Ein
grosses Land mit verschiedenen Eindrücken
Ob einsam und
verlassen, karg, bewaldet, die Natur hinterlässt für uns Menschen gewaltige
Eindrücke. Die Fjordlandschaften sind so verschieden, egal welchen man bereist.
Die typischen Touristenorte in den Fjorden, wo viele Kreuzfahrtschiffe 1000-e
von Menschen abladen, haben immer etwas Schönes zu bieten, aber eben dann ist
alles überfüllt mit Menschen.
Bis anhin
hatten wir viel Glück ohne viel Kreuzfahrtschiffstouristen, oder wir haben
andere Wege genommen und konnten so die Natur alleine erleben. Viele Norweger
erzählten uns, dass der Sommer von Mitte Mai bis Mitte Juni anhaltend war mit
Temperaturen zwischen 23-30 Grad je nach Region. Wasserknappheit war an
verschiedenen Orten keine Seltenheit. Diese Hitze hatten wir nicht, aber wir
dürfen nicht jammern, denn war das Wetter mehr als nur gut bis jetzt. Wenn ich
jetzt gerade aus dem Fenster blicke, dann ist es neblig trüb und es regnet,
aber auf diese wenigen Tage, welche bis jetzt so waren dürfen wir uns nicht
beklagen. Solches Wetter auf diese lange Zeit hier in Norwegen das ist selten.Im Vorfeld hätten wir nie daran gedacht, dass wir im Norden so super feine Erdbeeren essen können, geschweige denn immer noch solche bekommen. Dann diese grossen Himbeerplantagen im Nordfjord und als wir mit Roar’s Auto unterwegs waren, sahen wir auf dem Weg viele wild wachsende Stauden mit reifen Beeren. Da hätte man kiloweise Himbeeren pflücken können, ohne etwas davon zu sehen, so viele hatte es. Die Beerenpflückerei in diesem Jahr ist bei uns eher eine Seltenheit bis jetzt, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Die Heidelbeeren sind auch sehr fein hier in Norwegen. Bei unseren Wanderungen gab es immer wieder mal Beerenfinger. J
Die Norweger sind sehr ausdauersportbegeistert. Es gibt viele, welche in den Bergen gemütlich oder zügig Wandern oder Trailrunning ist auch sehr stark vertreten. Viele sind mit Trailschuhen der Marken, Salomon, Hokka oder La Sportiva unterwegs, Wanderschuhe wie die meisten Leute im Alpstein tragen, ist eher eine Seltenheit. Bei den radelnden Leuten sieht man Rennräder oder Bikes. Das, was in Norwegen beinahe alle machen ist fischen. Fischutensilien, wie Köder, Blei, Ruten, Netze etc., kann man in den meisten Lebensmittelläden kaufen. Ob in kleinen Booten, am Steg, Fluss oder wo auch immer der Ausdauersport Fischen ist bei klein und gross eine Faszination. Norwegen ist eine Langlaufnation und so haben wir auch schon solche gesehen, welche mit den Rollskiern skatend oder klassisch unterwegs waren. Wer im Winter gut sein will, benötigt ein gutes Sommertraining.
Was uns in Norwegen auch auffällt, es hat sehr viele Geschäfte bei denen Wolle verkauft wird. Ob im Spar oder in einem Spezialgeschäft, Wolle bekommt man in allen Farben und Formen. Wenn man an das Norwegermuster denkt und die Norwegerpullover, dann ist das eine klare Sache, dass hier gestrickt wird. In allen grossen Touristenstädten wie Bergen, Alesund etc. werden diese Norwegerpullover in den Souvenirgeschäften verkauft. Gelangt man in kleine Orte oder Inseln, werden in kleinen Lädelis selbstgestrickte Norwegerpullover oder sonstige Pullover verkauft. Wenn man Motorbootsfrauen aus Norwegen sieht, dann haben diese meistens eine „Lismete“ am Abend in den Händen. Dies steckt natürlich an und so ist „Lisme“ für unsere deutschen Freunde Stricken, auch bei mir aktuell.
Die Häfen in
Norwegen sind unterschiedlich gross, aber nie so überfüllt, wie wir dies von
Schweden oder Dänemark kennen. Wenn ein Hafen mal voller ist, herrscht immer
noch eine ruhige Stimmung. So überfüllte Hafenbilder, wie wir sie von anderen
Seglern zu sehen bekamen, sieht man hier nicht. Hauptsächlich norwegische
Flaggen sieht man hier. Wenig Schweden, Dänen, ab und zu mal ein Finne,
Holländer bis nach Bergen, in Floro die Kanadische. Bis um die Region
Stavanger- Bergen, da gibt es diverse Flaggen anzutreffen und danach ist es
einheitlich in norwegischen Händen. Wenn man jedoch die Campingplätze anschaut,
dann ist es ein internationales Volk, welches Norwegen bereist. Viele Deutsche,
Holländer, Oststaaten, Schweden, Schweizer, Franzosen, Belgier, Italiener etc.
sind in Norwegen unterwegs.
Wie wir dies
bereits von Schweden her kennen, sind die Leute hier in Norwegen sehr hilfsbereit
und nett. Man spricht noch miteinander und erhält meistens Tipps, wohin wir
gehen sollten. Sie wollen IHR NORWEGEN zeigen und das, was ihnen gefällt. Das
Land ist so gross, dass man nur Bruchstücke kennenlernt. Viele sagen uns auch,
dass wir es mit dem Wetter in diesem Jahr bestens getroffen hätten und freuen
sich mit uns, auch wenn es zum Segeln oft zu wenig Wind hat.
Norwegen ist
teuer und man bekommt nicht alles, dies wird viel erzählt, aber bei Weitem ist
nicht alles teuer. Unsere Hafenplätze für eine Nacht kosten so zwischen 150-280
NOK, die obere Zahl ist jedoch eher die Seltenheit. Alkohol ist sehr teuer,
dies ist bekannt und können wir bestätigen. Fleisch ist im Vergleich zur
Schweiz billig. Gemüse bekommt man auch alles und ist durchschnittlich etwa
gleich bis leicht teurer, je nachdem was man kauft. Früchte sind eher etwas
teurer, aber schmecken viel besser als bei uns. Da wir bis jetzt noch nie in
einem Restaurant gegessen haben, können wir keine Vergleiche mit den Preisen
machen. Auf alle Fälle, das was wir auf dem Fischmarkt in Bergen gegessen
haben, war zwar sehr gut, aber zu überteuert.
Norwegen mit
all seinen Wasserfällen, Tunnels, Brücken und Fährverbindungen, welche als
Strassenverbindung dienen, dies findet man überall.
Nach all
unseren Fjordbesegelungen werden wir nun noch auf einigen Inseln stoppen.
Islandhopping auf dem Weg nach Bergen. Tipps vom Familienvater aus Bergen, der
mit seinem 50 Fuss Boot Amili, jedes Jahr 4 Wochen in dieser Region die
Sommerferien verbringt. Wir sind unterwegs zur Insel Vaerlandet bei schönstem
Wetter ohne Segelwind.
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