2022 ... Auf zu neuen Ufern und.........?

Freitag, 27. Juli 2018

Wir verlassen die Fjorde und weiter geht es...


Südwärts

Sandane haben wir am Dienstag um 10:00 Uhr verlassen, es war bewölkt, dann trüb, dann nass, neblig, danach mal stark böeig und am Schluss leicht sonnig als wir im Florohafen um 18:15 Uhr ankommen. Den Hafen kennen wir bereits, denn haben wir diesen mit Pavel bereits einmal angefahren. Dieses Mal war er jedoch voll. Wir schauten zaghaft im inneren Hafenteil, ob wir doch noch ein Plätzchen finden könnten. Eine Bénetéau 50 Fuss lag längsseits ohne Aussenfender und dort fragten wir, ob wir bei ihnen anlegen dürfen. Die junge Familienmutter bejahte freundlich und nahm mir die Bugleine ab. Sie begrüsste uns herzlich. Die Familie mit zwei Kindern zusätzlich Besuch an Bord waren gerade fertig mit dem Abendessen. Wir erledigten noch dies und das bis wir zuerst mal an Deck etwas trinken wollten. Kaum abgesessen, kam der Vater und sprach mit uns von wo wir jetzt kommen, wohin wir gehen …. etc. …. Da ist es schön und da könnt ihr das machen, dort ist der schönste Hafen und da ist das… so haben wir erneut auf einer Karte umkreiste Inseln welche wir besuchen sollen. Vor lauter sprechen, kommen wir kaum zum Trinken und was gibt es zu essen, wird erst kurz vor 20:30 Uhr besprochen. Die späte Abendküche ergab dann Pasta mit Sauce Napolitane angereichert mit Pilzen, Zwiebeln und einer Basilikumgarnitur mit Parmesan.

Von unserem letzten Florobesuch her, habe ich immer noch den Ortsplan mit einigen Wanderpfaden drauf, ebenso ist eine Wanderung in einem unserer zwei Wanderführer auf den Brandsoy beschrieben. Das wollen wir am nächsten Tag machen. Von diesem Berg, keine 300 Höhenmeter hoch, soll man eine schöne Aussicht auf all die Inseln rundherum haben. Die norwegischen Nachbarn haben uns dazu auch noch Tipps gegeben. Bevor wir jedoch auf diesen Berg gehen, verholen wir Amelia an den Platz der Amili. Amili ist der Name des 50 Fussbootes dieser norwegischen Familie. Joggend sind wir unterwegs und bewundern, nach 2 km der Fahrstrasse entlang, den lustigen Waldaufstiegsweg mit Steinen, Stufen, Wurzeln, Heidelbeeren, Heidekraut und vielem mehr. Die Aussicht ist super und das Wetter könnte nicht besser sein. Wir wollen auf dem Rückweg noch bei den beiden Seen vorbei, aber dies verpassen wir, denn war der eine Abstiegsweg der falsche und wir landeten im Heidelbeerstauden bestückten Wald. Unser Abstieg erfolgte durch ein anderes Quartier und als wir da der Strasse entlang runterjoggten, hatte es hier immer wieder Himbeeren, denen wir heute nicht davonliefen. Wir pflückten mal da mal dort, bis mein Säckli beinahe voll war. Tja, so änderten wir den Plan und joggten auf direktem Weg zum Hafen. Schlenderten noch am hinteren Hafenteil vorbei und als wir von dieser Seite zum Gästehafen kamen, sahen wir die Aquawitt. Das deutsche Aluboot, bei dem wir auf der Insel Runde längsseits festmachen durften. Der Eigner war an Bord am Sünnele, wir winkten und als wir dann nach geraumer Zeit verschwitzt und mit Beerenfingern bei der Amelia ankamen, stand der Henning bereits da um uns zum Kaffee einzuladen. Die Einladung nahmen wir an, aber zuerst war bei uns eine Dusche fällig. Deutschen Kaffee und deutsch sprechen, das kennen wir nicht so. Es war eine fröhliche Stimmung und wer weiss, wo wir sie wieder treffen werden. Sie werden den Sognefjord bis nach Flam besegeln, den längsten Fjord von Norwegen. Als wir so im Gespräch sind, da sehe ich auch ein bekanntes Boot, das gerade den Hafen ansteuert. Es hat noch viele Plätze frei für dieses Segelboot, aber wie ich dieses Boot bereits in Molde beim Anlegen beobachtet habe, kann das noch lange dauern bis die einen Platz finden. Dem war erneut so, wir sprachen bei Sigrid und Henning weiter, das Boot hatte ich längst nicht mehr im Blickwinkel, bis sich ein Mast erneut bewegte auf der Inneren Hafenseite. Dieses Franzosenpaar mit der Hanse 43 aus Nantes, Bootsname Uhambo, legten an der Amelia an. Als wir von unserem Kaffeeplausch zurück kamen, war es noch nicht so definitiv, ob der Platz wirklich für diese Beiden passt. Sie waren damit beschäftigt, das Boot noch etwas nach Vorne zu ziehen. Unsere Empfehlung, längsseits an den Platz zu gehen, den wir bei unserem ersten Floroanlegebesuch hatten, wollten sie nicht. Ein lustiges Paar er sieht einem Künstler ähnlich mit längerem Haar, welches die Stirne bis beinahe zum Kinn bedeckt und sie mit der kleinen, runden Brille, beide grau/weiss haarig und schwierig einzuschätzen wie alt sie sind. Auf alle Fälle haben diese Beiden die Welt auf die harte Tour (wie Peter sagt, Kapp Horn) von 2008-2016 umsegelt, dies stand auf dem Shirt, welches sie von den Kindern nach dieser Reise erhalten haben. Diese zwei sind nun in zwei Etappen unterwegs nach Bergen und wollen dort ein paar Tage bleiben.
Eine Rumänin, welche für den Florohafen arbeitet, brachte allen Bootsleuten, welche am Abend auf dem Boot waren noch eine nette Aufmunterung. Ein Zettel, mit einem Gutschein für 4 Brötchen pro Boot, welche man im Spar beziehen kann und in div. Läden gewisse Prozente beim Einkauf.
Nach dem Brötlibezug heute Morgen beim Spar, spazierten wir danach noch an den Seen vorbei, schauten den Enten am Land zu und kamen kurz vor 10:00 Uhr zurück zur Amelia. Die Franzosen waren bald ablegeklar und wir begannen wenig später auch mit den Ablegearbeiten. Super Wetter begleitet uns, kaum Wind, aber dies gehört etwas zu diesem Sommer in Norwegen. Es ist bald 14:30 Uhr und für mich ist die Zeit gekommen, um die Anlegevorbereitungen an Deck zu erledigen, Leinen und Fender bereitmachen. Wir wollen in Vaerlandet im kleinen Hafen, der mit einigen kleinen Motorbooten belegt ist festmachen.

