängeli war eine Augenweide, denn
diese zwei Augenpaare strahlten wie wenn sie einen Lottosechser gewonnen
hatten.
Unser
Gipfelstürmer Pavel schleppte diese Fische zur Amelia. Welch ein Genuss, denn
unser Menu wurde auf Fisch anstatt Fleisch abgeändert. Peter machte aus dem
Prachtsstück Filets und das Küchenpersonal bereitete diese Fische zu einem
Sonntagsfestschmaus zu.
Pavel der
Gipfelstürmer war bereits in der Regeneration Cola wurde zuerst mal verabreicht
und sicher war er in sich gekehrt nochmals auf der Saska Route. Ein heimliches
Training von einem Ruderer auf Segeltörn. Der Regen tropfte und der Wind kam in
starken Böen daher. Wie startet unser Bronzemedaillengewinner in die neue
Woche? Muskelkater oder sonstige Probleme? Falls muskuläre Probleme auftreten
sollten bin ich ebenso gewappnet mit Blackrollmaterial oder Massagegriffen.
Mentales
Training oder nicht als Versager der Ameliacrew dazustehen, wer weiss was Pavel
bewogen hat, einen solchen Berg zu bewältigen. Er hat es mehr als nur super
gemacht. Zusammen ist man immer stärker als Alleine. Ein Handschlag war vor
vielen Jahrzehnten eine Abmachung und diese hält man und hilft einander bis zum
Schluss. Ein Wort ist ein Wort, eine Hilfe eine Hilfe und füreinander da sein
und alles geben was man kann, das andere. Egal wo man sich aufhält oder was man
im Leben macht, Ehrlichkeit, Hilfe und Kommunikation bringt Freude auch wenn
man nicht daran glaubt.
Der
Muskelkater ist gering, die Freude immer noch sehr gross und so etwas
miteinander zu teilen ist das Grösste für mich persönlich.
Bravo
Pavel!!!!
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