Südwärts
Sandane haben
wir am Dienstag um 10:00 Uhr verlassen, es war bewölkt, dann trüb, dann nass,
neblig, danach mal stark böeig und am Schluss leicht sonnig als wir im
Florohafen um 18:15 Uhr ankommen. Den Hafen kennen wir bereits, denn haben wir
diesen mit Pavel bereits einmal angefahren. Dieses Mal war er jedoch voll. Wir
schauten zaghaft im inneren Hafenteil, ob wir doch noch ein Plätzchen finden
könnten. Eine Bénetéau 50 Fuss lag längsseits ohne Aussenfender und dort
fragten wir, ob wir bei ihnen anlegen dürfen. Die junge Familienmutter bejahte
freundlich und nahm mir die Bugleine ab. Sie begrüsste uns herzlich. Die
Familie mit zwei Kindern zusätzlich Besuch an Bord waren gerade fertig mit dem
Abendessen. Wir erledigten noch dies und das bis wir zuerst mal an Deck etwas
trinken wollten. Kaum abgesessen, kam der Vater und sprach mit uns von wo wir
jetzt kommen, wohin wir gehen …. etc. …. Da ist es schön und da könnt ihr das
machen, dort ist der schönste Hafen und da ist das… so haben wir erneut auf
einer Karte umkreiste Inseln welche wir besuchen sollen. Vor lauter sprechen,
kommen wir kaum zum Trinken und was gibt es zu essen, wird erst kurz vor 20:30
Uhr besprochen. Die späte Abendküche ergab dann Pasta mit Sauce Napolitane
angereichert mit Pilzen, Zwiebeln und einer Basilikumgarnitur mit Parmesan.
Von unserem
letzten Florobesuch her, habe ich immer noch den Ortsplan mit einigen
Wanderpfaden drauf, ebenso ist eine Wanderung in einem unserer zwei
Wanderführer auf den Brandsoy beschrieben. Das wollen wir am nächsten Tag
machen. Von diesem Berg, keine 300 Höhenmeter hoch, soll man eine schöne
Aussicht auf all die Inseln rundherum haben. Die norwegischen Nachbarn haben
uns dazu auch noch Tipps gegeben. Bevor wir jedoch auf diesen Berg gehen,
verholen wir Amelia an den Platz der Amili. Amili ist der Name des 50 Fussbootes
dieser norwegischen Familie. Joggend sind wir unterwegs und bewundern, nach 2
km der Fahrstrasse entlang, den lustigen Waldaufstiegsweg mit Steinen, Stufen,
Wurzeln, Heidelbeeren, Heidekraut und vielem mehr. Die Aussicht ist super und
das Wetter könnte nicht besser sein. Wir wollen auf dem Rückweg noch bei den
beiden Seen vorbei, aber dies verpassen wir, denn war der eine Abstiegsweg der
falsche und wir landeten im Heidelbeerstauden bestückten Wald. Unser Abstieg
erfolgte durch ein anderes Quartier und als wir da der Strasse entlang
runterjoggten, hatte es hier immer wieder Himbeeren, denen wir heute nicht
davonliefen. Wir pflückten mal da mal dort, bis mein Säckli beinahe voll war.
Tja, so änderten wir den Plan und joggten auf direktem Weg zum Hafen.
Schlenderten noch am hinteren Hafenteil vorbei und als wir von dieser Seite zum
Gästehafen kamen, sahen wir die Aquawitt. Das deutsche Aluboot, bei dem wir auf
der Insel Runde längsseits festmachen durften. Der Eigner war an Bord am
Sünnele, wir winkten und als wir dann nach geraumer Zeit verschwitzt und mit
Beerenfingern bei der Amelia ankamen, stand der Henning bereits da um uns zum
Kaffee einzuladen. Die Einladung nahmen wir an, aber zuerst war bei uns eine
Dusche fällig. Deutschen Kaffee und deutsch sprechen, das kennen wir nicht so.
Es war eine fröhliche Stimmung und wer weiss, wo wir sie wieder treffen werden.
Sie werden den Sognefjord bis nach Flam besegeln, den längsten Fjord von
Norwegen. Als wir so im Gespräch sind, da sehe ich auch ein bekanntes Boot, das
gerade den Hafen ansteuert. Es hat noch viele Plätze frei für dieses Segelboot,
aber wie ich dieses Boot bereits in Molde beim Anlegen beobachtet habe, kann
das noch lange dauern bis die einen Platz finden. Dem war erneut so, wir
sprachen bei Sigrid und Henning weiter, das Boot hatte ich längst nicht mehr im
Blickwinkel, bis sich ein Mast erneut bewegte auf der Inneren Hafenseite.
Dieses Franzosenpaar mit der Hanse 43 aus Nantes, Bootsname Uhambo, legten an
der Amelia an. Als wir von unserem Kaffeeplausch zurück kamen, war es noch
nicht so definitiv, ob der Platz wirklich für diese Beiden passt. Sie waren
damit beschäftigt, das Boot noch etwas nach Vorne zu ziehen. Unsere Empfehlung,
längsseits an den Platz zu gehen, den wir bei unserem ersten Floroanlegebesuch
hatten, wollten sie nicht. Ein lustiges Paar er sieht einem Künstler ähnlich
mit längerem Haar, welches die Stirne bis beinahe zum Kinn bedeckt und sie mit
der kleinen, runden Brille, beide grau/weiss haarig und schwierig einzuschätzen
wie alt sie sind. Auf alle Fälle haben diese Beiden die Welt auf die harte Tour
(wie Peter sagt, Kapp Horn) von 2008-2016 umsegelt, dies stand auf dem Shirt,
welches sie von den Kindern nach dieser Reise erhalten haben. Diese zwei sind
nun in zwei Etappen unterwegs nach Bergen und wollen dort ein paar Tage
bleiben.
Eine Rumänin,
welche für den Florohafen arbeitet, brachte allen Bootsleuten, welche am Abend
auf dem Boot waren noch eine nette Aufmunterung. Ein Zettel, mit einem
Gutschein für 4 Brötchen pro Boot, welche man im Spar beziehen kann und in div.
Läden gewisse Prozente beim Einkauf. Nach dem Brötlibezug heute Morgen beim Spar, spazierten wir danach noch an den Seen vorbei, schauten den Enten am Land zu und kamen kurz vor 10:00 Uhr zurück zur Amelia. Die Franzosen waren bald ablegeklar und wir begannen wenig später auch mit den Ablegearbeiten. Super Wetter begleitet uns, kaum Wind, aber dies gehört etwas zu diesem Sommer in Norwegen. Es ist bald 14:30 Uhr und für mich ist die Zeit gekommen, um die Anlegevorbereitungen an Deck zu erledigen, Leinen und Fender bereitmachen. Wir wollen in Vaerlandet im kleinen Hafen, der mit einigen kleinen Motorbooten belegt ist festmachen.
Einen
Anlegeplatz haben wir gefunden, aber der Skipper war nicht so überzeugt davon,
denn immer wenn er mich nach dem Anlegen fragt, ob ich hier bleiben möchte,
dann ist er eher skeptisch. Wir sind hier und werden bis morgen bleiben, essen
früh das Abendessen und fahren noch ca. 20 km auf diesen Insellandschaften mit
zig Brückenverbindungen herum bis nach Bulandet. Als wir einen Inselplan an der
Strasse entdecken, entscheiden wir uns für den Weg südwärts, der noch 1 km lang
sein soll. Wir kommen am Ende an und da sehen wir in diesem Teil ein ziemlich
grosses Boot an einem Steg liegen. Ich mache ein Foto und wollte danach
schauen, ob ich darauf erkennen kann, wie gross es ist, aber leider sehe ich
dies nicht. So gibt es nichts anderes als winken und danach rufend zu fragen ob
dies Amili ist. Wir sind ziemlich weit entfernt und nicht immer verstehen wir
alles gut. Eine Biereinladung bekommen wir und Ivar (der Familienvater) holt
uns rudernd mit seinem Dinghi ab. Sie haben bei Freunden angelegt und geniessen
das schöne Wetter zusammen und nun bekommen wir noch Bier und Wein auf dem
grossen Boot. Eine Sommerhausbesichtigung von diesem Freund erhalten wir auch
noch, denn dieses Objekt kann man auch über „RNB“ mieten. Die Norweger ein
gastfreundliches Volk und erneut bekommen wir nochmals den Tipp, dass wir
Morgen auf den Alden gehen sollen.
Mit dem
Dinghiruderer Ivar gelangen wir zurück zu unseren Fahrrädern, fahren zurück zum
Hafen und werden zum ersten Mal im Norden etwas von Mücken umzingelt (keine
stechenden). Fahrräder auseinander nehmen und an der Sonne noch etwas trinken,
bis wir von einem jungen Deutschen, der neu im Hafen liegt mit einem
Alu-Segelboot angesprochen. So werden die Tage immer lang, ohne gross zu
wollen.
Ein lustiger
Tag mit vielen verschiedenen Eindrücken, Sprachgebiete von französisch,
englisch, deutsch war inbegriffen, Fahrrad fahren und zu guter Letzt hat es ein
norwegisches Motorboot im Hafen mit dem Namen Amelia. Der Bootseigner hat beim
Vorbeilaufen zu Peter gesagt, dass er einen schönen Bootsnamen hätte. Peter
bedankte sich und der Norweger meinte nur: sein Boot heisse gleich, wie seine
Enkelin.
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