Einen Anlegeplatz haben wir gefunden, aber der Skipper war nicht so überzeugt davon, denn immer wenn er mich nach dem Anlegen fragt, ob ich hier bleiben möchte, dann ist er eher skeptisch. Wir sind hier und werden bis morgen bleiben, essen früh das Abendessen und fahren noch ca. 20 km auf diesen Insellandschaften mit zig Brückenverbindungen herum bis nach Bulandet. Als wir einen Inselplan an der Strasse entdecken, entscheiden wir uns für den Weg südwärts, der noch 1 km lang sein soll. Wir kommen am Ende an und da sehen wir in diesem Teil ein ziemlich grosses Boot an einem Steg liegen. Ich mache ein Foto und wollte danach schauen, ob ich darauf erkennen kann, wie gross es ist, aber leider sehe ich dies nicht. So gibt es nichts anderes als winken und danach rufend zu fragen ob dies Amili ist. Wir sind ziemlich weit entfernt und nicht immer verstehen wir alles gut. Eine Biereinladung bekommen wir und Ivar (der Familienvater) holt uns rudernd mit seinem Dinghi ab. Sie haben bei Freunden angelegt und geniessen das schöne Wetter zusammen und nun bekommen wir noch Bier und Wein auf dem grossen Boot. Eine Sommerhausbesichtigung von diesem Freund erhalten wir auch noch, denn dieses Objekt kann man auch über „RNB“ mieten. Die Norweger ein gastfreundliches Volk und erneut bekommen wir nochmals den Tipp, dass wir Morgen auf den Alden gehen sollen.
Mit dem Dinghiruderer Ivar gelangen wir zurück zu unseren Fahrrädern, fahren zurück zum Hafen und werden zum ersten Mal im Norden etwas von Mücken umzingelt (keine stechenden). Fahrräder auseinander nehmen und an der Sonne noch etwas trinken, bis wir von einem jungen Deutschen, der neu im Hafen liegt mit einem Alu-Segelboot angesprochen. So werden die Tage immer lang, ohne gross zu wollen.

Ein lustiger Tag mit vielen verschiedenen Eindrücken, Sprachgebiete von französisch, englisch, deutsch war inbegriffen, Fahrrad fahren und zu guter Letzt hat es ein norwegisches Motorboot im Hafen mit dem Namen Amelia. Der Bootseigner hat beim Vorbeilaufen zu Peter gesagt, dass er einen schönen Bootsnamen hätte. Peter bedankte sich und der Norweger meinte nur: sein Boot heisse gleich, wie seine Enkelin.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen